Von Geoffrey Smith
Investing.com -- Das Repräsentantenhaus wird darüber abstimmen, ob Vizepräsident Mike Pence angehalten werden soll, Donald Trump aus dem Amt des Präsidenten zu jagen. Eine Abstimmung über ein Amtsenthebungsverfahren ist für Mittwoch geplant, für den (wahrscheinlichen) Fall, dass Pence sich weigert. Angela Merkel warnt, dass Deutschland womöglich weitere 10 Wochen des Lockdowns benötigt, während eine Reihe von Fed-Rednern ihre Gedanken darüber äußern werden, wann der beste Zeitpunkt für das Tapering der Anleihekäufe sein könnte. Das American Petroleum Institute veröffentlicht außerdem die wöchentlichen Ölbestandsdaten. Das müssen Sie über die Finanzmärkte am Dienstag, den 12. Januar, wissen.
1. Demokraten bereiten Trumps Amtsenthebung vor
Das FBI warnte vor bewaffneten Protesten und möglicher Gewalt in den USA in der kommenden Woche.
Die Demokraten im Repräsentantenhaus wollen ein Amtsenthebungsverfahren gegen den scheidenden Präsidenten Donald Trump einleiten, nachdem der Vizepräsident die Aufforderung zur Amtsenthebung von Trump unter Berufung auf den 25. Verfassungszusatz noch nicht nachgekommen ist. Über einen Antrag, der Pence formell zum Handeln auffordert, soll heute abgestimmt werden, wobei eine Abstimmung über ein Amtsenthebungsverfahren wahrscheinlich am Mittwoch stattfinden wird.
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2. Fed-Mitglieder signalisieren Tapering zum Jahresende hin
Eine Reihe von Vertretern der Federal Reserve deutete an, dass sie offen für die Idee wären, die Anleihekäufe der Fed gegen Ende des Jahres zu reduzieren. Tom Barkin, der Präsident der Richmond Fed, Raphael Bostic aus Atlanta und Robert Kaplan aus Dallas signalisierten bei verschiedenen öffentlichen Auftritten eine gewisse Aufgeschlossenheit für ein Zurückfahren der Anleihekäufe ab dem vierten Quartal.
Die Rendite der 10-jährigen Staatsanleihe stieg daraufhin über Nacht weiter an und markierte mit 1,16% ein neues Jahreshoch. Das stützte den Dollar gegenüber dem Euro und anderen Währungen.
Am Dienstag steht eine ganze Flut von Fed-Reden an, angefangen mit Bostic um 15:30 Uhr, gefolgt von Gouverneurin Lael Brainard um 15:35 Uhr. Bostic und Kaplan sprechen beide um 17 Uhr, während die Fed-Chefin von Cleveland Loretta Mester und ihr Pendant aus Kansas City Esther George um 18 Uhr bzw. 19 sprechen.
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3. Wall Street vor Erholung
Die US-Aktienmärkte dürften nach den Verlusten am Vortag etwas höher in den Handel starten.
Gegen 12.30 Uhr stieg der Dow Jones Future um 76 Punkte oder 0,3%. Für den S&P 500 Future ging es ebenfalls um 0,3% nach oben und der Nasdaq Future, der am Montag am stärksten unter die Räder kam, stieg um 0,4%.
Zu den Aktien, die wahrscheinlich im Fokus stehen werden, gehören erneut die Social Media Unternehmen, die sich nun mitten in einem neuen Kulturkrieg über freie Meinungsäußerung und Hassreden befinden. Ebenfalls von Interesse sind die Hersteller von medizinischen Geräten Cantel Medical (NYSE:CMD) und STERIS (NYSE:STE), die sich laut einem Bericht des Wall Street Journal in Fusionsgesprächen befinden.
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4. Deutschland hält längeren Lockdown für unvermeidlich
Bundeskanzlerin Angela Merkel erwägt wohl eine 10-wöchige Verlängerung des Lockdowns. Damit wäre Deutschland für das gesamte erste Quartal von Anti-Covid-19-Maßnahmen betroffen.
Die Infektionsraten in Deutschland hatten sich in den letzten Tagen verbessert. Aber geht die Zahl der Neuinfektionen immer noch nicht schnell genug zurück. Deutschland, das etwa ein Viertel der Einwohnerzahl der USA hat, registrierte bislang nur 41.000 Todesfälle, im Gegensatz zu 376.000 in den USA.
Andernorts meldete China einen Rückgang der Neuinfektionen in der Region Hebei, was die Besorgnis über die Ausbreitung der neuen Covid-19-Variante verringert. Japans Premierminister Suga deutete unterdessen an, dass er den derzeitigen Ausnahmezustand in Tokio auf andere Präfekturen wie Osaka und Kyoto ausweiten könnte.
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5. Ölpreise steigen vor API-Daten
Gestützt durch eine Reihe von Faktoren, angefangen bei einer schnelleren Verteilung der Impfstoffe in den USA über die Erwartung einer Wiederbelebung des Flugverkehrs in Indien bis hin zu nachlassenden Befürchtungen über Lockdowns in China (das in den letzten Monaten ein seltener Lichtblick für die Nachfrage war), stiegen die Rohölpreise auf neue 11-Monats-Hochs.
Gegen 12.30 Uhr stieg der Preis für die US-Sorte WTI um 1,4% auf 53,01 Dollar pro Barrel, während der Preis für die Nordseesorte Brent um 1,5% auf 56,51 Dollar zulegte.
Um 22.30 Uhr MEZ wird das American Petroleum Institute seine wöchentliche Schätzung der US-amerikanischen Rohöllagerbestände bekannt geben. Die Zahlen der letzten Woche waren gekennzeichnet durch das Ausbleiben der Importe aus Saudi-Arabien.
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