Börse kompakt: Fünf Dinge, die für Anleger heute wichtig sind - 21. September 2020

Veröffentlicht am 21.09.2020, 12:39
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von Geoffrey Smith

Investing.com - Aktien stehen aufgrund eines Cocktails schlechter Nachrichten vor einem Kurseinbruch zum Wochenauftakt: Das Virus ist in Europa wieder auf dem Vormarsch, während der Tod der Richterin am Obersten Gerichtshof, Ruth Bader Ginsburg, die Kongressabgeordneten von der Verabschiedung eines Konjunkturpakets abzulenken droht. Bankaktien stehen nach einem Report vom Wochenende unter Druck, in dem eine massive Komplizenschaft bei der Schleußung illegaler Gelder behauptet wird, während der Vorsitzende von Nikola, Trevor Milton, unter dem Vorwurf des Betrugs zurückgetreten ist. Folgendes müssen Sie am Montag, den 21. September, über das Geschehen an den Finanzmärkten wissen.

1. FinCEN-Files schicken Bank-Aktien in den Keller

Durchgesickerte Akten der Finanzpolizei Financial Crimes Enforcement Network des US-Finanzministeriums zeigten, dass Dutzende globaler Banken es über mehrere Jahre nicht geschafft haben, Billionen Dollar verdächtiger Zahlungen, die über ihre Systeme liefen, aufzudecken und zu verhindern.

Während ein Großteil der Details weitgehend historisch war, enthielt der Datensatz auch bisher unveröffentlichtes Material, das die europäischen Bankaktien am Montagmorgen schwer traf.

Barclays (LON:BARC), Deutsche Bank (DE:DBKGn) und ING waren besonders stark betroffen, während HSBC (HK:0005) nicht nur in den durchgesickerten Dateien eine herausragende Rolle spielte, sondern auch von der Global Times ausgesondert wurde, ein wahrscheinlicher Kandidat für die offizielle Liste von "unzuverlässigen Unternehmen" Chinas zu sein, was sie dem Risiko geschäftsschädigender Sanktionen gegen ihr China-Geschäft aussetzen würde.

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2. Nikola-Chef nimmt seinen Hut

Trevor Milton, der Gründer des Elektro-LKW-Herstellers Nikola (NASDAQ:NKLA), trat aufgrund von Betrugsvorwürfen, die nun Gegenstand einer Untersuchung durch die US-Wertpapieraufsicht Securities and Exchanges Commission sind, von seiner Position als Unternehmenschef zurück.

Milton wird als Vorsitzender von Stephen Girsky ersetzt, einem ehemaligen stellvertretender Vorsitzender von General Motors (NYSE:GM) und derzeitigem Vorstandsmitglied von Nikola. Die Nachricht kommt nur zwei Wochen, nachdem GM zugestimmt hat, 2 Milliarden US-Dollar für einen 20-prozentigen Anteil an Nikola zu zahlen, und angekündigt hat, mit dem Unternehmen bei der Herstellung seines Badger-Trucks zusammenarbeiten zu wollen.

Die Nikola-Aktie fiel im vorbörslichen Handel um 28%, während die GM-Aktie um 3,9% nachgab.

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3. WeChat-Verbot gestoppt; TikTok bleibt chinesisch

Ein Bundesrichter in Kalifornien blockierte die Durchführungsverordnung von Präsident Donald Trump, die die Multi-App WeChat in den USA aus Gründen des Ersten Verfassungszusatzes abgeschaltet hätte. Dieser Schritt ist ein Sieg für seinen Eigentümer Tencent Holdings (OTC:TCEHY).

Das Handelsministerium setzte unterdessen die Anordnung aus, die das Herunterladen der Video-Streaming-Anwendung TikTok verboten hätte, und begründete dies mit Fortschritten bei der Aushandlung eines Abkommens, das Oracle (NYSE:ORCL) und Walmart (NYSE:WMT) zu Minderheitsaktionären seiner US-Geschäfte machen würde. Trump sagte am Samstag, er habe einer solchen Vereinbarung zugestimmt.

ByteDance, der chinesische Eigentümer von TikTok, meinte, er werde im Rahmen des Abkommens keine Technologie an eines der beiden Unternehmen transferieren. Dies würde Trumps Behauptung untergraben, dass China mit TikTok in den USA "nichts zu tun hat".

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4. Wall Street tiefer erwartet

Die US-Börsen werden am Montag deutlich tiefer eröffnen. Belastet werden sie durch einen Cocktail aus Nachrichten, nicht zuletzt durch den Verdacht, dass der Tod der Richterin am Obersten Gerichtshof Ruth Bader Ginsburg am Wochenende die Abgeordneten von der dringenden Aufgabe ablenken wird, ein neues Paket wirtschaftlicher Unterstützungsmaßnahmen zu verabschieden.#

Berichte, dass Großbritannien im Begriff ist, neue Beschränkungen einzuführen, um eine zweite Corona-Welle unter Kontrolle zu bringen (siehe unten), waren ebenfalls ein Faktor.

Die Dow-Jones-Futures fielen um 534 Punkte oder 1,9% und die S&P-500-Futures sanken um 1,6%. Für die NASDAQ-Futures ging es um 1,3% nach unten.

Obwohl die Neuigkeiten rund um Nikola keinen direkten Einfluss auf den Rest des Marktes hatten, kommen sie zu einer Zeit, in der sich die Befürchtung ausbreitet, dass die Bewertungen von Technologieaktien unhaltbare Niveaus erreichen.

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5. Großbritannien kündigt neue Restriktionen zur Virus-Bekämpfung an

Die britische Regierung wird Berichten zufolge neue Beschränkungen des öffentlichen Lebens ankündigen, um den starken Anstieg der Covid-19-Fälle einzudämmen.

Der oberste wissenschaftliche Berater der Regierung, Sir Patrick Vallance, teilte bei einem Briefing mit, dass sich Großbritannien bis Mitte Oktober täglich 50.000 neuen Fällen gegenübersieht, wenn jetzt keine neuen Maßnahmen ergriffen werden.

Der leitende medizinische Berater Andrew Whitty sagte unterdessen, das Land gehe "in die falsche Richtung".

Britische Medienberichte deuten darauf hin, dass die neuen Maßnahmen der Regierung weitgehend auf den Gastgewerbe- und Transportsektor abzielen. Dadurch dürften die anderen Pläne der Regierung, mehr Menschen an ihren Arbeitsplatz zurückzuholen und die landesweite Urlaubsregelung ab Oktober auslaufen zu lassen, gefährdet werden. Das Pfund Sterling fiel als Reaktion darauf gegenüber dem Dollar um 0,5%.

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