von Geoffrey Smith
Investing.com - Der Senat kommt erneut zusammen und wird möglicherweise über eine Anhebung der Stimulus-Schecks im jüngsten Konjunkturpaket von 600 auf 2.000 Dollar abstimmen. Das Repräsentantenhaus hat den Antrag am Montag bewilligt. Die US-Aktien dürften an ihre gestrige Kursrallye anknüpfen. Gleichzeitig öffnen die britischen Aktienmärkte zum ersten Mal seit dem Brexit-Abkommen wieder ihre Pforten und ziehen kräftig an. Das API veröffentlicht später die US-Öllagerbestandsdaten. Folgendes müssen Sie am Dienstag, den 29. Dezember, zum Geschehen an den Finanzmärkten wissen:
1. USA wollen Stimulus-Schecks auf 2.000 Dollar erhöhen
Der US-Senat wird voraussichtlich einen Tag nachdem das Repräsentantenhaus einen Antrag bewilligt hatte, die Direktzahlungen an US-Haushalte in dem 900-Milliarden-Dollar-Konjunkturpakte von 600 auf 2.000 Dollar zu erhöhen, heute wieder tagen.
Der Senat hat bisher keine Abstimmung zu diesem Thema angesetzt, aber Senator Bernie Sanders hat damit gedroht, einen separaten Antrag zu torpedieren, der das Veto von Präsident Trump gegen das jüngste Gesetz über Verteidigungsausgaben außer Kraft setzt, es sei denn, eine Abstimmung über höhere Stimulus-Schecks ist ebenfalls geplant.
Einige Republikaner des Senats haben ihre Unterstützung für die Erhöhung der Zahlungen zum Ausdruck gebracht, aus Angst, dass eine Ablehnung durch die Partei die Stichwahlen am 5. Januar in Georgia gefährden könnten. Die zwei umkämpften Senatssitze bestimmen, wer die Kontrolle des Senats für die nächsten zwei Jahre innehaben wird.
2. Nikkei erreicht 30-Jahres-Hoch - Kosdaq auf Allzeithoch - Chinas Technologiesektor wird nervös
Der japanische Leitindex Nikkei erreichte am Dienstag ein 30-Jahreshoch und Südkoreas Tech-Index KOSDAQ ein neues Rekordhoch, hauptsächlich als Reaktion auf die Bewegung der US-Aktien am Montag.
Es gab jedoch auch Anzeichen dafür, dass Geld aus chinesischen Technologieaktien floss, als Folge der jüngsten regulatorischen Maßnahmen gegen den Finanzdienstleister Ant Group (HK:6688). Der Hang Seng Technologieindex war am Montag um 4,3% gefallen, weil befürchtet wurde, dass das Vorgehen gegen den Gründer des Imperiums von Alibaba (NYSE:BABA), Jack Ma, auch Auswirkungen auf den Rest des Sektors haben könnte, der 2020 zu den heißesten der Welt gehörte.
Bloomberg hatte zuvor berichtet, dass die Ant Group die Gründung einer Holdinggesellschaft erwägt, die wie eine Bank reguliert werden soll. Dies wäre ein bedeutender Kurswechsel, nachdem die Ant Group jahrelang Schlupflöcher im chinesischen Recht ausgenutzt hat, um eines der größten Vermögensverwaltungs- und Versicherungsgeschäfte des Landes aufzubauen.
3. US-Aktien dürften auf neuen Rekordständen eröffnen
Die US-amerikanischen Aktien dürften auf neuen Rekordhochs eröffnen. Grund dafür sind die Spekulationen auf eine Anhebung der Stimulus-Schecks.
Gegen 12.15 Uhr stieg der Dow Jones Future um 140 Punkte oder 0,5%, während der S&P 500 Future und der Nasdaq Future beide um 0,4% stiegen. Alle drei Cash-Indizes erreichten am Montag neue Allzeithochs.
Die Rendite der 10-jährigen Staatsanleihe lag stabil bei 0,94%, während der Dollar-Index, der den Greenback gegenüber einem Korb von Leitwährungen abbildet, um 0,4% auf 89,963 fiel und damit erneut das 32-Monats-Tief testete, das er Anfang Dezember erreicht hatte.
4. Britische Aktien dank Brexit-Deal im Höhenrausch
Die Aktien in Großbritannien legten kräftig zu, als der Londoner Markt zum ersten Mal seit der Einigung zwischen Großbritannien und der EU auf ein Freihandelsabkommen kurz vor den Weihnachtsfeiertagen wieder öffnete.
Gegen 12.15 Uhr lagen der FTSE 100 und der Midcap-Index FTSE 250 beide um mehr als 2% im Plus, während das Pfund ebenfalls zulegte. Grund dafür waren Anzeichen darauf, dass ausländische Investoren ihre seit mehr als vier Jahren untergewichtete Position wieder aufstocken.
Zur positiven Stimmung trugen Berichte bei, dass die britischen Gesundheitsbehörden den von AstraZeneca (NASDAQ:AZN) und der Universität Oxford entwickelten Impfstoff Covid-19 möglicherweise schon heute genehmigen. Die Zulassung käme zu einer Zeit, in der sich das Virus in Großbritannien schneller als je zuvor ausbreitet und Spekulationen in den lokalen Medien auslöst, dass die Regierung neue und noch strengere Abriegelungsmaßnahmen ergreifen muss, um das Virus unter Kontrolle zu bringen.
5. Ölpreis steigt vor API-Daten
Die Rohölpreise gewannen vor dem Hintergrund von Daten der Commodity Futures Trading Commission, die einen starken Anstieg der spekulativen Long-Positionen in Rohstoffen, sowohl im Agrar- als auch im Industriebereich, zeigten, wieder etwas an Fahrt.
Gegen 12.30 Uhr lag der Preis für US-Öl der Sorte WTI um 1,3% höher bei 48,22 Dollar pro Barrel, während der Preis für die Nordseesorte Brent um 1,3% höher bei 51,55 Dollar pro Barrel notierte.
Das Niveau der spekulativen Netto-Long-Positionen auf Rohöl stieg in der letzten Woche mit 526.000 Kontrakten auf den höchsten Stand seit August.
Das American Petroleum Institute wird seine wöchentliche Schätzung der Ölvorräte wie üblich um 22:30 Uhr veröffentlichen.