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Börse Stuttgart-News: bonds weekly

Veröffentlicht am 02.11.2012, 16:01
Aktualisiert 02.11.2012, 16:04

STUTTGART (BOERSE-STUTTGART AG) - marktbericht

GRIECHENLAND: GERÜCHTE UM WEITEREN SCHULDENSCHNITT

Kommt ein zweiter Schuldenschnitt für Griechenland? Laut einem Bericht des „Spiegel“ rät der jüngste Troika-Bericht zu einem weiteren Schuldenerlass. Eine offizielle Bestätigung der Spekulationen gab es bislang allerdings nicht. Quasi prophylaktisch, kündigte Finanzminister Schäuble schon mal sein Veto gegen jenen kolportierten, zweiten Schuldenschnitt an.

Schuldenkrise: Wer zahlt die Zeche?

Die Griechenlandkrise könnte den deutschen Steuerzahler erstmals unmittelbar Geld kosten. Zumindest dann, wenn sich die Troika mit ihrer Forderung nach einem zweiten Schuldenschnitt durchsetzt. Weshalb? Die privaten Gläubiger wurden bereits im Frühjahr mit einem erzwungenen Verzicht von über 70 Prozent bedient. Nur wenige der damals Betroffenen dürften in den vergangenen acht Monaten zurückgekehrt sein und Griechenland abermals Geld geliehen haben. In der Konsequenz heißt das, dass sich ein Großteil der griechischen Verbindlichkeiten in der öffentlichen Hand befindet: Ein Teil der Schuld liegt beim Internationalen Währungsfonds, ein paar Anleihen liegen in Frankfurt bei der EZB und ein bisschen was liegt bei den nationalen Notenbanken wie beispielsweise der Bundesbank. Sollte es also tatsächlich zum Schuldenschnitt kommen, so wäre es diesmal am Steuerzahler die fällige Zeche zu bezahlen. Finanzminister Schäuble schloss einen Schuldenverzicht durch die öffentliche Hand kategorisch aus. Zudem lege das Haushaltsrecht natürliche Grenzen auf, welche nicht nach Belieben geändert werden könnten, so Schäuble.

Standard & Poor’s: Ratingagentur nimmt Frankreichs Banken ins Visier

Ins Visier der US-Ratingagentur Standard & Poor’s (S&P) geriet in dieser Woche Frankreichs Banksektor. Der Ausblick von zehn Instituten wurde von „stabil“ auf negativ gesenkt; Frankreichs größte Bank, BNP Paribas, musste eine Herabstufung auf „A+“ nach zuvor „AA-“ hinnehmen. Zunehmende volkswirtschaftliche Risiken in Frankreich und Südeuropa, hätten eine Neubewertung der einzelnen Institute notwendig gemacht, so die Begründung der US-Bonitätswächter. Als ein wesentliches Risiko identifizierten die S&P Analysten den französischen Immobilienmarkt. Bis vor gut vier Jahren wäre hier ein signifikanter Preisanstieg zu verzeichnen gewesen. Eine notwendige Konsolidierung hätte wiederum bislang nicht stattgefunden, weshalb die Experten in den kommenden Jahren mit massiven Preisberichtigungen rechnen.

Erfolgreiche Emission: Italien platziert Anleihen im Wert von sieben Milliarden Euro

Italien konnte Anleihen im Gegenwert von gut sieben Milliarden Euro erfolgreich platzieren. Die Emission von Papieren mit drei und zehn Jahren Laufzeit lag somit am oberen Ende des geplanten Emissionsvolumens. Die durchschnittliche Rendite der zehnjährigen Anleihe lag mit 4,92 Prozent deutlich niedriger als zuletzt - im September waren es durchschnittlich noch 5,24 Prozent.

Bund-Future: Zurück in der Erfolgsspur?

Trotz der relativ dünnen Nachrichtenlage konnte der Bund-Future auf Wochensicht um über 100 Basispunkte zulegen. Die 142,00 Prozent-Marke scheint der Bund-Future in dieser Woche nicht mehr überwinden zu können.

anlegertrends

FREMDWÄHRUNGSANLEIHEN - ZURÜCK IM FOKUS DER ANLEGER

Im ersten Halbjahr gehörten Fremdwährungsanleihen zu den absoluten Lieblingen der Anleger in Stuttgart. Egal ob Austral-Dollar, norwegische oder schwedische Kronen, Investoren waren vor allem auf der Suche nach Alternativen zum Euro. Im zweiten Halbjahr schien das Interesse der Anleger an Fremdwährungsanleihen etwas abzukühlen, doch mittlerweile kehren Schuldverschreibungen in Nicht-Euro-Währungen zurück in den Fokus der Anleger:

Rege gehandelt wurde eine Anleihe von Coca-Cola mit Laufzeit bis September 2018 (WKN: A1G8XH). Die Schuld-verschreibung verspricht einen festen Kupon von 4,50 Prozent und kann zu 2.000 Austral-Dollar nominal erworben werden.

Eine Schuldverschreibung der Nestlé Holdings in norwegischen Kronen (NOK), lag in der Gunst der Anleger ebenfalls sehr weit oben (WKN: A1G6X7). Die Mindeststückelung liegt bei 10.000 NOK. Der feste Kupon verspricht 2,50 Prozent.

bondm-news

getgoods.de AG

Das Online-Handelshaus vermeldete diese Woche die Vollplatzierung ihrer 30 Mio. Euro Unterneh-mensanleihe. Laut Unternehmen konnten in einem ersten Schritt Teile der angekündigten Wachs-tumsmaßnahmen in Form von Investition zur Erwei-terung des Produktsortiments und des Warenlagers für das bevorstehende Weihnachtsgeschäft vorge-nommen werden.

3 W Power S. A.

In der Ad hoc Meldung vom 29.10.2012 revidiert das Unternehmen seine Umsatzerwartung für das Ge-schäftsjahr 2012 auf 370-380 Mio. Euro von bisher erwarteten 430 Mio. Euro. Die Gesellschaft geht trotz des Umsatzrückgangs von einer bereinigten EBITDA-Marge von mindestens 9% für das Geschäftsjahr 2012 aus. Ausgebliebene POC-Aufträge, die Stornierung eines wesentlichen POC-Projekts und die Entscheidung das Telekommunikationskonverter-Geschäft am Standort Lannion in Frankreich als ein zum Verkauf stehender Vermögenswert zu klassifizieren sind Gründe für die geänderte Umsatzprognose.

Air Berlin PLC

Die 11,50% Anleihe der Air Berlin PLC mit einer Laufzeit bis 01.11.2014 wurde um 50 Mio. Euro zu einem Preis in Höhe von 101,00% aufgestockt. Die Aufstockung wird derzeit in einer separaten Wert-papierkennnummer gehandelt (WKN:AB100D). Zu einem späteren Zeitpunkt wird die Aufstockung in die bestehende Anleihe (WKN AB100C) übergehen.

Mox Telekom AG

Nach dem Ende der regulären Zeichnungsfrist wurde die Anleihe am 01.11.2012 in den Börsenhandel im Handelssegment Bondm aufgenommen.

CARMAGEDDON?

Sergio Marchionne sorgte noch einmal für Schlagzeilen. Der hemdsärmelige Vorsitzende von Fiat/Chrysler nahm auf der Analystenkonferenz kein Blatt vor den Mund, sondern umschrieb die Krise der europäischen Automobilbranche mit harschen Worten. Er nannte das aktuelle Szenario ein „Carmageddon“, das mit der Krise in Detroit 2008/09 zu vergleichen ist.

Übertreibt Marchionne? Das hängt davon ab, welche Teile der Branche man sich ansieht. So wurde der Markt für hochwertige Automobile bisher kaum von der Krise tangiert, wenngleich auch dieses Bild seit dem 3. Quartal erste Risse bekommen hat. Der Massenmarkt für preiswerte Modelle ist dagegen in einer tiefen Krise.

Die Zahlen aus Italien sind unfassbar schlecht. So verkauft Fiat in der Heimat derzeit so wenige Automobile wie zuletzt in den 60er Jahren. Die durch-schnittliche Auslastung der Fabriken liegt bei lediglich 45 %. Angesichts der hohen Fixkosten führt das zu immensen Verlusten. Fiat verlor im Europageschäft allein im 3. Quartal rund 700 Mio. Euro. Und der Konkurrenz geht es nicht besser:

Ford revidierte die Verlustprognose für das europäische Geschäft von 1,0 Mrd. Dollar auf 1,5 Mrd. Dollar nach oben. Nicht nur für 2012, sondern auch für 2013. Einen Gewinn erwartet Ford in Europa erst wieder zur Mitte der Dekade.

Bei dem Konkurrenten GM (Opel / Vauxhall) sieht es nicht besser aus. Zusätzlich zur aktuellen Krise hat man noch Altlasten zu bewältigen. 14 Mrd. Dollar hat der Konzern in den letzten 10 Jahren in Europa verloren. Das aktuelle Management vollzog daher einen harten Bruch und entließ im vergangenen Jahr dreiviertel aller europäischen Top-Manager. Eine schnelle Lösung ist das aber nicht. Allein in diesem Jahr wird ein Verlust von 1,5 bis 1,8 Mrd. Dollar erwartet.

Deutschland - Fels in der Brandung

Die deutschen Hersteller sind weit von diesem Horrorszenario entfernt. Dank ihrer globalen Positionierung und Produkten, die als hochwertig angesehen werden, sind die Margen und der Absatz weit weniger unter Druck geraten. Deswegen wird 2013 kein gutes Autojahr, aber im relativen Vergleich wird man sich von Stuttgart bis Wolfsburg sehr gut behaupten können und im Zweifel sogar Marktanteile gewinnen, weil die Konkurrenz im Süden am Boden liegt.

Das gilt im Übrigen auch für die Zulieferer. Unternehmen wie Bosch, Continental und Schaeffler haben seit dem Sommer ihren Rückenwind verloren, werden aber nicht in das „Carmageddon“ gezogen, das sich in Frankreich, Spanien und Italien abspielt.

Es könnte also Sinn machen, diese Gedanken auch bei der Auswahl der Anleiheemittenten zu berück-sichtigen. Eine Fiat oder Peugeot Anleihe bringt heute selbstverständlich mehr Rendite als eine Daimler oder VW. Die Frage ist allerdings, ob die Renditen in Zukunft nicht sogar noch weiter steigen werden. Und spätestens wenn die Rendite höher als der Kurs ist, wird der eine oder andere Anleger feststellen, dass dem Aspekt der Tilgungssicherheit eventuell zu wenig Beachtung geschenkt wurde.

börse stuttgart tv

GRIECHENLAND: WER ZAHLT DIE ZECHE?

Experten halten einen weiteren Schuldenschnitt für Griechenland für un-umgänglich. Die Schuldenlast der Hellenen steigt weiter und nur wenige Monate nach dem ersten Gläubigerverzicht, droht Griechenland bereits wieder von Verbindlichkeiten erdrückt zu werden. Doch wie kann das sein? Was ist in den vergangenen Monaten schiefgelaufen? Das Börse Stuttgart Anleiheforum zum Thema.

TROIKA-BERICHT: NEUER SCHULDENSCHNITT FÜR GRIE-CHENLAND?

Gibt es einen erneuten Schuldenschnitt für Griechenland? Der erste Schuldenschnitt ist erst vor einem halben Jahr erfolgt und schon fordert die Troika aus EU, IWF und EZB einen weiteren Schuldenerlass für Griechenland. Reicht der jüngste Schuldenerlass nicht aus? Was lief schief? Armin Fahrner, Walser Privatbank, bei Börse Stuttgart TV.

neueinführungen an der börse stuttgart stand 02.11.2012, 12 Uhr

DEUTSCHE TELEKOM MIT NEUER ANLEIHE

Einen festen Kupon von 2,00 Prozent verspricht eine Schuldverschreibung der Deutschen Telekom (WKN: A1HBX8). Die Anleihe wird fällig zum 30. Oktober 2019 und kann zu einer Mindeststückelung von 1.000 Euro nominal erworben werden.

Eine Anleihe der Europäischen Union verspricht einen festen Kupon von 2,50 Prozent bei einer Laufzeit bis November 2027 (WKN: A1HBXS). Die Mindeststückelung des Papiers liegt bei 1.000 Euro nominal.

Quelle: Boerse Stuttgart AG

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein boerse-stuttgart AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

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