Investing.com - Heute stehen die Quartalszahlen großer US-Banken auf dem Programm. Die britische Wirtschaft wächst wieder. Und der Rohölmarkt steuert trotz der Spannungen im Nahen Osten auf ein leichtes Wochenminus zu.
1. US-Banken läuten Gewinnsaison ein
Mit einer Reihe von Quartalszahlen aus dem wichtigen US-Bankensektor beginnt heute die Berichtssaison für das erste Quartal. Vor Börseneröffnung legen heute JPMorgan Chase (NYSE:JPM), Citigroup (NYSE:C) und Wells Fargo (NYSE:WFC) ihre Zahlen vor. Investoren werden die Zahlen genau unter die Lupe nehmen, gilt doch die Gesundheit des Bankensektors oft als Indikator für die Stärke der Gesamtwirtschaft.
Bei allen großen Banken wird die Frage im Mittelpunkt stehen, wie sich die veränderten Zinsaussichten auf die Finanzierungskosten und die Bestände an gewerblichen Immobilienkrediten auswirken.
Die anhaltende Unsicherheit über die Zinsprognosen dürfte die gesamte Berichtssaison im ersten Quartal überschatten.
Analysten erwarten, dass die im S&P 500 gelisteten Unternehmen im 1. Quartal einen Gewinnanstieg von insgesamt 5 % gegenüber dem Vorjahr ausweisen werden. Im Vergleich zum Wachstum von 10,1 % im 4. Quartal 2023 wäre das eine deutliche Verlangsamung.
2. US-Märkte vor Bankzahlen stabil
Die US-Börsen zeigen sich heute vorbörslich nach den volatilen Vortagen weitgehend stabil. Die heute anstehenden Quartalszahlen einiger Großbanken gelten allgemein als offizieller Beginn der Berichtssaison.
Zur Stunde liegt der Dow Future 0,1 % im Plus, während der S&P 500 0,1 % verliert. Auch der Nasdaq 100 notiert 0,1 % im Minus.
Gestern konnten sich der S&P 500 und der Nasdaq Composite dank eines Comebacks der Technologiewerte nach dem durch die US-Inflationsdaten ausgelösten Ausverkauf vom Mittwoch deutlich erholen.
Der S&P 500 ging mit einem Plus von 0,7 % aus dem Handel, während der Nasdaq mit einem Plus von 1,7 % schloss. Der DJIA schloss knapp im Minus.
Für den heutigen Handelstag dürften die Zahlen einer Reihe von US-Großbanken das Handelsgeschehen bestimmen, wenngleich auch einige Fed-Vertreter, darunter Bostic und Daly, zu Wort kommen und für mehr Klarheit über die aktuelle Zinssituation sorgen könnten.
3. US Large Caps mit hohen Mittelabflüssen
Der überraschend hohe Verbraucherpreisindex spielte eine wichtige Rolle bei den größten wöchentlichen Mittelabflüssen aus Large-Cap-Aktien in den USA seit Dezember 2022.
Bislang belaufen sich die Abflüsse aus US-Großunternehmen auf 15,8 Milliarden Dollar, während der Aktienmarkt insgesamt Mittelabflüsse in Höhe von 19,6 Milliarden Dollar verzeichnet, wie die Bank of America (NYSE:BAC) in ihrer wöchentlichen Übersicht über die Kapitalflüsse mitteilte.
Die laufende Woche war bis Mittwoch von Nervosität an der Wall Street geprägt, die auf die hawkishen Äußerungen der US-Notenbank, den Sprung des Ölpreises über die Marke von 90 Dollar pro Barrel und den Einbruch der Aktienmärkte am Mittwoch nach den unerwartet hohen US-Inflationsdaten zurückzuführen war.
Der Blue-Chip-Index Dow Jones Industrial Average dürfte die Handelswoche mit einem Minus von über 1% beenden.
4. Britische Wirtschaft zurück auf Wachstumskurs
Die britische Wirtschaft scheint sich aus der Rezession zu befreien, nachdem das Bruttoinlandsprodukt im Februar den zweiten Monat in Folge gewachsen ist und der Wert für Januar nach oben korrigiert wurde.
Im Februar stieg das britische BIP im Monatsvergleich um 0,1 %, wie das Office for National Statistics heute mitteilte. Der Wert für Januar wurde von 0,2 % auf 0,3 % nach oben korrigiert.
Großbritannien rutschte in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres in eine Rezession. Für das erste Quartal 2024 zeichnet sich jedoch ein Wachstum ab, immerhin lag die durchschnittliche dreimonatige Wachstumsrate im Februar bei 0,2 %, nachdem sie im Januar noch bei null gelegen hatte.
Die britischen Notenbanker stehen aufgrund des schleppenden Wachstums unter zunehmendem Druck, die Zinsen zügiger als geplant zu senken.
Nachdem die Europäische Zentralbank ihren Leitzins gestern unverändert ließ, das Wachstum in Großbritannien schwach bleibt und die Inflation in den USA hoch bleibt, sieht es so aus, als würde die Fed als letzte große Zentralbank die Zinsen senken.
Derzeit erwarten die Marktteilnehmer eine Zinssenkung der EZB im Juni, der BoE im August und der Fed im September.
5. Rohölpreis mit Wochenverlust
Die gestiegenen geopolitischen Risiken, insbesondere im ölreichen Nahen Osten, ließen den Ölpreis im bisherigen Handelsverlauf steigen, während er im Wochenverlauf aufgrund der Sorgen um die US-Geldpolitik Verluste hinnehmen musste.
Aktuell kostet US-Rohöl 1,1 % mehr und liegt bei 85,94 Dollar pro Barrel, während sich die Nordseesorte Brent um 0,9 % auf 90,52 Dollar pro Barrel verteuert.
Der Ölmarkt steht derzeit unter dem Schatten eines drohenden Angriffs des Iran auf Israel als Vergeltung für einen mutmaßlichen israelischen Luftangriff auf einen hochrangigen iranischen Militärkommandeur in Damaskus Anfang der Woche.
Es besteht weiterhin die Gefahr, dass der Iran, der drittgrößte Produzent der OPEC, in den Konflikt zwischen der Hamas und Israel im Gazastreifen hineingezogen wird, was die Rohöllieferungen aus der Region beeinträchtigen könnte.
Beide Kontrakte dürften die Woche jedoch mit einem Minus von rund 1 % beenden. Denn die anhaltende Inflation in den USA deutet darauf hin, dass die Fed die Zinsen länger als erwartet hoch halten wird, was die Konjunktur in der größten Volkswirtschaft der Welt belasten könnte.
Die Internationale Energieagentur hat in ihrem jüngsten Monatsbericht vom Freitag ihre Prognose für das Wachstum der Ölnachfrage in diesem Jahr um rund 100.000 Barrel pro Tag auf 1,2 Millionen Barrel pro Tag gesenkt.
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