Investing.com - Nach der enttäuschenden Prognose von ASML und den Invasionssorgen um Taiwan dürfte der Großteil der Technologiewerte heute im Minus öffnen. Derweil profitiert Amazon enorm von seinem Prime Day. Die Inflation in Großbritannien zeigt sich unterdessen robust.
1. US-Aktienmärkte rutschen ab - Technologiewerte brechen ein
Die US-Aktienmärkte dürften heute im Minus starten und konnten ihre Rekordstände von gestern nicht halten. Insbesondere der Technologiesektor brach nach einer enttäuschenden Prognose des niederländischen Halbleiterherstellers ASML (AS:ASML) großflächig ein.
Aktuell notiert der Dow Future 0,2 % niedriger, der S&P 500 bricht um 0,8 % ein, und beim Nasdaq 100 steht ein Minus von 1,3 % zu Buche.
Die wichtigsten US-Indizes haben gestern durchweg im Plus geschlossen, wobei der Blue-Chip-Index Dow Jones Industrial Average um mehr als 700 Punkte anstieg und mit einem Rekord schloss.
Den Partycrasher gab allerdings die Umsatzprognose von ASML (AS:ASML) für das 3. Quartal. Das Unternehmen hat ein starkes 2. Quartal hingelegt, dennoch nicht die Umsatzprognose übertreffen können.
Für heute stehen weitere Unternehmenszahlen auf dem Programm, unter anderem von United Airlines (NASDAQ:UAL), Johnson & Johnson (NYSE:JNJ) und U.S. Bancorp (NYSE:USB).
Im Hinblick auf die Wirtschaft werden auch die Daten der Fed zum Beige Book sowie die Daten zu den Baubeginnen und Baugenehmigungen für Juni veröffentlicht.
2. TSMC schwächelt nach Trumps Äußerungen
Donald Trump, US-Präsidentschaftskandidat der Republikaner, hat sich in das heikle Thema der diplomatischen Beziehungen zwischen den USA und China eingemischt. Seiner Meinung nach solle Taiwan die USA für die Lieferung von Rüstungsgütern zukünftig bezahlen.
„Ich kenne die Menschen dort sehr gut und respektiere sie sehr. Sie haben etwa 100 % unseres Chip-Geschäfts übernommen. Ich denke, Taiwan sollte uns für die Verteidigung bezahlen“, sagte Trump in einem Interview mit Bloomberg Businessweek, das am späten Dienstag veröffentlicht wurde. Er fügte an, dass sich die USA seiner Meinung nach nicht von einer Versicherungsgesellschaft unterscheiden würden.
Die Freiheit Taiwans ist ein zentraler Streitpunkt zwischen den USA und China. Die USA sind Taiwans größter Lieferant von Rüstungsgütern, obwohl sie kein formelles Abkommen mit dem Inselstaat haben.
Das hat zu einem starken Abverkauf von Aktien von Taiwan Semiconductor Manufacturing (NYSE:TSM) geführt. Der weltgrößte Auftrags-Chiphersteller ist das wertvollste Unternehmen Taiwans und steht auch verstärkt im Fokus von China.
Taiwan ist ein wichtiger Teil der globalen Lieferkette für Technologie, da ein Großteil der weltweiten Halbleiter in diesem Land hergestellt wird.
TSMC wird morgen seine Quartalszahlen vorstellen. Es wird allgemein erwartet, dass das Unternehmen aufgrund der anhaltenden KI-Nachfrage einen hohen Quartalsgewinn erzielen wird. Monatliche Vergleichsdaten zeigen, dass das Unternehmen im 2. Quartal von einem viel höheren Umsatz als erwartet profitiert hat.
3. Amazon profitiert mit starkem Umsatzwachstum vom Prime Day
Der jährlich stattfindende Prime Day von Amazon (NASDAQ:AMZN) geht heute zu Ende. Im Vergleich zum Vorjahr konnte der Online-Einzelhandelsriesen seinen Umsatz um rund 10,5 % steigern. Das zeigen Prognosen von Adobe (NASDAQ:ADBE) Analytics.
Laut Adobe haben Amazon-Kunden an dem zweitägigen Event rund 14 Milliarden Dollar ausgeben. Der Juli ist traditionell für Einzelhändler eine eher schwache Zeit. Mit dem Prime Day erzielt Amazon jedoch rund 1 % bis 2 % laut CFRA Research seines weltweiten Nettoumsatzes.
Amazon gab bekannt, dass am 1. Tag seines zweitägigen Prime Day 2023 der größte Verkaufstag aller Zeiten war. Jedoch legt Amazon traditionell keine Zahlen zum Gesamtumsatz für den Prime Day vor.
4. Britische Zinssenkung auf Eis gelegt?
Die Zweifel wachsen, ob die Bank of England bei ihrer nächsten Sitzung im August mit der Senkung der Zinssätze in Großbritannien beginnen wird, nachdem die britische Inflation im letzten Monat entgegen den Prognosen für einen leichten Rückgang stabil geblieben ist.
Die Verbraucherpreise stiegen im Juni gegenüber dem Vormonat um 0,1 %, was einem Jahresanstieg von 2,0 % entspricht. Der Wert blieb gegenüber dem Vormonat unverändert. Erwartet wurde allerdings ein Rückgang auf 1,9 %.
Beim Kernverbraucherpreisindex, der die volatilen Faktoren Nahrungsmittel und Energie ausschließt, ergab sich auf Jahresbasis keine Veränderung. Der Wert blieb bei 3,5 %, was darauf hindeutet, dass der zugrunde liegende Preisdruck weiterhin stark ist.
Vertreter der Bank of England treffen sich Anfang nächsten Monats, und die Zinsterminkontrakte zeigen, dass die Anleger zu diesem Zeitpunkt die Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung bei etwa 33 % sehen, während sie vor der Veröffentlichung der Inflationsdaten bei fast 50 % lag.
„Wir wissen, dass sich die Bank of England derzeit vor allem auf die Dienstleistungsinflation konzentriert. Die Stabilisierung bei 5,7 % im Juni spricht nicht für zusätzliche Wetten auf Lockerungen vor der Sitzung am 1. August“, so die Analysten von ING (AS:INGA) in einer Kundenmitteilung.
5. Rohölpreis zieht aufgrund sinkender US-Rohöllagerbestände an
Für den Rohölpreis geht es heute im bisherigen Handelsverlauf nach oben, da Anzeichen für eine Verknappung der US-Rohöllagerbestände die Befürchtungen hinsichtlich einer schwächeren Nachfrage im Rest der Welt, insbesondere in China, zerstreuen konnten.
Aktuell kostet US-Rohöl (WTI) 0,4 % mehr bei 80,04 Dollar pro Barrel, während die Nordseesorte Brent ebenfalls um 0,4 % auf 84,03 Dollar pro Barrel anzieht.
Die US-amerikanischen Rohöllagerbestände sind letzte Woche um 4,4 Millionen Barrel gesunken. Das zeigen aktuelle Daten des American Petroleum Institute, die deutlich über den Erwartungen liegen und auf einen angespannten Markt beim weltgrößten Ölproduzenten und -verbraucher hindeuten.
Die US Energy Information Administration legt ihre offiziellen Daten heute im weiteren Verlauf des Handelstags vor.
Auf den Rohölmärkten kam es in der vergangenen Woche zu einem starken Einbruch, da schwache Wirtschaftsdaten des wichtigsten Ölimporteurs China die Sorgen vor einer nachlassenden Nachfrage schürten.
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