Investing.com - Die Us-Aktienmärkte tendieren aktuell vorbörslich ins Plus und stehen weiterhin ganz im Zeichen der Unternehmensgewinne von Google-Eigentümer Alphabet (NASDAQ:GOOGL) und Software-Titan Microsoft (NASDAQ:MSFT). Derweil bereiten sich die Anleger auch auf die Veröffentlichung neuer US-Inflationsdaten heute im Laufe des Tages vor, die in die geldpolitischen Überlegungen der Fed einfließen könnten.
1. US-Märkte im Aufwind
Nach überzeugenden Quartalszahlen von Microsoft und Alphabet geht es an der New Yorker Börse am letzten Tag der Handelswoche nach oben.
Zur Stunde liegt der Dow Future 0,1 % im Plus, der S&P 500 gewinnt 0,8 % und der Nasdaq 100 sogar 1,1 %.
Nachdem unerwartet schwache US-BIP-Daten für das erste Quartal die Anleger verunsichert hatten, schlossen die wichtigsten US-Indizes gestern mit Verlusten. In Kombination mit Anzeichen für eine anhaltend hohe Inflation erhielten die Hoffnungen der Marktteilnehmer auf eine baldige Zinssenkung durch die US-Notenbank erneut einen herben Dämpfer.
Auch die Quartalszahlen der Facebook-Mutter Meta Platforms (NASDAQ:META) sorgten für negative Stimmung an den Märkten. Der US-Konzern hatte darauf hingewiesen, dass die künftigen Erträge durch die beschleunigten Ausgaben für seine Ambitionen im KI-Bereich belastet werden könnten. In der Folge verlor die Aktie gestern rund 10 % und zog andere Titel aus dem Kommunikationssektor mit nach unten. Auch andere Sektoren wie Gesundheit, Konsumgüter und Immobilien gehörten gestern zu den Verlierern.
2. Alphabet- und Microsoft-Aktien legen kräftig zu
Besser als erwartet ausgefallene Geschäftszahlen für das erste Quartal und die erstmalige Ausschüttung einer Dividende von 20 Cent je Aktie sorgten im vorbörslichen US-Handel für deutliche Kursgewinne bei Alphabet.
Der Umsatz des kalifornischen Suchmaschinenriesen stieg im Berichtszeitraum auf 80,5 Milliarden Dollar nach 69,8 Milliarden Dollar im Vorjahreszeitraum. Damit konnte es auch die Erwartungen vieler Analysten übertreffen, die im Schnitt nur mit 78,7 Milliarden Dollar gerechnet hatten. Maßgeblich für das positive Ergebnis war die steigende Nachfrage nach KI-Diensten auf der Cloud-Computing-Plattform Azure. Auch der Gewinn pro Aktie lag mit 1,89 Dollar über der Konsensprognose von 1,51 Dollar.
Die operative Marge verbesserte sich zudem von 25 % auf 32 % und lag damit über den Erwartungen. Analysten begrüßten diese Entwicklung als Zeichen dafür, dass Alphabet seine Kosten im Griff hat, wenngleich das Unternehmen weitere Investitionen in die Entwicklung seiner KI-Fähigkeiten plant.
Die neue KI-Technologie hat auch das Cloud-Geschäft von Alphabets Konkurrenten Microsoft beflügelt. Der in Seattle ansässige Konzern, der mit einer 13 Milliarden Dollar schweren Investition in den ChatGPT-Entwickler OpenAI frühzeitig am KI-Goldrausch teilnahm, meldete ebenfalls über den Erwartungen liegende Gewinne und Umsätze. Die Microsoft-Aktie stieg nachbörslich.
Microsoft-Finanzchefin Amy Hood sagte außerdem, dass die Investitionsausgaben erheblich steigen würden, um die Nachfrage nach den generativen KI-Angeboten des Unternehmens zu befriedigen.
3. Snap-Zahlen übertreffen Erwartungen - Aktie reagiert positiv
Die Aktie von Snap (NYSE:SNAP) legte im vorbörslichen Handel kräftig zu, nachdem der Quartalsumsatz und die Nutzerzahlen über den Erwartungen lagen.
Der in Los Angeles ansässige Social-Media-Konzern wies für den Berichtszeitraum einen Umsatz von 1,2 Milliarden Dollar aus, ein Plus von 21 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Das verbesserte Ergebnis sei vor allem auf Verbesserungen bei den Werbedienstleistungen zurückzuführen. Analysten hatten mit einem Umsatz von 1,12 Milliarden Dollar gerechnet.
Auch die Zahl der täglich aktiven Nutzer der Snapchat-App stieg auf 422 Millionen. Die Prognose lag bei 419,6 Millionen täglichen Nutzern.
Snap, das nach den enttäuschenden Ergebnissen des Vorzeigeunternehmens Meta Anfang der Woche unter besonderer Beobachtung stand, veröffentlichte zudem eine Umsatzprognose für das laufende Quartal, die zwischen 1,23 Milliarden Dollar und 1,26 Milliarden Dollar liegt. Die Börse hatte 1,22 Milliarden Dollar prognostiziert.
4. PCE-Daten im Blick
Ökonomen erwarten für März gemischte Zahlen für den Preisindex der persönlichen Konsumausgaben, ein Maß für die US-Inflation, das bei der Entscheidung der Fed über mögliche Zinssenkungen in diesem Jahr eine wichtige Rolle spielen könnte.
Es wird erwartet, dass der Gesamtindex gegenüber dem Vormonat mit 0,3 % weitgehend konstant steigt, während auf Jahresbasis mit einem leichten Zuwachs auf 2,6 % gerechnet wird (2,5 % im Februar).
Die so genannten Kerndaten des persönlichen Verbraucherpreisindex, bei denen volatile Posten wie Nahrungsmittel und Kraftstoffe ausgeklammert werden, dürften ebenfalls weitgehend dem monatlichen Wachstum von 0,3 % im Februar entsprechen. Im Jahresvergleich wird die Inflationsrate auf 2,6 % geschätzt - eine Verlangsamung gegenüber den 2,8 % im Vormonat.
Zu Beginn des Jahres wurde allgemein erwartet, dass die geldpolitischen Entscheidungsträger der Fed bald mit Zinssenkungen beginnen würden. Angesichts der hartnäckigen Inflation und der anhaltenden Stärke der US-Wirtschaft haben viele Anleger diese Wetten jedoch aufgegeben.
5. Öl mit Wochenplus
Die Ölpreise ziehen im heutigen europäischen Handel leicht an und dürften die Handelswoche insgesamt im Plus beenden. Ausschlaggebend dafür sind Sorgen um mögliche Angebotsengpässe und die anhaltenden geopolitischen Unruhen im Nahen Osten.
Im Vorfeld der mit Spannung erwarteten US-Inflationsdaten, die im Tagesverlauf weitere Hinweise auf die Zinsentwicklung geben könnten, halten sich die Gewinne jedoch in Grenzen.
Die Nordseesorte Brent verteuerte sich um 0,7 % auf 89,67 Dollar pro Barrel, während WTI-Öl ebenfalls um 0,7 % auf 84,15 Dollar pro Barrel stieg.
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