Investing.com - Für die US-Börsen (ETR:SXR4) dürfte die Handelswoche trotz heftiger Startprobleme einigermaßen positiv enden. Der US-Unterhaltungskonzern Disney will mehr in seine Unterhaltungssparte investieren. Und in China werden erstmals mehr Elektroautos als herkömmliche Verbrenner verkauft.
1. US-Märkte weiter im Aufwind
Die US-Börsen tendieren heute vorbörslich wieder fester. Grund für die bessere Stimmung an den Börsen sind positive US-Arbeitsmarktdaten.
Aktuell liegt der Dow Future um 0,1 % im Plus, der S&P 500 klettert um 0,2 % und der Nasdaq 100 notiert 0,4 % im Plus.
Auch der gestrige Handelstag brachte deutliche Kursgewinne an den US-Börsen. Der Dow Jones Industrial schloss knapp 1,8 % höher, der S&P 500 kletterte um 2,3 %. Tagessieger war jedoch der technologielastige Nasdaq Composite, der mit einem Plus von 2,9 % aus dem Handel ging.
Die gestrigen Daten zu den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe in den USA hatten maßgeblich zur Stimmungsaufhellung an den Märkten beigetragen.
Aufgrund des massiven Abverkaufs am Montag dürften die US-Börsen die Handelswoche dennoch mit Verlusten beenden. Der S&P 500 steht aktuell in dieser Woche 0,5 % tiefer, während der Nasdaq und der Dow die Handelswoche mit rund 0,7 % im Minus beenden dürften. Sowohl der S&P 500 als auch der Nasdaq dürften damit die vierte Handelswoche in Folge mit Verlusten abschließen.
Bei den Einzelaktien sticht derweil Paramount Global (NASDAQ:PARA) vorbörslich hervor, nachdem der US-Unterhaltungskonzern die Gewinnerwartungen der Börse übertreffen konnte. Zudem meldete der Konzern den ersten Gewinn im Streaming-Geschäft seit drei Jahren. Gleichzeitig kündigte der Konzern an, rund 15 % seiner US-Belegschaft zu entlassen, um Kosten zu sparen.
Auch die Aktien von Expedia (NASDAQ:EXPE) legten vorbörslich zu. Das Online-Reiseunternehmen übertraf die Quartalserwartungen. Dennoch warnte das Unternehmen vor einer Abschwächung der Reisenachfrage im Juli.
Mit den TIteln von ELF Beauty (NYSE:ELF) hingegen ging es vorbörslich abwärts, nachdem das Kosmetikunternehmen zwar seine Umsatz- und Gewinnprognosen für das Gesamtjahr angehoben, aber dennoch einen vorsichtigen Ausblick abgegeben hatte.
2. Disney setzt auf Unterhaltungssparte
Walt Disney (NYSE:DIS) hat Anfang der Woche gemischte Quartalszahlen vorgelegt. Das Unternehmen warnte vor einer Schwäche im Parkgeschäft, während die kombinierten Streaming-Sparten Disney+, Hulu und ESPN+ zum ersten Mal einen Gewinn auswiesen.
Inmitten dieser Herausforderungen überrascht Disney mit ambitionierten Investitionsplänen. Eine Milliarde Dollar pro Jahr soll in neue Film- und Fernsehproduktionen in Großbritannien, Europa, dem Nahen Osten und Afrika fließen.
Das Unternehmen werde diese Summe für Filme, Disney+, National Geographic und andere Fernsehproduktionen ausgeben, sagte ein Disney-Sprecher gegenüber Reuters.
Disney-CEO Bob Iger steht vor der Herausforderung, das Unternehmen nach Milliardenverlusten im Streaming-Bereich, einem deutlichen Rückgang im traditionellen Fernsehgeschäft und einer schwierigen Phase für das Filmstudio wieder auf Kurs zu bringen.
3. In China werden erstmals mehr E-Autos als Verbrenner verkauft
Der chinesische Automarkt hat im Juli einen Meilenstein erreicht: Etwas mehr als die Hälfte aller Fahrzeuge, die auf dem größten Automarkt der Welt verkauft wurden, waren entweder neue reine Elektrofahrzeuge oder Plug-in-Hybride. Das geht aus aktuellen Branchendaten hervor.
Die Daten der China Passenger Car Association zeigen, dass die Verkäufe von so genannten New Energy Vehicles (NEV) im vergangenen Monat einen Rekordwert von 50,7 % der Autoverkäufe erreicht haben. Demnach lag die Marktdurchdringung im vergangenen Jahr bei rund 36 %.
Vor drei Jahren betrug der Anteil der NEV-Verkäufe an den gesamten Fahrzeugverkäufen in China gerade einmal 7 %. Aber die umfangreichen Investitionen in die Lieferketten für Elektrofahrzeuge haben das Wachstum der inländischen Elektrofahrzeugindustrie vorangetrieben.
Im Gegensatz dazu lag der Anteil der Verkäufe von Elektro- und Hybridfahrzeugen in den USA im 1. Quartal dieses Jahres bei nur 18 %. Das zeigen die Daten der U.S. Energy Information Administration.
4. Chinesischer Verbraucherpreisindex steigt im Juli
Die Verbraucherpreisinflation in China ist im Juli stärker gestiegen als erwartet, was darauf hindeutet, dass die schwache Inlandsnachfrage nach einer Reihe unerwarteter Zinssenkungen durch die chinesische Zentralbank wieder anziehen könnte.
Wie das Nationale Statistikamt am Freitag mitteilte, stieg der Verbraucherpreisindex im Jahresvergleich um 0,5 % und lag damit über den Erwartungen von 0,3 % und über dem Wachstum von 0,2 % im Vormonat.
Der Inflationsanstieg folgt auf eine Reihe weiterer Maßnahmen Pekings zur Verbesserung der lokalen Liquiditätsbedingungen, in erster Linie Zinssenkungen durch die PBOC.
Die Inflation der Erzeugerpreise ging jedoch den 22. Monat in Folge zurück, wenn auch mit einer so geringen Rate wie seit Januar 2023 nicht mehr. Im Jahresvergleich sank der entsprechende Index um 0,8 %, was leicht über den Erwartungen eines Rückgangs um 0,9 % lag und gegenüber dem Rückgang um 0,8 % im Juni stabil blieb.
5. Rohöl auf Kurs für Wochenplus
Die Rohölpreise sind im bisherigen Handelsverlauf leicht rückläufig. Das schwarze Gold steuert jedoch auf einen kräftigen Wochengewinn zu. Die bessere Stimmung gegenüber der US-Wirtschaft und die anhaltenden geopolitischen Spannungen stützen den Preis.
Aktuell notiert US-Rohöl (WTI) um 0,3 % niedriger bei 76,00 Dollar pro Barrel gehandelt, während die Nordseesorte Brent ebenfalls um 0,3 % nachgibt und bei 78,92 Dollar pro Barrel notiert.
Für beide Rohöl-Benchmarks dürfte die Handelswoche dennoch mit einem Preisanstieg von mehr als 3 % enden.
Besser als erwartet ausgefallene US-Jobdaten am Donnerstag sorgen für anhaltend gute Stimmung. Auch die besser als erwartet ausgefallenen chinesischen Inflationsdaten vom Freitag deuten auf eine Verbesserung der Lage beim weltgrößten Ölimporteur hin.
Händler verwiesen zudem auf eine höhere Risikoprämie für die Ölpreise, nachdem die Ukraine einen der größten Angriffe auf Russland seit Beginn des Krieges Anfang 2022 durchgeführt hatte. Die anhaltenden Spannungen im Nahen Osten und die Befürchtungen, dass der Iran und die Hamas Vergeltungsmaßnahmen gegen Israel ergreifen könnten, führten ebenfalls zu einer gewissen Risikoprämie für Öl.