Investing.com - China schlägt zurück: Peking verhängt Ausfuhrbeschränkungen für die seltenen Metalle Gallium und Germanium, die für die Herstellung von Halbleitern, 5G-Basisstationen und Solarpanels entscheidend sind und damit das Rückgrat vieler moderner Technologien bilden. Doch warum hat China diesen Schritt unternommen?
Der Hintergrund dieser Maßnahme liegt in den Restriktionen, die die USA und andere Länder gegen den Verkauf von High-End-Chips an China verhängt haben. Insbesondere der Chip-Gigant Nvidia (NASDAQ:NVDA) steht im Fokus dieser Aktionen. Die USA argumentieren, dass solche Schritte notwendig sind, um China daran zu hindern, Technologien zu entwickeln, die eine Gefahr für die nationale Sicherheit darstellen könnten.
Peking hingegen behauptet, dass die vom Westen erlassenen restriktiven Maßnahmen darauf abzielen, das Wirtschaftswachstum in China zu bremsen. Ob diese Begründung lediglich diplomatische Rhetorik ist oder tatsächlich zutrifft, sei dahingestellt. Doch eines ist sicher: Die geopolitischen Spannungen beeinflussen zunehmend den Technologie- und Handelssektor.
Ab dem 1. August müssen Exporteure von Gallium und Germanium Lizenzen beantragen und umfangreiche Informationen über ihre ausländischen Kunden bereitstellen. Die chinesische Regierung verweist dabei auf die Wahrung der nationalen Sicherheit und Interessen. Dieser Schritt wird voraussichtlich die globale Beschaffung dieser Rohstoffe erschweren und die Tech-Industrie vor neue Herausforderungen stellen.
China mag zwar ein wichtiger Akteur bei der Herstellung und Verarbeitung von Gallium und Germanium sein, aber die Produktion von Hochleistungschips bleibt weiterhin auf westliche Technologien angewiesen. Das bedeutet, dass eine Eskalation dieser Situation die Tech-Industrie weltweit beeinflussen wird. Der Mangel an diesen Schlüsselmetallen könnte zu einem Anstieg der Preise führen, was wiederum die Entwicklung und Produktion von Technologien verteuern könnte.
Gallium spielt eine entscheidende Rolle in einer Vielzahl von Anwendungen, von kommerziellen Produkten bis hin zu militärischen Systemen. Ebenso wichtig ist Germanium, das in Solarzellen und Glasfasersystemen verwendet wird und somit eine zentrale Rolle bei der Förderung erneuerbarer Energien und der Kommunikationstechnologie spielt.
Russland, Japan, Südkorea und die Ukraine produzieren zwar auch unraffiniertes Gallium, aber ihre kombinierte Produktion kann nicht mit Chinas Mengen mithalten.
Die Situation erfordert eine sorgfältige und überlegte Reaktion. Eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen Ländern und Unternehmen in der Technologiebranche könnte den Weg zu einer Lösung ebnen. Die Entwicklung von Alternativen und die Förderung der Forschung und Entwicklung in anderen Regionen der Welt sind von entscheidender Bedeutung, um eine Überrelianz auf China zu vermeiden.