Investing.com - Diese 5 Themen bewegen die Finanzmärkte am Dienstag, den 27. August 2019:
1. US-Futures ohne klare Richtung
Nach der positiven Kursentwicklung am Vortag, signalisiert die Wall Street einen richtungslosen Start in den Handelstag. Im Fokus steht noch immer der US-Handelskonflikt mit China.
Chinas Außenministerium sagte, die USA sollen Rahmenbedingungen für Gespräche schaffen. Die Behauptung Trumps, wonach China darum gebeten habe, die Handelsgespräche wieder aufzunehmen, wies Peking zurück.
An der Wall Street gingen die drei wichtigsten US-Indizes Dow Jones, S&P 500 und Nasdaq 100 gestern mit Kurszuwächsen von mehr als 1 Prozent aus dem Handel, als Trump Entspannung im Handelsstreit zwischen den USA und China signalisierte.
Asiens Aktien legten zu, während der europäische Aktienmarkt bis zur Mittagszeit keine klare Richtung gefunden hat, nachdem Deutschland schwache Wachstumszahlen veröffentlicht hatte. Italienische Aktien waren bei Anlegern wegen der Hoffnung auf eine neue Regierung gefragt. Die erste Gesprächsrunde mit dem italienischen Präsidenten beginnt um 10.00 Uhr (GMT). Medienhäusern zufolge hat Mattarella die Frist für eine Regierungsbildung bis Mittwoch festgesetzt.
2. US-Verbrauchervertrauen dürfte zurückgehen
Das Conference Board wird um 14.00 Uhr (GMT) den Index zum Verbrauchervertrauen veröffentlichen. Von Investing.com befragte Volkswirte erwarten einen leichten Rückgang.
Der Konsum bildet das Rückgrat der US-amerikanischen Wirtschaft. Analysten werden Ausschau danach halten, ob der Handelskonflikt bereits Spuren in der Konsumbereitschaft hinterlassen hat.
Je optimistischer der Verbraucher ist, desto besser laufen die Geschäfte für Unternehmen und so beschleunigen sie das Wirtschaftswachstum. Geht das Verbrauchervertrauen dagegen zurück, droht die Wirtschaft aus dem Tritt zu kommen.
Unterdessen sind die Gewinne der chinesischen Industrie im Vorjahresvergleich um 2,6 Prozent auf 512,67 Milliarden Yuan (72,28 Milliarden Dollar) gestiegen, wie die chinesische Statistikbehörde am Dienstag mitteilte. Die Statistikbehörde begründete die Entwicklung im Juli mit positiven Industriegewinnen der petrochemischen Industrie und dem Auto-Sektor, erklärte aber auch, dass der anhaltende Konflikt zwischen den USA und China die Geschäftsaussichten weiterhin belastet.
In Deutschland ergab die zweite Schätzung des Bruttoinlandsprodukts (BIP), dass die Wirtschaft im Vergleich zum Vorquartal um 0,1 Prozent schrumpfte. Analysten hatten damit gerechnet. Auf das Jahr hochgerechnet ergab sich noch ein Wachstum von 0,4 Prozent.
3. Johnson & Johnson muss 572 Millionen Dollar Schadensersatz bezahlen
Ein Gericht in Oklahoma verurteilte Johnson & Johnson (NYSE:JNJ) zu Schadensersatz in Höhe von 572 Millionen Dollar.
Grund für die Verurteilung sei laut Richter Balkman, dass Johnson & Johnson irreführendes Marketing für Schmerztabletten betrieben habe und so eine Mitschuld für die in den USA grassierende Opioidkrise habe.
Da die Anklage jedoch einen Schadensersatz von 17 Milliarden Dollar gefordert hatte, legten die Aktien des Pharma-Giganten vorbörslich um knapp 2 Prozent zu.
4. Ölpreise steigen - Iran stellt Bedingung an Gesprächen mit den USA
Die Ölpreise legten am Dienstag zu, als Irans Präsident, Hassan Rouhani, sagte, Gespräche mit US-Präsident Donald Trump werden nur stattfinden, wenn die US-Sanktionen aufgehoben werden. Das berichteten mehrere Medienhäuser.
Die US-Wirtschaftssanktionen gegen den Iran zielen darauf ab, den Ölexport des Landes zu unterbinden und damit das Angebot an Öl auf dem Weltmarkt zu begrenzen.
Heute Abend im Fokus stehen noch die wöchentlichen US-Rohöllagerbestände, die durch das American Petroleum Institut (API) veröffentlicht werden. Ölmarktbeobachter erwarten einen Rückgang der US-Ölreserven von 2,1 Millionen Barrel.
5. Kunde verklagt Boeing wegen 737-Max Unglück
Das russische Konglomerat Rostec bestätigte, dass eine Tochtergesellschaft eine Klage gegen Boeing (NYSE:BA) eingereicht habe, um so ihre Bestellung von 35 735 MAX-Jets zu stornieren.
Rostecs Avia Capital Service gab Boeing eine Anzahlung in Höhe von 35 Millionen US-Dollar, um den Auftrag zu besichern, den sie nun mit Zinsen zurückfordern will, zusammen mit 75 Millionen US-Dollar an "entgangenem Gewinn", 115 Millionen US-Dollar Schadenersatz und weiteren nicht spezifizierten Schadenersatzforderungen, so die Financial Times.
Rostec teilte jedoch mit, dass man bereit sei, eine außergerichtliche Einigung mit Boeing zu erzielen.
- Reuters hat zu diesem Artikel beigetragen.