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Erdgas: Gazprom dreht Deutschland den Hahn zu

Veröffentlicht am 04.03.2022, 10:09
Aktualisiert 04.03.2022, 10:13
© Reuters
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Investing.com – Dass die Erdgaspreise ordentlich angezogen haben, ist schon seit Längerem eine unumstößliche Tatsache. Im Kontext des Russland-Ukraine-Konflikts könnte sich die Situation sogar noch weiter verschlimmern, wie die aktuelle Situation zeigt.

Am Freitag wurden die Erdgaslieferungen über die Jamal-Europa-Pipeline gestoppt, wie Reuters berichtete. Am Messpunkt Mallnow betrug der Durchfluss am frühen Freitagmorgen nur noch 101.119 Kilowattstunden pro Stunde, während es in der Nacht noch 13,5 Millionen waren.

Über diese wichtige Versorgungsader bezieht der Westen im Normalbetrieb 15 Prozent seiner russischen Gaslieferungen. Offensichtlich wird sie zunehmend zu einem politischen Spielball, denn sie ist auch die Ursache, warum die Gaspreise in Deutschland in letzter Zeit so extrem gestiegen sind.

Anstatt Erdgas nach Deutschland zu liefern, befand sich der Pipelinedurchfluss seit Dezember im Rückwärtsgang. Somit wurden die Vorräte in den von Gazprom (MCX:GAZP) kontrollierten deutschen Lagern zurückgefahren, um den polnischen Markt zu versorgen.

„Der deutsch-polnische Abschnitt der Pipeline schaltete am 21. Dezember in den Rückwärtsgang, d. h. in den ostwärts gerichteten Modus. Die Käufer in Polen griffen auf gespeicherte Vorräte aus Deutschland zurück, anstatt mehr russisches Gas zu hohen Spotpreisen zu kaufen.“

Für Gazprom scheint es ein gutes Geschäft gewesen zu sein, das in Deutschland zu niedrigeren Preisen eingelagerte Gas zu höheren Kursen nach Polen zu verkaufen.

Aktuell arbeitet die Jamal-Europa-Pipeline wieder mit 7,8 Millionen Kilowattstunden pro Stunde. Zumindest bis Samstagmorgen, dann legt Gazprom das Kontingent erneut fest.

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