Investing.com - Frank Elderson, Mitglied des Direktoriums der Europäischen Zentralbank und stellvertretender Vorsitzender des EZB-Aufsichtsrats, sagte am Mittwoch, es gebe "immer noch große Unsicherheit" über die endgültige Höhe des Zinsgipfels in der Eurozone. Er betonte, dass die EZB "die Zinssätze so lange wie nötig auf einem ausreichend restriktiven Niveau halten" werde.
In einem Interview mit Market News International unterstrich er, dass die Zentralbank datenabhängig bleiben werde und dass "Vorhersagen darüber, was wir als Nächstes tun werden, nicht mit diesem Ansatz vereinbar wären". Elderson warnte auch vor einem "Aufwärtsdruck auf die Lebensmittel- und Energiepreise", insbesondere angesichts der Auswirkungen, die der Klimawandel auf die Inflation haben könnte.
Bezüglich der Wirtschaftstätigkeit im Euroraum merkte er an, dass es eine "längere Wachstumsschwäche als erwartet" gebe.
Erst kürzlich hat die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, angedeutet, dass die Zinsen für einen längeren Zeitraum auf einem höheren Niveau bleiben könnten. Vor dem Wirtschafts- und Währungsausschuss des Europäischen Parlaments betonte Lagarde am Montag, dass künftige Entscheidungen darauf abzielen würden, die Leitzinsen der EZB so lange wie nötig auf einem angemessen restriktiven Niveau zu halten. Sie betonte: "Unsere Entschlossenheit bleibt, sicherzustellen, dass die Inflation auf unser mittelfristiges Ziel von zwei Prozent zurückkehrt".
Lagarde wiederholte damit ihre Aussagen nach dem Zinsentscheid vom 14. September. Damals hatte die EZB die Leitzinsen um 0,25 % erhöht. Die Mehrheit der Beobachter geht davon aus, dass die Leitzinsen vorerst auf dem aktuellen Niveau bleiben werden.