Investing.com - Trotz der Wiederaufnahme der Zinserhöhungen durch die Fed bleiben die US-Aktienfutures auf Kurs und öffnen die Tür zu weiteren Chancen für mutige Investoren. Meta Platforms, die Muttergesellschaft von Facebook, hat im zweiten Quartal starke Zahlen vorgelegt und bestätigt das Vertrauen in ihre kühne Wette auf künstliche Intelligenz. Gleichzeitig sorgt der Chiphersteller Intel (NASDAQ:INTC) für Spannung, wenn er seine neuesten Ergebnisse nach US-Börsenschluss präsentiert.
1. Futures legen nach Fed-Entscheid zu
Die US-Aktienfutures kletterten am Donnerstag nach oben, als die Anleger die weithin erwartete Zinserhöhung der Federal Reserve verarbeiteten, mit der die Kreditkosten auf den höchsten Stand seit mehr als zwei Jahrzehnten stiegen.
Bis 12.24 Uhr MESZ stieg der Dow-Jones-Future um 65 Punkte oder 0,18%, der S&P-500-Future um 25 Punkte oder 0,55% und der Nasdaq 100-Future um 180 Punkte oder 1,15%.
Der Offenmarktausschuss der US-Notenbank hat am Mittwoch einstimmig beschlossen, den Leitzins um einen Viertelprozentpunkt auf eine Spanne von 5,25% bis 5,50% anzuheben. Damit hat er seine seit März 2022 laufende Straffungskampagne, unterbrochen durch eine Pause im Juni, wieder aufgenommen.
Im Mittelpunkt standen auch die Bemerkungen von Fed-Chef Jerome Powell nach der Entscheidung. Powell sagte, die Notenbank werde die künftige Geldpolitik "von Sitzung zu Sitzung" festlegen, wollte sich aber nicht dazu äußern, ob die Zinsen bei der nächsten Fed-Sitzung im September erneut angehoben werden.
Unterstützung erhielt der Gesamtmarkt auch durch die Ergebnisse des Social Media Giganten Meta Platforms. Die Facebook-Mutter meldete ein zweistelliges Umsatzwachstum im zweiten Quartal, während Firmenchef Mark Zuckerberg feststellte, dass sich die große Wette des Unternehmens auf künstliche Intelligenz (AI) "auszahlt".
2. Powell setzt auf Flexibilität
Wenn man Jerome Powells umsichtige Wortwahl am Mittwoch glauben darf, dann scheinen sich die Notenbanker zumindest die Option auf künftige Zinserhöhungen offen halten zu wollen.
Doch Powell deutete auch an, dass eine weitere Leitzinserhöhung vielleicht gar nicht notwendig ist.
"Ich würde sagen, dass es durchaus möglich ist, dass wir die Zinsen auf der September-Sitzung wieder anheben, wenn die Daten dies rechtfertigen", sagte Powell. "Ich würde aber auch sagen, dass es möglich ist, dass wir uns für eine Beibehaltung der Geldpolitik entscheiden. Wie ich bereits sagte, werden wir von Sitzung zu Sitzung eine sorgfältige Bewertung vornehmen."
Vieles wird wahrscheinlich von den kommenden Konjunkturdaten abhängen, so Powell, der darauf hinwies, dass die volle Wirkung der aggressiven Geldpolitik der Fed "noch nicht zu spüren ist".
Obwohl die Straffung der Geldpolitik eine "Disinflation" bewirkt habe, ohne den Arbeitsmarkt stark zu beeinträchtigen, bestehe weiterhin die Möglichkeit, dass eine stärkere Wirtschaftstätigkeit das Preiswachstum ankurbeln könnte, fügte er hinzu. In jedem Fall werde die Fed "datenabhängig" bleiben, so Powell.
3. Meta-Zahlen schlagen Erwartungen
Meta Platforms (NASDAQ:META) meldete für das zweite Quartal bessere Umsätze und Gewinne als erwartet. Der Hype um künstliche Intelligenz und die robusten Ausgaben der Kunden stützen auch weiterhin die Erholung des Instagram- und WhatsApp-Eigentümers nach einem düsteren Jahr 2022.
Der Umsatz stieg in den drei Monaten bis zum 30. Juni um 11% auf 32 Milliarden Dollar und übertraf damit die Schätzungen der Börse (31,12 Milliarden Dollar). Insbesondere die Werbeeinnahmen, ein wesentlicher Treiber der Umsatzentwicklung bei Meta, wuchsen um 12% - schneller als beim Rivalen Google (NASDAQ:GOOGL). Der bereinigte Gewinn pro Aktie von 2,98 Dollar übertraf die Erwartungen trotz eines Kostenanstiegs um 10%.
Zusammen mit den Ergebnissen von Google und dem Softwarekonzern Microsoft (NASDAQ:MSFT) zu Beginn dieser Woche legen die Resultate von Meta nahe, dass Werbekunden wieder bereit sind, mehr Geld für digitale Anzeigen auszugeben, da die Hoffnung auf eine sanfte Landung der US-Wirtschaft trotz zahlreicher Zinserhöhungen zur Eindämmung der Inflation wächst.
Unterdessen sagte Meta-Chef Mark Zuckerberg, das Unternehmen sehe allmählich die Vorteile von Investitionen zur Integration von KI-Technologie in seine Dienste. Meta rechnet mit hohen Investitionen in den Ausbau seiner Infrastruktur zur Förderung der KI in den kommenden Jahren, um in einem sich abzeichnenden Wettrüsten von Big Tech um die sich entwickelnde Technologie Schritt zu halten.
Die Aktien von Meta legten am Donnerstag im vorbörslichen Handel kräftig zu.
4. Intel mit Zahlen
Der Hype um KI bleibt wohl auch bei der Zahlenvorlage von Intel am Donnerstag ein zentrales Thema. Schließlich nimmt der Druck auf den US-Chipriesen zu, seine Strategie zu ändern, um mit Unternehmen wie Nvidia (NASDAQ:NVDA) und Advanced Micro Devices (NASDAQ:AMD) mithalten zu können.
Im Mai präsentierte Intel (NASDAQ:INTC) neue Details zu einem speziell für KI-Computing entwickelten Chip, den der Konzern aus Santa Clara, Kalifornien, im Jahr 2025 vorstellen will. Intel erlebte in den letzten Quartalen einen Leistungseinbruch, da die Nachfrage nach Personalcomputern infolge des Pandemie-Booms nachgelassen hat.
Neben Intel legen noch weitere große US-Unternehme ihre Zahlen für das zweite Quartal vor. Der Zahlungsabwickler Mastercard (NYSE:MA), die Burgerkette McDonald's (NYSE:MCD) und der Telekommunikationskonzern Comcast (NASDAQ:CMCSA) gehören zu den wichtigsten US-Unternehmen, die ihre Ergebnisse vorlegen.
5. Ölpreis steigt in Erwartung eines knapperen Ölangebots
Die Ölpreise legten am Donnerstag zu und erholten sich von den Verlusten der vorangegangenen Sitzung. Für Auftrieb sorgte die Erwartung einer Verknappung des Ölangebots seitens der großen Ölproduzenten, selbst nachdem die Federal Reserve ihre Zinserhöhungen wieder aufgenommen hatte.
Sowohl Saudi-Arabien als auch Russland haben kürzlich angekündigt, ihre Produktion im August weiter zu drosseln, um die Preise durch eine Verknappung des weltweiten Angebots nach oben zu treiben.
Am Mittwoch gaben die Ölpreise nach einem unerwartet geringen Rückgang der US-Rohöllagerbestände und einer erneuten Zinserhöhung durch die Fed nach.
Der US-Rohöl-Future verteuerte sich um 1,12% auf 79,66 Dollar pro Barrel, während der Brent-Kontrakt um 0,74% auf 83,30 Dollar kletterte.
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