Investing.com - Das einflussreiche US-Notenbankmitglied John Williams erklärte, die Konjunkturlage in den USA sei viel besser als erwartet, aber er gehe davon aus, dass sich das Wachstum im vierten Quartal verlangsame. Gleichzeitig äußerte sich sich besorgt über den Verlust von "Abermillionen" von Arbeitsplätzen infolge der Corona-Pandemie.
"Wir haben im letzten Jahrzehnt eine globale Disinflation erlebt. Aus meiner Sicht ist der Druck auf die Inflation zurückgegangen. Die Inflation wird in den nächsten Jahren niedriger sein, als wir wollen. Das Inflationsziel der US-Notenbank wird für eine gewisse Zeit eine Inflationsrate von leicht über 2% erfordern. In den letzten 8 Monaten haben wir einen Anstieg der Renditen erlebt. Das bedeutet, dass die Anleiherenditen am oberen Ende der Kurve gestiegen sind, da das "Tail Risk" seit den Impfstoffnachrichten weggefallen ist", sagte er und fügte hinzu, dass die Finanzmärkte sich stärker auf die Corona-Pandemie konzentrieren, denn diese ist der primäre Faktor für die Wirtschaft.
Williams fügte hinzu, dass der künftige Weg der Geldpolitik davon abhängig ist, wie es um die Wirtschaft und COVID bestellt ist. "Das Ziel der Geldpolitik ist es, die Arbeitslosigkeit auf das Niveau vor der Pandemie zu bringen. Wir sind datenabhängig, nicht zeitabhängig. Wenn sich die Aussichten ändern, werden wir dies bei den Überlegungen über die geeignete Politik natürlich berücksichtigen", fügte er hinzu.