Frankreich macht Vorschlag in Israels Konflikt mit Hisbollah

Veröffentlicht am 13.02.2024, 12:55

BEIRUT (dpa-AFX) - Frankreich hat dem Libanon einen Vorschlag gemacht, um ein Ende der Konfrontationen zwischen der Hisbollah und Israel herbeizuführen. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Dienstag aus libanesischen Regierungskreisen. Der Vorschlag sieht demnach vor, dass die Hisbollah ihre Elite-Kämpfer von der Grenze abzieht - bis auf eine Entfernung von rund zehn Kilometern. Die Grenzregion soll von der libanesischen Armee und UN-Friedenstruppen überwacht werden. Der Vorschlag sei gemeinsam mit Regierungsvertretern der USA, Katars und Ägyptens ausgearbeitet worden.

Eine offizielle Bestätigung aus dem Libanon oder Frankreich gab es zunächst nicht. Aus Kreisen der Hisbollah hieß es, auch diese habe offiziell kein Papier mit Vorschlägen erhalten. Frankreichs Außenminister Stéphane Séjourné habe den Vorschlag vergangene Woche in Beirut unter anderem dem geschäftsführenden Premierminister Nadschib Mikati vorgelegt haben, hieß es aus Regierungskreisen im Libanon.

"Es wird kein Ende der Angriffe aus dem südlichen Libanon geben, bevor die Aggression gegen Gaza gestoppt wird", hieß es aus Hisbollah-Kreisen. Das letzte Wort dabei habe Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah, von dem am Dienstag eine Rede erwartet wurde während einer Zeremonie für Verwundete seiner Bewegung.

Als frühere Kolonialmacht hat Frankreich noch immer enge Beziehungen zum kleinen Mittelmeerland. Der französische General Henri Gouraud hatte am 1. September 1920 den Großlibanon ausgerufen. Der neu gegründete Staat stand unter französischem Mandat und wurde erst 1943 unabhängig.

Seit Beginn des Gaza-Kriegs kommt es in der Grenzregion immer wieder zu Konfrontationen zwischen Israels Armee und der Hisbollah. Diese meldete seitdem fast 200 getötete Kämpfer in den eigenen Reihen. Zehntausende Anwohner verließen in beiden Ländern ihre Heimatorte. Es ist die schwerste Eskalation seit dem zweiten Libanon-Krieg 2006.

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