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GESAMT-ROUNDUP 3: Hurrikan 'Sandy' legt öffentliches Leben lahm

Veröffentlicht am 29.10.2012, 20:32
(neu: Obama)

WASHINGTON/NEW YORK (dpa-AFX) - Die Furcht vor Hurrikan 'Sandy' hat das öffentliche Leben an der US-Ostküste weitgehend lahmgelegt. Schon vor seinem Eintreffen wirbelte der Sturm das Leben von Millionen Menschen durcheinander. Tausende Flüge fielen aus, darunter auch Verbindungen nach Deutschland. In den Metropolen New York und Washington stand der Nahverkehr komplett still. Die Wall Street blieb erstmals seit 27 Jahren wieder wegen Sturms geschlossen, beeinträchtigt war auch der Präsidentschaftswahlkampf. Vor der Küste wurden zudem mehrere Menschen vermisst.

Nach Einschätzung des Hurrikanzentrums in Florida sollte das Auge des Sturms im Laufe des Abends (Ortszeit) gute 100 Kilometer südlich von New York die Küste erreichen. Der Sturm bewegte sich zuletzt mit etwa 30 Kilometern in der Stunde auf die US-Küste zu. Die Winde in seinem Wirbel erreichten zwischenzeitlich aber 150 Kilometer in der Stunde.

TERMINPLÄNE FÜR DEN ENDSPURT VOR DER US-WAHL GEFÄHRDET

Der befürchtete Jahrhundertsturm gefährdet auch die Terminpläne für den Endspurt vor der US-Wahl am 6. November. Präsident Barack Obama kehrte von einer Wahlkampftour in Florida nach Washington zurück und rief die Bevölkerung eindringlich dazu auf, den Anweisungen der Behörden zu folgen. 'Dies wird ein großer und mächtiger Sturm', warnte Obama im Weißen Haus.

Allein die Sturmschäden könnten sich nach Ansicht von Fachleuten auf etwa drei Milliarden Dollar (2,3 Milliarden Euro) belaufen. Aus Angst vor dem Hurrikan sollten allein in New York fast 400 000 Bewohner ihre Häuser verlassen. Insgesamt könnten rund 60 Millionen Menschen die Auswirkungen 'Sandys' zu spüren bekommen, wie es vom Energieversorger National Grid hieß.

AUSWÄRTIGES AMT RECHNET MIT ERHEBLICHEN EINSCHRÄNKUNGEN

Das Auswärtige Amt in Berlin rechnet wegen des Hurrikans mit erheblichen Einschränkungen im öffentlichen Leben an der Ostküste der USA. Das geht aus den aktuellen Reise- und Sicherheitshinweisen hervor.

Die Menschen in den betroffenen Bundesstaaten deckten sich mit Vorräten ein. Knapp wurden Wasserflaschen, Lebensmittel in Dosen, Taschenlampen und Batterien.

ZENTRUM VON WASHINGTON GLEICHT EINER GEISTERSTADT

Das Zentrum der Hauptstadt Washington glich am Morgen (Ortszeit) einer Geisterstadt. Die Behörden riefen alle Bewohner auf, ab 14 Uhr Ortszeit möglichst nicht mehr die Häuser zu verlassen.

Wetterexperten befürchten, dass der Hurrikan im Nordosten der USA auf einen Wintersturm stoßen könnte. Diese Kombination könnte zum schwersten Unwetter an der Ostküste seit 1991 führen. Damals kamen bei Hurrikan 'Bob' vier Menschen ums Leben, von South Carolina im Süden bis Maine im Norden entstanden hohe Schäden.

WALL STREET KOMPLETT GESCHLOSSEN

Zum ersten Mal seit 27 Jahren blieb die Wall Street wegen eines Sturms komplett geschlossen. An allen US-Aktienmärkten fiel zum Wochenauftakt wegen des Hurrikans der Handel aus. Dies hatte die US-Wertpapieraufsicht SEC in der Nacht zu Montag in New York angeordnet. Auch an diesem Dienstag soll die Wall Street dicht bleiben.

Die Schiffe der Navy, die im Hafen Norfolk im Bundesstaat Virginia liegen, wurden verlegt. 61.000 Mitglieder der Nationalgarde waren in Katastrophen-Bereitschaft. Vielerorts sicherten Menschen ihre Häuser mit Brettern und Sandsäcken.

OBAMA RUFT NOTSTAND AUS

Präsident Obama rief für die Millionenmetropolen Washington und New York sowie die Bundesstaaten Maryland und Massachusetts den Notstand aus. Er warnte in einer kurzen Ansprache im Weißen Haus, dass der Sturm tödliche Folgen haben könnte. Zugleich versicherte er, dass alles Mögliche zur Vorbereitung auf den Hurrikan getan worden sei. 'Ich bin zuversichtlich, dass wir bereit sind', sagte Obama. 'Wir werden das zusammen überstehen.'

Obama will vor der Wahl unbedingt ein Desaster wie nach Hurrikan 'Katrina' vor sieben Jahren vermeiden. Der damalige Präsident George W. Bush war 2005 wegen unkoordinierter Hilfe der Regierung in die Kritik geraten. Zu möglichen Auswirkungen auf die Präsidentenwahl am Dienstag nächster Woche sagte Obama am Montag, das bereite ihm keine Sorgen. Die Wahl werde stattfinden. Worum er sich sorge, sei das Wohlbefinden der Bevölkerung.

BLOOMBERG WARNT NEW YORKER VOR SORGLOSIGKEIT

Bürgermeister Michael Bloomberg warnte die New Yorker davor, den Sturm auf die leichte Schulter zu nehmen. 'Sie könnten essen oder ins Kino gehen. Aber denken Sie daran: Es ist gefährlich da draußen. Vielleicht ist das einfach ein guter Tag, vor dem Fernsehen zu sitzen und ein Sandwich zu essen', sagte Bloomberg in New York. Der Hinweis, zu Hause zu bleiben, gelte aber nicht für die Menschen im Evakuierungsgebiet. Dazu zählen die niedriger gelegenen Stadtteile im Süden Manhattans, darunter das bekannte Viertel Tribeca.

Auch für Inseln vor New York sowie für die Bewohner von Inseln vor New Jerseys Küste wie Long Beach Island gab es Evakuierungsbefehle. Vielerorts wurden Klassenräume zu Notunterkünften.

MEHRERE EUROPÄER VERMISST

In der Karibik starben wegen 'Sandy' nach jüngsten Angaben 67 Menschen, davon allein in Haiti 51. Nach dem Vorbeizug wurden in der Region zudem mehrere Europäer vermisst. Nach Angaben des Transportministeriums in Paris handelt es sich um sechs bis sieben Franzosen, die mit einem Boot zwischen den Inseln Martinique und Dominica unterwegs waren.

Bei einer dramatischen Rettungsaktion brachten zwei Hubschrauber der US-Küstenwache 14 Besatzungsmitglieder des Filmschiffs 'Bounty' in Sicherheit. Zwei Menschen wurden allerdings auch Stunden nach der Aktion noch vermisst. Der aus dem Hollywood-Klassiker 'Die Meuterei auf der Bounty' von 1962 bekannte Großsegler war etwa 150 Kilometer südöstlich von North Carolina in Seenot geraten und aufgegeben worden./pas/me/cah/go/ch/DP/he

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