REMSCHEID (dpa-AFX) - Der Heiztechnikhersteller Vaillant profitiert von der hohen Nachfrage nach Wärmepumpen, legt aber auch im Stammgeschäft mit Gasgeräten deutlich zu. Im Geschäftsjahr 2021 stiegen die Erlöse um mehr als 20 Prozent auf 3,3 Milliarden Euro, wie das Remscheider Familienunternehmen am Montag mitteilte. Damit sei das höchste organische Wachstum seit Übernahme der britischen Hepworth Group 2001 erzielt worden. Sowohl im deutschen Heimatmarkt als auch im Ausland sei das Wachstum zweistellig ausgefallen. Angaben zum Gewinn macht Vaillant nicht. Die Mitarbeiterzahl nahm um 800 auf rund 16 000 zu.
Ein Wachstumstreiber war mit einem erneuten Plus von über 50 Prozent das Geschäft mit elektrischen Wärmepumpen. Die hohe Nachfrage werde nicht allein vom Einsatz im Neubau, sondern auch durch den Austausch von fossilen Heizungssystemen und energetische Sanierungen im Immobilienbestand getragen. Bei Gasgeräten stieg der Umsatz um 19 Prozent. Vaillant sieht sich als Marktführer für wandhängenden Gas-Heizgeräte. Insgesamt seien über 2,5 Millionen zentrale Heizgeräte und fast 1 Million Warmwassererzeuger verkauft worden.
Als Ziel für die kommenden Jahre nannte Konzernchef Norbert Schiedeck die Transformation der Vaillant Gruppe "zum Marktführer sowohl von Wärmepumpen als auch aller wesentlichen Technologien, die für die Nutzung erneuerbarer Energien wie Wasserstoff oder Biomethan erforderlich sind". Dafür seien außerordentlich hohe Investitionen nötig. 2021 beliefen sich die Ausgaben für den Ausbau der Wärmepumpenfertigung, für Forschung und Entwicklung sowie Digitalisierung auf 300 Millionen Euro. Wärmepumpen würden demnächst auch in einem Werk in Großbritannien zusätzlich zu den Produktionsstandorten in Deutschland und Frankreich hergestellt.
Der Wachstumstrend der Vorjahre habe sich im 1. Quartal 2022 fortgesetzt. Eine Wachstumsprognose für das Gesamtjahr gab Vaillant mit Verweis auf Unwägbarkeiten durch angespannte Beschaffungsmärkte, steigende Energie- und Rohstoffpreise, den weiteren Verlauf der Corona-Pandemie und die Folgen des Krieges in der Ukraine nicht.