Investing.com - Nach einem kleinen Rücksetzer gestern geht es mit der Rendite zehnjähriger italienischer Staatsanleihen am Donnerstag im Zuge der höchsten Inflation seit der Einführung des Euro im Jahr 1999 wieder steil bergauf.
Bis 11.23 Uhr rentierte das Papier mit 4,05 Prozent und damit knapp 15 Basispunkte höher als gestern. Mit 4,27 Prozent erreichte die Zehnjahresrendite Italiens am Dienstag den höchsten Stand seit 2014. Auch in Spanien, Portugal, Griechenland und Frankreich zieht die Verzinsung von Staatsanleihen mit 10 Jahren Laufzeit wieder kräftig an.
In Italien waren die Verbraucherpreise im Mai gegenüber dem Vorjahresmonat wie erwartet um 7,3 Prozent gestiegen, nach 6,3 Prozent im Vormonat.
Im gesamten Euroraum liegt die Inflation bei 8,1 Prozent. Mittelfristig peilt die EZB eine Teuerungsrate von 2 Prozent an.
Die EZB sieht sich in der Zwickmühle, einerseits die Inflation einzudämmen, andererseits aber die Risikoprämien für Staatsanleihen niedrig zu halten, insbesondere für die der Südländer. Mit der jüngsten Ausweitung der Peripherie-Spreads teilte die Notenbank gestern in einer Sondersitzung mit, sie beschleunige die Arbeiten an einem neuen Anti-Krisentool. Zudem will sie Gelder aus auslaufenden Anleihen des Corona-Notkaufprogramms PEPP flexibel wieder investieren.