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JOLTS-Umfrage, Zinspause und Trump-Anklage - was die Märkte heute bewegt

Veröffentlicht am 04.04.2023, 11:54
Aktualisiert 04.04.2023, 12:43
© Reuters.
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Von Geoffrey Smith 

Investing.com -- Das Arbeitsministerium veröffentlicht seine Umfrage zu den offenen Stellen für Februar, einen Tag nachdem die ISM-Umfrage zum verarbeitenden Gewerbe neue Hoffnungen auf einen baldigen Fed-Pivot geweckt hat. Donald Trump steht in New York vor Gericht, während sein Hauptrivale um die republikanische Präsidentschaftskandidatur im nächsten Jahr eine Standpauke von Walt Disney-Boss Robert Iger erhält. Der Ölpreis setzt seine Aufwärtsbewegung nach der überraschenden Kürzung der Förderquoten durch die OPEC am Wochenende fort. Was die Märkte am Dienstag, den 4. April, bewegt, erfahren Sie hier.

1. JOLTS-Umfrage als Test für die Stärke des Arbeitsmarktes

Eine Woche voller Arbeitsmarktdaten beginnt mit der Job Openings and Labor Turnover Survey um 16.00 Uhr, einen Tag nachdem eine schwache ISM-Umfrage die Hoffnungen auf einen schnellen Pivot der Federal Reserve genährt hat.

Es wird erwartet, dass die Zahl der offenen Stellenangebote im ganzen Land den zweiten Monat in Folge gesunken ist. Zu beachten ist jedoch, dass die Konsensprognosen in den letzten fünf Monaten eher zu niedrig angesetzt waren. Einige Analysten argumentieren, dass die JOLTS-Umfrage das Ausmaß der Stellenbesetzungen überschätzt, da sie sich nur auf Daten zu extern ausgeschriebenen Stellen stützt, die heute offenbar einen größeren Anteil an der Gesamtzahl der offenen Stellen ausmachen als vor der Pandemie.

Am Montag hatte die US-Notenbankerin Lisa Cook die Stärke des Jobmarktes hervorgehoben und für mindestens eine weitere Zinserhöhung plädiert. Wenn die Zahlen niedriger als erwartet ausfallen, dann könnten diese Gründe angezweifelt werden. Cook äußert sich erneut am Dienstag um 19:30 Uhr. Die Chefin der Bostoner Fed, Susan Collins, spricht eine Viertelstunde später, und Loretta Mester aus Cleveland hält um 21:45 Uhr eine Rede.

2. Disney-Boss geht auf DeSantis los

Der Vorstandsvorsitzende von Walt Disney (NYSE:DIS), Robert Iger, bezeichnete die Maßnahmen des Gouverneurs von Florida, Ron DeSantis, zur Einschränkung des privilegierten Status des Unternehmens in diesem Bundesstaat als "handelsfeindlich" und als "floridafeindlich".

DeSantis' Streit mit Disney über ein umstrittenes Gesetz, das den Unterricht für junge Kinder über sexuelle Orientierung und Geschlechtsidentität in den Klassenzimmern des Bundesstaates verbietet, wird weithin als wichtiger Teil der Positionierung des Gouverneurs im Vorfeld des Rennens um die Präsidentschaftskandidatur der Republikanischen Partei im nächsten Jahr angesehen. So kann er sich als Geißel der "Woke"-Kultur und übermächtiger Unternehmen präsentieren.

Sein größter Rivale um die Präsidentschaftskandidatur, der ehemalige US-Präsident Donald Trump, soll heute in New York wegen Schweigegeldzahlungen an eine Pornodarstellerin während des Wahlkampfs 2016 angeklagt werden.

3. Aktien kaum bewegt

Die meisten Marktteilnehmer sind offenbar mehr an dem in New York erwarteten politischen Drama interessiert, das sich zu späterer Stunde abspielen wird.

Bis 12.10 Uhr MEZ notierte der Dow Jones-Future praktisch unverändert, genauso wie der S&P 500-Future und der Nasdaq 100-Future. Alle drei Cash-Indizes hatten am Montag an Wert gewonnen, nachdem der viel beachtete ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe auf den niedrigsten Stand seit fast zwei Jahren gefallen war.

Zu den Aktien, die später im Fokus stehen dürften, gehören die UBS (NYSE:UBS) vor dem Hintergrund der letztmaligen jährlichen Aktionärsversammlung der Credit Suisse (NYSE:CS). Für Gesprächsstoff sorgten auch der französische Hautpflegeriese L'Oréal (EPA:OREP), der über Nacht mit dem Kauf des australischen Unternehmens Aesop für 2,5 Milliarden Dollar seine größte Übernahme seit Jahren bekannt gab.

Ebenfalls in den Fokus rückt Illumina (NASDAQ:ILMN), nachdem die Federal Trade Commission das geplante Geschäft zum Kauf des Krebsdiagnostikkonzerns Grail für 7 Milliarden Dollar abgelehnt hat

4. Australien pausiert Zinserhöhungen

Die australische Zentralbank beendete den seit fast einem Jahr andauernden geldpolitischen Straffungszyklus und beließ ihren Leitzins unverändert bei 3,60 %. Der Aussie gehörte daraufhin im Nachthandel zu den schwächsten der großen Währungen. Die RBA ließ sich jedoch die Möglichkeit offen, die Leitzinsen in Zukunft wieder anzuheben, vorausgesetzt, die derzeitige Volatilität an den Finanzmärkten legt sich.

In Europa deuteten die deutschen Handelsdaten für Februar darauf hin, dass der alte Wachstumsmotor Europas wieder in Gang kommt. Sowohl die Exporte als auch die Importe konnten gegenüber Januar ein solides Wachstum von rund 4 % verzeichnen. Nachrichtenagenturen berichteten außerdem, dass die sechs führenden Wirtschaftsforschungsinstitute Deutschlands ihre Schätzungen für das Bruttoinlandsprodukt in diesem Jahr auf ein Wachstum von 0,3 % anheben werden, nachdem sie in ihrem letzten Bericht noch von einem Rückgang um 0,4 % ausgegangen waren.

Die Erzeugerpreise in der Eurozone fielen unterdessen im Februar um 0,5 % und damit stärker als angenommen.

5. Ölpreis baut Gewinne vor API-Daten aus

Nach der überraschenden Entscheidung der OPEC vom Wochenende, die Förderquoten um über 1 Millionen Barrel pro Tag zu kürzen, konnten die Rohölpreise ihre Gewinne ausbauen.

Bis 12.10 Uhr MEZ näherte sich der US-Rohölpreis wieder der Marke von 81 Dollar pro Barrel und legte damit um 0,6 % zu. Der Brent-Future verteuerte sich um 0,5 % auf 85,36 Dollar je Barrel. Marktteilnehmer haben darauf gewettet, dass das erwartete Wachstum der chinesischen Nachfrage im Laufe des Jahres eine Verlangsamung der westlichen Nachfrage mehr als ausgleichen wird, was durch die heutigen Daten aus Deutschland unterstützt wurde.

Diese These steht allerdings um 22:30 Uhr auf dem Prüfstand, wenn das American Petroleum Institute die wöchentlichen Lagerbestandsdaten für die vergangene Woche veröffentlicht.

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