💙 🔷 Q3 ohne Big Tech-Power? Diese Blue-Chip-Schnäppchen haben's drauf!Gratis entdecken

Nowotny warnt vor ambitionierten Plänen bei EU-Bankenaufsicht

Veröffentlicht am 17.09.2012, 21:58
WIEN (dpa-AFX) - EZB-Ratsmitglied Ewald Nowotny hat angesichts der Pläne für eine europäische Bankenaufsicht vor einer 'Gefahr' durch zu ambitionierte Pläne gewarnt, die bald enttäuscht würden. Bei 6.000 Banken in der EU könne eine in die Europäische Zentralbank (EZB) eingegliederte Behörde nur in Ausnahmefällen eingreifen, die reguläre Aufsicht müsse weiter bei den Mitgliedsstaaten liegen, sagte er am Montagabend in Wien.

Das EZB-Ratsmitglied warnte bei einer Podiumsdiskussion im Wiener 'Haus der EU' mit dem bulgarischen Präsidenten Rossen Plewneliew und EU-Kommissar Johannes Hahn vor einem raschen Ausbau der EU-Institutionen. 'Man muss sich nicht flüchten in große Utopien, die sich eher als Ausreden erweisen.' Er sei sich nicht sicher, ob es klug und inspirierend sei, die politische Union zu vertiefen, nachdem erst wenige Jahre zuvor die EU-Verfassung gescheitert sei.

'Ich halte es für gefährlich, über die Köpfe der Menschen hinweg neue institutionelle Strukturen zu schaffen', sagte Nowotny. Es sei besser, konkrete Dinge zu versuchen, etwa 'seriöse' Maßnahmen zu einer Bankenunion.

Nach Ansicht des Notenbankers könnte die Finanzkrise auf absehbare Zeit ihr Ende finden. Eine solche Krise dauere fünf bis sieben Jahre, davon seien zumindest vier vorbei, sagte Nowotny. Im Jahr 2020 könne eine neue 'Aufstiegsphase' beginnen.

Der österreichische EU-Kommissar Hahn verwies darauf, dass es bei der Bankenunion darum gehe, Prüfungen auf einheitlichen europäischen Standards vorzunehmen. Die EZB habe nach dem zuletzt vorgelegten Vorschlag der EU-Kommission das Recht, diese Prüfungen vor Ort vorzunehmen, aber es solle wie bisher Prüfungen auf nationaler Ebene geben.

Hahn zeigte sich optimistisch, für die EU-Pläne für eine Bankenaufsicht auch bisher skeptische Staaten außerhalb der Währungsunion ins Boot zu holen. Polen und Schweden seien noch skeptisch, Vorbehalte Großbritanniens bereits 'eingepreist', sagte Hahn. Er verwies aber darauf, dass in den vergangenen Monaten Integrationsschritte auch unter Mitwirkung der 'britischen Freunde' passiert seien.

Plewneliew erklärte bei der Debatte, Bulgarien wolle derzeit noch außerhalb der Währungsunion bleiben. Viele Bulgaren würden sich vor dem 'Slowakei-Problem' fürchten: 'Dort läuft die Debatte, dass der Durchschnittslohn tausend Euro beträgt, und man griechische Arbeitskräfte retten muss, die für 3.000 Euro arbeiten', erklärte der Staatschef. Man wolle darum beim 'Euro abwarten, damit man mehr Klarheit schafft'.

In der Schuldenkrise des Eurolandes Griechenland forderte der bulgarische Präsident neue Sparmaßnahmen: 'Die Lösungen sind klar, man muss einfach mehr leisten. Man weiß in Griechenland, dass ein Privatisierungs-Programm gestartet werden muss - man wusste es schon vor vier Jahren'.fat/za/APA/stb

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.