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OTS: Börsen-Zeitung / Börsen-Zeitung: Hinter den Felsen von Dover, Kommentar ...

Veröffentlicht am 13.01.2014, 20:57
Börsen-Zeitung: Hinter den Felsen von Dover, Kommentar zur

EU-Verdrossenheit der Briten von Andreas Hippin

Frankfurt (ots) - Angst vor der unkontrollierten Zuwanderung der

verarmten Massen Südosteuropas, vorzeitige Haftentlassung

sadistischer Kindermörder auf Geheiß Straßburgs - es sind keine

schönen Themen, die hinter den Felsen von Dover den Europawahlkampf

prägen. Kein Wunder: Die populistische UK Independence Party hat gute

Chancen, im Mai als stärkste Partei aus der Wahl hervorzugehen, und

die britischen Konservativen versuchen angestrengt, ihr mit

antieuropäischer Rhetorik Wähler abspenstig zu machen.

Premierminister David Cameron trommelt kräftig gegen Brüssel - am

liebsten, wenn es um Nebenschauplätze geht. Das versprochene Konzept,

wie das Verhältnis Großbritanniens zu Europa neu gestaltet werden

soll, ist er bislang schuldig geblieben. Cameron liefert lieber

schrille Töne. Ein Beispiel dafür ist die Kampagne gegen bulgarische

und rumänische Arbeitssuchende, denen unterstellt wird, einfach nur

in das Sozialsystem einwandern zu wollen. Angst vor Fremden zu

mobilisieren kostet nichts und funktioniert immer. Selbst Chuka

Umunna von der Labour Party, der Vince Cable gerne als

Wirtschaftsminister ablösen würde, sprach sich für eine Einschränkung

der Freizügigkeit in Europa aus.

Auch die Angst davor, Opfer eines Verbrechens zu werden, lässt

sich mit wenig Aufwand für den Wahlkampf nutzen. 'Einsperren und den

Schlüssel wegwerfen' gilt auf der Insel immer noch als Patentrezept

für den Umgang mit Schwerkriminellen. Lebenslänglich bedeute das

ganze Leben lang, betont Cameron. Der Europäische Gerichtshofs für

Menschenrechte sieht das anders. Cameron bringt dagegen 100-jährige

Gefängnisstrafen ins Spiel, um die Vorgaben aus Straßburg zu umgehen.

Dabei geht es um gerade einmal 52 Fälle. Egal, der Premier erscheint

als Lichtgestalt.

Wer Europa als Schutzmacht der Sozialschmarotzer und Triebtäter

erscheinen lässt, muss sich nicht wundern, wenn er den so

wachgerufenen Geist nach der Wahl nicht wieder zurück in die Flasche

bekommt. Cameron sollte der Brief zu denken geben, in dem ihn 95

konservative Abgeordnete dazu auffordern, sich für ein Vetorecht des

Parlaments gegen EU-Recht starkzumachen. Das ursprünglich nur ganz

vage für 2017 in Aussicht gestellte Referendum über die

EU-Mitgliedschaft wird sich nicht mehr umgehen lassen. Vielleicht

muss es vorgezogen werden. Durchaus möglich, dass sich eine Mehrheit

gegen Brüssel findet. Das dürfte manchem in der City schlaflose

Nächte bereiten, denn der Finanzplatz London ist auf Europa

angewiesen.

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