STUTTGART (dpa-AFX) - "Stuttgarter Zeitung" zur Asyl-Reform der EU:
"Die Gefahr ist groß, dass der Asylkompromiss an der harten Realität zerschellt. Dieses Schicksal ereilte zuletzt ein ebenfalls gefeierter Deal der EU mit Tunesien. Das demokratisch eher zweifelhafte Regime sollte Migranten von der Überfahrt in Richtung Europa abhalten. Es zeigt sich: Zu einer Lösung gehören auch Transitländer und die Herkunftsstaaten. Sind sie nicht willens zur Kooperation, ist der Kompromiss das Papier nicht wert, auf dem er unterzeichnet wurde. Unsinnig wäre es, Europa zu einer Art Festung ausbauen zu wollen. Ziel muss eine interessengeleitete Migrations- und Entwicklungspolitik sein. Der nun erzielte EU-Asylkompromiss könnte der erste, große Schritt in diese Richtung bedeuten.