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ROUNDUP: Bankenaufsicht verschärft Stresstest - Staatsanleihen werden geprüft

Veröffentlicht am 31.01.2014, 16:32

LONDON (dpa-AFX) - Die Großbanken in der Europäischen Union müssen sich in den kommenden Monaten einem verschärften Stresstest stellen. Die Europäische Bankenaufsicht EBA legte am Freitag in London erste Kriterien vor, mit denen sie prüfen will, ob die Institute für künftige Krisen gerüstet sind. In dem Stressszenerio, das einen Wirtschaftseinbruch und einen Verfall von Immobilienpreisen vorsieht, müssen die Banken beweisen, dass sie für diesen Fall genug Eigenkapital als Puffer haben. Dabei werden erstmals auch Staatsanleihen unter Druck gesetzt. Die Details sind aber weiter offen.

In dem Test darf die sogenannte harte Kernkapitalquote, die den Bestand an Eigenkapital ins Verhältnis zu den Risikopositionen setzt, nicht unter 5,5 Prozent rutschen. Beim letzten offiziellen Stresstest 2011 lag die Messlatte noch bei 5 Prozent. Banken, die das nicht schaffen, sollen dazu gezwungen werden, ihre Puffer zu stärken. Experten legten zuletzt Berechnungen vor, wonach der Test neue Kapitallücken im dreistelligen Milliardenbereich auftun könnte.

Ziel der Überprüfung ist es, das Vertrauen der Märkte in die Stabilität der Banken zu stärken. Die bisherigen Überprüfungen der Behörde hatten dies nicht geschafft. Zum Teil hatten Banken bestanden, die kurze Zeit später in einer Schieflage gerieten. Vielen Beobachtern galten die Kriterien als zu lasch, weil etwa das Risiko von Staatsanleihen in den Bilanzen der Banken unbeachtet blieb.

Das genaue Szenario will die EBA im April veröffentlichen. Die Überprüfung für die 124 größten Banken in der EU soll im Mai beginnen. Die Ergebnisse will die EBA im Oktober vorlegen. Der EBA-Stresstest ist auch die Basis für den Stresstest der Europäischen Zentralbank (EZB). Dabei kann die Notenbank in ihrer Überprüfung auch über die Vorgaben der EBA hinausgehen.

So war zuletzt davon die Rede, dass die EZB eine Kernkapitalquote von 6 Prozent vorgeben könnte. Der EZB-Stresstest schließt die laufende dreistufige Überprüfung der rund 130 größten Banken der Eurozone ab. Mit dem Fitnesscheck will die EZB Risiken in den Bilanzen aufspüren, ehe sie Ende dieses Jahres die zentrale Aufsicht über die Geldhäuser übernimmt.

Das Test-Szenario der EBA sieht einen Zeitraum bis 2016 vor. Dabei werden von Jahr zu Jahr härtere Anforderungen an das harte Kernkapital gestellt, so dass nach und nach immer weniger Kapitalformen als solches anerkannt werden. Dabei richtet sich die EBA an den Definitionen im EU-Regelwerk zur Umsetzung der internationalen Regelwerks 'Basel III'.

Der Bundesverband deutscher Banken (BdB) bemängelte die vielen offenen Punkte. Er stellte etwa heraus, dass weiter offen sei, ob die EU-weiten Vorgaben der EBA für ihren Stresstest auch mit dem Stresstest der EZB für die Euroländer identisch sein werden. Diese dürften auch nicht in Details voneinander abweichen, sagte BdB-Geschäftsführer Michael Kemmer. Er forderte die Behörden zu einer einheitlicheren Kommunikation auf: 'Auseinandersetzungen zwischen europäischen Behörden sollten nicht auf dem Rücken der Banken ausgetragen werden.'

Der BdB lehnt es grundsätzlich ab, dass es unterschiedliche Vorgaben in einzelne Ländern geben soll. Zugleich lobte der Verband, dass nun auch Staatsanleihen in den Test einbezogen werden sollen./enl/stw/he

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