🧐 ProPicks KI Oktober-Update: Welche Aktien haben es geschafft?Jetzt reinschauen

ROUNDUP: Chinas Regierung sieht blindes Wachstum als Ursache des Mega-Smogs

Veröffentlicht am 16.01.2013, 06:59
PEKING (dpa-AFX) - Das verschwenderische Wachstum in China ist nach Ansicht der Regierung die Ursache des anhaltenden Mega-Smogs in vielen Metropolen des Landes. In der ersten Stellungnahme der Zentralregierung zu der dramatisch verschärften Luftverschmutzung in weiten Teilen Chinas räumte Vizepremier Li Keqiang ein, dass die aufstrebende zweitgrößte Wirtschaftsnation 'ihr ineffizientes Wachstumsmodell nicht fortsetzen kann', wie ihn die Nachrichtenagentur China News Service am Mittwoch zitierte.

Obwohl am Mittwoch eigentlich Besserung durch Wind erwartet worden war, hielt der Feinstaub neben Peking auch andere Millionenstädte im 'Smoggürtel', der sich durch den Norden, Osten und die Mitte des Landes zieht, unverändert im Würgegriff. Hinter der Schadstoffbelastung steckten neben den extensiven Produktionsmethoden aber auch natürliche Ursachen, sagte der künftige Regierungschef mit Blick auf die ungünstige Wetterlage und den ungewöhnlich strengen Winter.

'Wir können nicht auf Kosten der Umwelt produzieren, bauen und konsumieren', mahnte Li Keqiang, der das Amt im März antreten soll. 'Rückständige Produktionsmethoden müssten entschlossen ausgemerzt werden', zitierte ihn der China News Service. Übermäßiger Verbrauch müsse eingestellt werden. Auch müssten Umweltbehörden größere Anstrengungen bei der Umsetzung von Vorschriften machen.

Der Kampf gegen die Luftverschmutzung sei eine langwierige Aufgabe. Smog gebe es nicht erst ein paar Tagen. 'Eine Lösung braucht Zeit', sagte Li Keqiang. 'Aber wir müssen etwas dagegen tun.' Die Behörden müssten derweil die Luftwerte und die Feinstaubbelastungen zeitgemäß und transparent veröffentlichen, um die Menschen vor der Luftverschmutzung zu warnen, damit sie Schutzmaßnahmen ergreifen könnten. Das Bewusstsein der Menschen müsse geweckt werden, weil das Problem die Mitwirkung der ganzen Gesellschaft brauche.

Nach einer neuen Studie der renommierten Pekinger Qinghua Universität zusammen mit der Asiatischen Entwicklungsbank (ADB) erreichen weniger als ein Prozent der 500 größten Städte in China Feinstaubbelastungen (PM2,5), die den Höchstwerten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) von durchschnittlich 25 Mikrogramm über 24 Stunden entsprechen. Von den zehn Städten mit der höchsten Luftverschmutzung weltweit liegen sieben in China.

Obwohl Wind vorhergesagt worden war, waren die Schadstoffwerte in zahlreichen Millionenstädten am Mittwoch unverändert hoch. In Peking warnte die US-Botschaft weiter vor 'gefährlicher' oder 'sehr ungesunder' Luft. Allein die besonders bedrohlichen Feinstaubwerte (PM2,5) erreichten das Zehnfache der empfohlenen WHO-Höchstgrenze.

Andere Metropolen bekamen auch nicht genug frische Luft: Die Schadstoffkonzentration in Harbin in Nordostchina sprengte sogar die offizielle chinesische Skala und lag über dem Höchstwert von 500, wie die Behörden mitteilten. In der Stadt Zhengzhou (Provinz Henan) in Zentralchina wurden ein Wert von 440 und 'schlimme Verschmutzung' gemessen. Das US-Konsulat stufte die Luft in Shanghai als 'gefährlich' ein./lw/DP/stk

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.