🧐 ProPicks KI Oktober-Update: Welche Aktien haben es geschafft?Jetzt reinschauen

ROUNDUP: Habeck: Mehr Entschlossenheit und Tempo beim Stromnetzausbau

Veröffentlicht am 21.03.2023, 12:46
© Reuters

WOLMIRSTEDT (dpa-AFX) - Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hält beim Ausbau der Stromnetze in Deutschland mehr Entschlossenheit und Tempo für nötig. "Der Stromnetzausbau muss durchgezogen werden und er muss schneller als im Moment geplant durchgezogen werden", sagte Habeck am Dienstag beim symbolischen ersten Spatenstich für einen Konverter am Startpunkt der künftigen 540 Kilometer langen Stromtrasse Suedostlink in Wolmirstedt bei Magdeburg. Über die Trasse soll ab 2027 Strom von Sachsen-Anhalt nach Bayern fließen. Habeck sagte, das sei fünf Jahre zu spät, "weil wir zu unentschlossen waren". "Die Unentschlossenheit ändern wir jetzt."

Im Konverter, einem etwa sporthallengroßen Gebäude, soll künftig Wechselstrom in Gleichstrom umgewandelt werden, der sich gut über lange Strecken transportieren lässt. Laut dem Betreiber 50Hertz entspricht die Kapazität etwa der von 600 bis 700 Windrädern, die unter Volllast Strom produzieren.

Der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, sieht die Grundlagen für einen schnelleren Ausbau der Stromnetze gelegt. Müller sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Die Planung von neuen Stromleitungen ist wie ein Supertanker - der Kurswechsel zu schnelleren Genehmigungen ist entschlossen eingeleitet, es wird aber etwas dauern, bis das Schiff in die neue Richtung fährt. Die Gesetzesänderungen werden sich in Zukunft auszahlen."

Die Bundesnetzagentur beschleunige die Verfahren, wo immer es gehe, so Müller. "Wir planen, bis Ende 2024 Baugenehmigungen für weit über 2000 Kilometer Leitungen zu erteilen." Nach Angaben der Bundesnetzagentur sind derzeit von etwa 14 000 Kilometer Ausbaubedarf rund 6100 Kilometer im Genehmigungsverfahren. Etwa 1200 Kilometer seien genehmigt oder im Bau und etwa 2300 Kilometer fertiggestellt.

"Wir brauchen die großen Stromnetze in Deutschland, sonst kann das System nicht funktionieren, dann kann die Gleichheit, auch die Gleichheit der Lebensverhältnisse nicht gewährleistet werden", sagte Habeck. Er lobte, dass der Landkreis Börde den Bau des Konverters binnen sieben Monaten genehmigt hat. Die Rekordgeschwindigkeit sei beispielgebend.

Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) betonte die Vorreiterrolle Sachsen-Anhalts bei den Erneuerbaren Energien. Da es hier allerdings besonders viele Einspeisepunkte etwa für erneuerbare Energie gebe, entstünden durch die regionale Umlegung der Netznutzungsentgelte die höchsten Strompreise Deutschlands. "Das kann so nicht bleiben, wenn wir die Akzeptanz auch weiterhin aufrecht erhalten wollen", sagte Haseloff. Habeck sagte: "Das System wird durch einen strukturellen Fehler aufgehalten und geblockt. Wir bestrafen die Regionen, die eigentlich das gesellschaftlich Gewollte tun." Es müsse eine Lösung gefunden werden.

Hintergrund des Suedostlinks ist die Energiewende. Mehr Strom soll aus erneuerbaren Energien wie Wind, Sonne, Wasser und Biogas gewonnen werden. So soll der Ausstoß von Kohlendioxid deutlich gesenkt werden, um die Folgen des Klimawandels zu begrenzen. Nötig sind dafür flexiblere Anlagen und Speicher, um die schwankende Stromerzeugung der wetterabhängigen Wind- und Solarkraftwerke auszugleichen. Die Übertragungsnetze sind von zentraler Bedeutung, denn zunehmend wird Strom nicht mehr dort erzeugt, wo er hauptsächlich gebraucht wird.

Der Vorsitzende der 50Hertz-Geschäftsführung, Stefan Kapferer, sieht eine wachsende Akzeptanz für den Ausbau bei den Menschen. "Wir stellen fest, dass seit dem Ukraine-Krieg die Akzeptanz nochmal deutlich zu genommen hat. Ich glaube, es ist deutlich geworden bei vielen Bürgerinnen und Bürgern, dass Energiesouveränität eben auch was damit zu tun hat, dass wir den Strom durch Erneuerbare selbst erzeugen und dann auch im Land transportieren müssen." Zudem handele es sich beim Suedostlink um ein Erdkabelprojekt, bei dem die Auswirkungen auf die Landschaft deutlich reduziert seien.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.