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ROUNDUP: Radar-Spezialist Hensoldt wird optimistischer - Erwartungen aber höher

Veröffentlicht am 14.12.2022, 10:38
© Reuters
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LONDON/TAUFKIRCHEN (dpa-AFX) - Der Rüstungselektronik-Hersteller Hensoldt (ETR:HAGG) erwartet wegen der wachsenden Wehretats vieler westlicher Länder infolge des russischen Kriegs gegen die Ukraine ein noch größeres Geschäftswachstum. "Der Verteidigungsmarkt wächst enorm aufgrund des Superzyklus der Verteidigungsindustrie, verstärkt durch die aktuelle sicherheitspolitische Lage und in Deutschland auch aufgrund des 100-Milliarden-Euro-Sondervermögens", sagte Hensoldt-Chef Thomas Müller am Mittwoch anlässlich eines Kapitalmarkttages in London. Bei Anlegern an der Börse kamen die Ambitionen gut an.

Für 2023 werde mit ersten Budgeterhöhungen und Aufträgen aus dem Sondervermögen der Bundeswehr gerechnet, weshalb ein schnelleres Wachstum des Auftragseingangs und ein Anstieg des Kernumsatzes erwartet würden, teilte das Unternehmen weiter mit. Dabei sollte der Auftragseingang bis 2025 schneller wachsen als die Erlöse.

Konkret rechnet der im Nebenwerte-Index SDax gelistete Hersteller für 2023 nun mit einem Umsatzwachstum zwischen 7 und 10 Prozent, nachdem der Vorstand bisher ein Plus im mittleren bis höheren einstelligen Bereich avisiert hatte. Mittelfristig sollen die Erlöse dann pro Jahr um 10 Prozent zulegen.

Als bereinigter operativer Gewinn (Ebitda) sollen 2023 unverändert rund 19 Prozent des Umsatzes bei Hensoldt hängen bleiben. Bis 2025 rechnet der Vorstand dann den Angaben zufolge mit einer bereinigten operativen Marge - dann allerdings vor Geschäften mit geringerer Wertschöpfung - von mehr als 19 Prozent. Und dabei plant Finanzchef Christian Ladurner mittelfristig "Leistungsanteile mit geringerer Wertschöpfung" stetig zurückzufahren. Das Unternehmen legt den Fokus folglich auf Geschäfte mit höheren Gewinnmargen.

Zum Vergleich: Für 2022 rechnen Analysten im Durchschnitt mit einem Umsatzwachstum um 17 Prozent auf 1,7 Milliarden Euro. Für 2023 haben sie im Mittel 1,94 Milliarden auf dem Zettel, was im Vergleich zur 2022er-Schätzung eine Steigerung um gut 12 Prozent wäre. Analyst David Perry von der US-Bank JPMorgan (NYSE:JPM) hält die Umsatzprognose des Vorstands "wegen des Ausmaßes des geplanten Anstiegs der deutschen Verteidigungsausgaben" für eher vorsichtig gefasst. Auf dieser Basis erschienen die Prognosen aber sowohl für Umsatz als auch für operatives Ergebnis eher ein wenig enttäuschend, schrieb er.

Auch über das Jahr 2025 hinaus gibt sich die Hensoldt-Führung zuversichtlich. Bis ins Jahr 2027 erwartet sie ein durchschnittliches jährliches Wachstum der Verteidigungsausgaben um rund 7 Prozent allein in Deutschland. Der für Hensoldt relevante Bereich dieses Sektors, der Markt für Verteidigungselektronik, solle dabei sogar noch schneller wachsen und sich bis 2027 weltweit um jährlich etwa 8 Prozent vergrößern. Dabei sollte Deutschland mit circa 9 Prozent einer der am schnellsten wachsenden Märkte sei, hieß es weiter.

Aktuell sei der Auftragsbestand bereits sehr hoch, er habe sich im Vergleich zu 2019 mehr als verdoppelt. "Schlüsselprojekte sind dabei die Entwicklung der neuen Radar-Generation für den Eurofighter, das luftgestützte System zur Signalerfassung Pegasus und die Beteiligung an paneuropäischen Verteidigungsprojekten", hieß es weiter.

An den erwarteten Gewinnzuwächsen will Hensoldt auch die Aktionäre beteiligen. Vom bereinigten Überschuss sollen künftig wie geplant 30 bis 40 Prozent ausgeschüttet werden - nach 20 Prozent im Jahr 2022. Nutznießer der Dividende ist auch die Bundesrepublik Deutschland, die - wegen sicherheitspolitischer Erwägungen - gut ein Viertel der Aktien hält.

Der Kurs der Hensoldt-Aktie legte am Morgen zunächst um mehr als vier Prozent zu, drehte zuletzt aber mit 0,7 Prozent ins Minus. So monierte Analyst Perry, die Wortwahl der Unternehmensprognosen sei teilweise ein wenig unklar. Dies könne Hensoldt auf dem Kapitalmarkttag am Nachmittag klären.

Im Frühjahr war die Aktie des Unternehmens infolge des Ausbruchs des Ukraine-Krieges zunächst auf ein Rekordhoch von gut 30 Euro gestiegen. Trotz der Kursverluste der vergangenen Monate summieren sich die Kursgewinne 2022 immer noch auf rund 70 Prozent, was einen Platz in den Top 3 des Nebenwerte-Index bedeutet. Mit Blick auf die Marktkapitalisierung bringt es Hensoldt damit auf 2,3 Milliarden Euro. Die frühere Airbus-Tochter war 2020 vom Finanzinvestor KKR (NYSE:KKR) an die Börse gebracht worden.

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