💙 🔷 Q3 ohne Big Tech-Power? Diese Blue-Chip-Schnäppchen haben's drauf!Gratis entdecken

ROUNDUP: US-Notenbank verliert zusehends Geduld mit schwacher Wirtschaft

Veröffentlicht am 22.08.2012, 21:18
WASHINGTON (dpa-AFX) - Der amerikanischen Notenbank Fed scheint zusehends der Geduldsfaden zu reißen: Angesichts eines aus ihrer Sicht zu schwachen Wachstums könnten zusätzliche Stützungsmaßnahmen näher rücken. Schon bei der jüngsten Zinssitzung Anfang August sprachen sich viele Mitglieder des geldpolitischen Ausschusses FOMC für zusätzliche Maßnahmen aus, sollten Konjunkturdaten nicht bald ein freundlicheres Bild von der Binnenwirtschaft zeichnen. Das geht aus dem am Mittwoch veröffentlichten Sitzungsprotokoll (Minutes) hervor.

Damit könnte sich etwa eine Runde zusätzlicher Anleihekäufe abzeichnen, von der sich die Fed neben ihrer jahrelangen Nullzinspolitik eine Konjunkturstimulierung verspricht. Allerdings sollen erst die Auswirkungen jüngster Stützungsaktionen abgewartet werden, heißt es einschränkend in dem Protokoll. Damit gemeint ist die Verlängerung der sogenannten 'Operation Twist', mit der die Fed die Restlaufzeiten der in ihrem Portfolio befindlichen Staatsanleihen restrukturiert. Auch hiervon erhofft sie sich eine Wachstumsstützung. Mit der Operation Twist tauscht die Fed kurz- gegen langlaufende Staatsanleihen. Sie wurde erst im Juni bis zum Jahresende verlängert.

JÜNGSTE DATEN BESSER

Trotz der Verschärfung des Tonfalls könnten jüngste Konjunkturdaten die Stimmung im FOMC etwas aufgehellt haben: Im August, also erst nach der letzten Zinssitzung, hatten mehrere Konjunkturzahlen positiv überrascht. So waren etwa Daten zu den Einzelhandelsumsätzen, zur Industrieproduktion oder vom Arbeitsmarkt besser ausgefallen als erwartet. Auch Zahlen vom krisengeschüttelten Immobilienmarkt - Ausgangspunkt der schweren Finanzkrise 2008 - zeichneten zuletzt ein etwas freundlicheres Bild.

Dennoch ist das Stimmungsbild im FOMC alles andere als gut: Jüngste Konjunkturdaten zeigten, dass sich die ökonomische Aktivität in den letzten Monaten abgeschwächt habe, heißt es in dem Protokoll. Die Stellenzuwächse am Arbeitsmarkt seien nach wie vor nur moderat, und die Arbeitslosenquote immer noch zu hoch. In den kommenden Quartalen dürfte das Wachstum moderat bleiben und sich danach nur geringfügig beschleunigen, erwarten die Notenbanker.

MARKTREAKTION

Darüber hinaus verweist die Fed auf eine anhaltend hohe Unsicherheit wegen der Schuldenkrise in Europa, Probleme im dortigen Bankensektor und dem Risiko einer signifikanten Abschwächung des globalen Wachstums. Sollte die US-Wirtschaft weiter nur moderat wachsen, verringere dies die Fähigkeit, externe Schocks ohne ein erneutes Abgleiten in die Rezession zu bestehen.

An den Finanzmärkten sorgte das Sitzungsprotokoll für deutliche Bewegung: Während der Dollar belastet wurde, stieg der Euro erstmals seit Anfang Juli über die Marke von 1,25 Dollar. Amerikanische Staatsanleihen erhielten Zulauf. Auch die Reaktion am US-Aktienmarkt fiel positiv aus. Dort wurden die Verluste spürbar eingedämmt./bgf/he

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.