🧐 ProPicks KI Oktober-Update: Welche Aktien haben es geschafft?Jetzt reinschauen

ROUNDUP/Ermittler: Großer Geldwäschedienst im Darknet abgeschaltet

Veröffentlicht am 15.03.2023, 17:40
© Reuters.
BTC/USD
-

WIESBADEN/FRANKFURT (dpa-AFX) - Das Bundeskriminalamt (BKA) und die Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität (ZIT) der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt haben laut eigenen Angaben den weltweit umsatzstärksten Geldwäschedienst im Darknet abgeschaltet. Wie die Ermittler am Mittwoch mitteilten, wurden bei dem Portal "ChipMixer" neben Daten im Umfang von etwa sieben Terabyte auch Bitcoin in Höhe von derzeit umgerechnet rund 44 Millionen Euro sichergestellt. Das sei die höchste bisher vorgenommene Sicherstellung von Kryptowerten durch das BKA.

Beim Darknet handelt es sich um einen verborgenen Teil des Internets, der häufig auch von Kriminellen genutzt wird, um etwa mit Digitalwährungen wie Bitcoin illegale Geschäfte zu machen.

Die Betreiber von "ChipMixer" stehen laut den Ermittlern unter anderem im Verdacht, gewerbsmäßige Geldwäsche und eine kriminelle Handelsplattform im Internet betrieben zu haben. Bei den Ermittlungen arbeitete das BKA eng mit US-amerikanischen Behörden und Europol zusammen. Die US-Behörde FBI schrieb den mutmaßlichen Hauptverdächtigen zur Fahndung aus.

Ein Sprecher der ZIT in Frankfurt schloss nicht aus, dass auch in Deutschland Verdächtige ermittelt werden. Denn im Laufe der bisherigen Ermittlungen seien auch zwei Serverstrukturen in Deutschland festgestellt worden.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) sprach von einem großen Erfolg deutscher Strafverfolgungsbehörden. "Krypto-Geldwäschedienste sind inzwischen zu einem wichtigen Bestandteil krimineller Cyber-Aktivitäten, insbesondere bei Erpressungen durch Ransomware-Angriffe, geworden. Daher ist dieser Ermittlungserfolg besonders wichtig", sagte sie. Es handele sich um ein weiteres Beispiel "wirksamer, international hervorragend koordinierter Strafverfolgung im Cyberraum - der auch dazu dienen wird, die Aufklärung weiterer Cyber-Straftaten voranzutreiben und zu verhindern, dass deutsche Infrastrukturen zu kriminellen Zwecken mit Geldern aus illegalen Handlungen missbraucht werden."

Bei "ChipMixer" handelte es sich den Angaben zufolge um einen seit Mitte 2017 bestehenden Dienst, der vor allem Bitcoin mit mutmaßlich kriminellem Ursprung entgegennahm, um sie nach Verschleierungsvorgängen - dem sogenannten "Mixing" - wieder auszuzahlen. Waffen- und Drogenhändler sollen den Dienst demnach genutzt haben, um Einnahmen in der Digitalwährung Bitcoin aus illegalen Geschäften "sauber" zu bekommen.

Um Ermittlungen zu erschweren oder ganz zu verhindern, wurden die eingezahlten Kryptowerte laut den Ermittlern in Kleinstbeträge geteilt - sogenannte Chips. Die Chips der Nutzer wurden demnach im Anschluss vermengt und die Herkunft der Gelder auf diese Weise verborgen. Das Portal "ChipMixer" habe seinen Nutzern vollständige Anonymität versprochen.

Die Ermittler gehen davon aus, dass "ChipMixer" seit 2017 Kryptowerte in Höhe von etwa 154 000 Bitcoin beziehungsweise 2,8 Milliarden Euro gewaschen hat. Ein großer Teil dieser Gelder soll von Darknet-Marktplätzen, von Ransomware-Gruppierungen und aus anderen kriminellen Taten stammen. So besteht etwa der Verdacht, dass Teile von Kryptowerten, die 2022 im Zusammenhang mit der Insolvenz einer großen Krypto-Börse entwendet wurden, über "ChipMixer" gewaschen wurden. Auch Transaktionen in Millionenhöhe von der Darknet-Plattform "Hydra Market" konnten laut den Ermittlern nachgewiesen werden. Diese Plattform hatten ZIT und BKA bereits im vergangenen April abgeschaltet.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.