RUEIL MALMAISON (dpa-AFX) - Die Erholung des Reiseverkehrs hat den französischen Bau- und Dienstleistungskonzern Vinci (EPA:SGEF) mit seinen Flughäfen und Mautautobahnen im vergangenen Jahr kräftig angetrieben. Aber auch das Baugeschäft lief trotz Lieferkettenproblemen und höheren Kosten gut. Unter dem Strich verdienten die Franzosen laut einer Mitteilung vom Donnerstag mit 4,3 Milliarden Euro fast zwei Drittel mehr als 2021. Das war auch mehr, als Analysten im Durchschnitt erwartet hatten. Die Dividende soll von 2,90 auf 4,00 Euro je Aktie steigen. Das entspricht einer Dividendenrendite von 3,8 Prozent. An der Börse kam all das gut an.
Der Konzern profitierte 2022 stark vom anziehenden Passagierverkehr an seinen Flughäfen sowie einem höheren Reiseaufkommen auf Maut-Autobahnen. Das Baugeschäft legte vor allem außerhalb des französischen Heimatmarktes zu. Einen Umsatzschub lieferte zudem die Übernahme des Energiegeschäfts des spanischen ACS-Konzerns. Vinci steigerte den Konzernumsatz 2022 daher um ein Viertel auf 61,7 Milliarden Euro. Wechselkurseffekte und Übernahmen ausgeklammert, wäre es ein Plus von elf Prozent gewesen. Der operative Gewinn (Ebit) legte um gut 44 Prozent auf 6,8 Milliarden Euro zu.
Analyst Patrick Creuset von der Investmentbank Goldman Sachs (NYSE:GS) schrieb in einer ersten Einschätzung von soliden Geschäftszahlen. Die überraschend gute Entwicklung stehe auf einer breiten Basis. Er hob zudem die Dividendenrendite hervor.
Im neuen Jahr will Vinci Umsatz und operatives Ergebnis weiter steigern, wenngleich es nicht mehr ganz so schwungvoll nach oben gehen dürfte. Auch könnte der Überschuss trotz deutlich gestiegener Finanzierungskosten etwas zulegen, hieß es weiter.
Die Vinci-Aktien stiegen am Donnerstag bis auf 107,34 Euro, womit sie einen Cent unter dem Rekordhoch aus dem Jahr 2020 blieben. Gegen Mittag notierten sie noch 2,36 Prozent im Plus bei 106,78 Euro.