von Geoffrey Smith
Investing.com - Deutschlands Bundesverfassungsgericht setzt einen Schuss vor den Bug der EZB. Die US-Katastrophenhilfsbehörde FEMA erwartet einen starken Anstieg der Infektionen und Todesfälle in den USA, da die Staaten ihre Sperrmaßnahmen lockern. Die stiegen Ölpreise aufgrund weiterer Anzeichen auf die Bildung eines fragilen Gleichgewichts am Rohölmarkt. Walt Disney (NYSE:DIS), Activision Blizzard (NASDAQ:ATVI) und Electronic Arts werden heute ihre Zahlen präsentieren. Folgendes sollten Sie am Dienstag, dem 5. Mai, über das Geschehen an den Finanzmärkten wissen.
1. Deutsches Gericht hält quantitative Lockerung der EZB für teilweise rechtswidrig
Das oberste deutsche Gericht drohte, die deutsche Beteiligung am Kauf von Staatsanleihen durch die Europäische Zentralbank zu stoppen und entschied, dass Teile von deren quantitativen Lockerungsprogramm von 2015 über ihre Kompetenzen hinausgehen.
Das Urteil wirkt sich nicht direkt auf das Pandemie-Notkaufprogramm in Höhe von 750 Milliarden Euro (815 Milliarden US-Dollar) aus, impliziert jedoch in hohem Maße, dass es dieses Programm für verfassungswidrig halten würde, da die EZB ihre früheren Beschränkungen aufgegeben hat, wie viel der Schulden eines Einzelstaats sie erwerben darf.
Während das Gericht eine Klage abwies, das Programm für illegal zu erklären, war seine Entscheidung mit Argumenten durchsetzt, die mit den Klägern sympathisierten. Damit droht die seit dem Ausbruch der Covid-19-Pandemie versöhnlichere Haltung der deutschen Bevölkerung gegen die EZB-Politik wieder in Ressentiments umschlägt.
Der Euro und die europäischen Aktien gaben als Reaktion auf die Entscheidung leicht nach.
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2. FEMA sagt starken Anstieg der Corona-Infektionen voraus
Der US-Katastrophenschutz Federal Emergency Management Agency sagt voraus, dass die Zahl der Todesopfer in den USA durch Covid-19 bis zum 1. Juni auf 3.000 pro Tag und die Zahl der Neuinfektionen um das Achtfache auf 200.000 pro Tag steigen wird, berichtete die New York Times unter Berufung auf eine interne FEMA-Studie.
Das Dokument, das nur eine von mehreren Studien ist, die von der US-Regierung geprüft werden, hebt die Risiken einer vorzeitigen Wiedereröffnung der Wirtschaft hervor, sagte die NYT.
Unabhängig davon schätzt das Institut für Gesundheitsmetriken und -bewertung an der University of Washington, dass es bis Anfang August fast 135.000 Todesfälle in den USA geben wird, mehr als doppelt so viel wie im April vorhergesagt.
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3. US-Aktienmarkt klar höher erwartet
Der US-Aktienmarkt dürfte an seine Gewinne vom Vortag anknüpfen. Unterstützung liefert der Wall Street die anhaltende Erholung der Ölpreise.
Der Dow-Jones-Future steigt 227 Punkte oder 1,0%, während der S&P-500-Future um 0,9% zulegte und der Nasdaq 100 um 1,0% kletterte.
Der Dollar-Index, der den Greenback gegen sechs andere Währungen misst, gewinnt 0,3%. Zum Euro konnte die Weltreservewährung kräftig zulegen, während sie gegenüber den Schwellenländer-Währungen eine gemischte Performance zeigte.
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4. US-Berichtssaison: Disney, Gaming-Hersteller und Beyond Meat (NASDAQ:BYND) im Fokus
Walt Disney legt am Dienstag nach US-Börsenschluss sein Zahlenwerk vor. Die Ergebnisse werden zeigen, inwieweit der neue Ertragsstrom von Disney+ die massiven Einnahmeverluste durch geschlossene Themenparks, ausgesetzte Kreuzfahrten und gestrichene Werbeeinnahmen aus Live-Sportübertragungen auf ESPN ausgleichen kann.
Der langjährige Disney-Bulle Michael Nathanson von Moffatt Nathanson stufte am Montag seine Empfehlung für die Aktie auf neutral herab und sagte, dass der Markt die langfristige Bedrohung des Coronavirus für das Geschäft der Themenparks unterschätzt habe.
Neben Disney werden auch die Spielehersteller Electronic Arts und Activision Blizzard einen Blick in ihre Bücher gewähren. Beide Aktien profitierten von den weltweit ergriffenen Lockdown-Maßnahmen im Zuge der Corona-Krise.
Beyond Meat legt sein Quartalsergebnis nachbörslich vor.
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5. Ölpreis baut Rallye aus - API-Daten voraus
Die Ölpreise bauten ihre dynamische Erholungsrallye am Dienstag weiter aus. Mehr und mehr US-Produzenten drosseln ihre Förderung. Das beseitig einen Teil des Ungleichgewichts zwischen Angebot und Nachfrage.
Die US-Ölsorte WTI gewann 10,3% auf 22,49 Dollar je Barrel, während die Nordseesorte Brent um 7,7% auf 29,30 Dollar je Barrel zulegte.
Die Öl-Futures kletterten am Montag kräftig, nachdem das Datenunternehmen Genscape mitteilte, dass die Lagerbestände am wichtigen Umschlagplatz in Cushing, Oklahoma, letzte Woche nur um 1,8 Millionen Barrel gestiegen sind. Sollten sich diese Daten durch das American Petroleum Institute (API) (Dienstag) und die Energy Information Administration (EIA) (Mittwoch) bestätigen, so entspräche dies einer starken Verlangsamung des Trends der letzten Wochen.
Auch Einzelunternehmen drehen allmählich den Zapfhahn zu: Centennial Resource Development, Parsley Energy (NYSE:PE) und Diamondback (NASDAQ:FANG) gaben in ihren Updates am Montag tiefe Produktionskürzungen für das laufende Quartal bekannt. Die Ölgiganten Exxon Mobil (NYSE:XOM) und Chevron (NYSE:CVX) kündigten bereits am Freitag Förderdrosselungen an.
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