von Geoffrey Smith
Investing.com - Technologieaktien werden nach dem schweren Ausverkauf am Montag den Handel mit einer Erholung beginnen. Das US-Finanzministerium veranstaltet eine dreitägige Anleiheauktion und Chinas Aktienmärkte fallen weiter, da die Regierung ihren diesjährigen Fokus auf den Schuldenabbau bestätigt. Folgendes müssen Sie am Dienstag, dem 9. März, über das Geschehen an den Finanzmärkten wissen.
1. Drei Tage mit Anleiheauktionen
Das US-Finanzministerium startet einen dreitägigen Verkauf von Anleihen, der einen harten Test für den Appetit des Marktes auf die Flut von Emissionen darstellt, die zur Finanzierung des 1,9-Billionen-Dollar-Konjunkturpakets erforderlich sein werden.
Das Finanzministerium wird heute dreijährige Schuldverschreibungen im Wert von 58 Milliarden US-Dollar versteigern und die Ergebnisse der Auktion um 19:00 MEZ veröffentlichen. Morgen sollen 10-jährige Staatsanleihen im Wert von 38 Mrd. USD und am Donnerstag 30-Jahresanleihen im Wert von 24 Mrd. USD in Umlauf gebracht werden.
Die längerfristigen Renditen haben ihre jüngsten Höchststände hinter sich gelassen, da insbesondere ausländische Investoren von den angebotenen Aufschlägen im Vergleich zu anderen sicheren Schuldtiteln angelockt wurden. Dies führte auch dazu, dass der Dollarindex am Montagabend ein Dreimonatshoch erreichte, dank seiner Gewinne gegenüber traditionellen Niedrigzinswährungen wie dem Yen und dem Schweizer Franken. Diese Gewinne haben sich jedoch im europäischen Handel am Morgen weitgehend verflüchtigt, da die Risikobereitschaft zu einem gewissen Maße zurückgekehrt ist. Der Dollarindex fiel um 0,4% auf 91,997.
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2. Ausverkauf in China geht trotz staatlicher Intervention weiter
Der schwere Ausverkauf an den chinesischen Finanzmärkten setzte sich fort, obwohl eine Handvoll großer staatlich gestützter Investmentfonds eingegriffen hat, um den Niedergang einzudämmen.
Die technologielastigen Indizes Shanghai Shenzhen CSI 300 und Chinext fielen um 2,2% und 3,5%, womit ihre Verluste im letzten Monat sich auf über 20% addieren, da die Anleger Gelder als Reaktion auf neue Anzeichen abzogen, dass die Regierung etwas von der staatlichen und geldpolitischen Unterstützung zurückziehen wird.
In dem Arbeitsbericht der Regierung heißt es, dass der Schuldenabbau eine der fünf Hauptaufgaben in diesem Jahr sein wird, um die Explosion der Schuldenlast nach der Pandemie zu mildern. Laut Angaben der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich ist die Gesamtverschuldung im letzten Jahr um 30% gestiegen, wobei allein der Unternehmenssektor mit über 160% des BIPs verschuldet ist - was mehr als doppelt so viel wie in den USA ist.
Die Regierung sagte auch, sie wolle ihre eigene Kreditaufnahme in diesem Jahr von 3,6% im Vorjahr auf 3,2% des BIPs senken.
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3. Technologie-Aktien vor Erholung - OECD erhöht Wachstumsprognosen
Die Aktienmärkte dürften sich am Dienstag erholen. Dabei dürfte der Nasdaq die Nase vorn haben, nachdem er am Montag erneut im Zentrum des Ausverkaufs gestanden hatte.
Um 12:30 MEZ stand der Nasdaq 100 Futures um 2,4% höher und hat damit den 2,4%-igen Rückgang des Nasdaq Composite von gestern wieder aufgeholt. Der Dow Jones Futures unterdessen weitete seine Gewinne aus und stieg um 185 Punkte oder 0,6%, während der S&P 500 Futures um 1,1% zulegte.
Die Rotation aus Technologiewerten in Substanzaktion hat noch nicht zu einem allgemeinen Rückgang der globalen Aktienbewertungen geführt: Der Aktienindex MSCI World (DE:X010) steht jetzt für 82% des weltweiten BIPs, 10 Prozentpunkte höher als im vierten Quartal 1999 auf dem Höhepunkt der Technologieblase. Diese Quote könnte jedoch in einem besseren Licht stehen, wenn das weltweite BIP in diesem Jahr wie erwartet wächst: Die OECD erhöhte ihre Prognose für das weltweite BIP-Wachstum von 4,2% im November auf 5,6% in diesem Jahr. Der Unterschied sei größtenteils auf das Konjunkturpaket in Höhe von 1,9 Billionen US-Dollar zurückzuführen, so die Denkfabrik.
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4. Euro erholt sich, unterstützt durch Daten, Impfnachrichten
Europas Wirtschaft hat sich Ende letzten Jahres etwas weniger schlecht entwickelt als gedacht. Dies geht aus den am Dienstag veröffentlichten Daten hervor, die geringfügige Aufwärtskorrekturen sowohl des Bruttoinlandsprodukts als auch der Beschäftigung zeigten.
Die Daten wurden weitgehend ignoriert, aber der Euro erholte sich auf jeden Fall über Nacht, nachdem er in den letzten Sitzungen aufgrund der zunehmenden Renditelücke zu den USA eingebrochen war. Am Montag zeigten die von der Europäischen Zentralbank veröffentlichten Daten, dass die EZB ihre Anleihekäufe letzte Woche tatsächlich verlangsamt hat, als die Unruhe an den globalen Anleihemärkten die Renditen in die Höhe trieb. Um 12:30 MEZ stand der Euro um 0,6% höher auf 1,1913 USD.
Die Aussichten auf eine Erholung in Europa wurden durch die Ankündigungen Deutschlands, seine Impfkampagne drastisch zu beschleunigen, etwas verbessert. Unterdessen kündigte Italiens Premierminister Mario Draghi an, dass der russische Sputnik-Impfstoff vor Ort unter Lizenz durch ein Schweizer Unternehmen hergestellt werden soll, nachdem sein Land letzte Woche den Export von AstraZeneca-Impfstoffen (NASDAQ:AZN) nach Australien blockiert hatte.
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5. Rohöl stabil, Kupfer weniger
Die nächtliche Schwäche in China traf die Rohstoffpreise, aber Rohöl berappelte sich nach der Prognose der OECD wieder, während es mit den Industriemetallen weiter abwärts ging.
Um 12:35 MEZ wurden die {{8849|US-Rohöl}-Futures um 1,3% höher zu 65,91 USD pro Barrel gehandelt, während Brent um 1,5% zulegte.
Im Gegensatz dazu testeten die US-Kupfer-Futures erneut das Niveau von 4 USD/Pfund und lagen zuletzt immer noch um 1,4% tiefer auf 4,0370 USD.
Das American Petroleum Institute wird seine wöchentlichen Vorratsdaten wie gewohnt heute um 22:30 MEZ veröffentlichen.
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