LONDON (dpa-AFX) - Der Konsumgüterkonzern Unilever (AS:ULVR) kann die steigenden Kosten weiter überwiegend auf seine Kunden abwälzen. Zudem profitiert das Unternehmen vom schwachen Euro. Der Umsatz legte im zweiten Quartal um 17,5 Prozent auf 15,8 Milliarden Euro zu, teilte der Hersteller von Produkten wie Langnese-Eiscreme, Pfanni-Knödeln und Dove-Seife am Dienstag in London mit. Organisch - also bereinigt um Währungs- und Portfolioeffekte - erzielte Unilever ein Wachstum von 8,8 Prozent. Dabei profitierte der Konzern von Preiserhöhungen - diese trugen mehr als elf Prozent zum Wachstum bei. Dagegen sank das Verkaufsvolumen um etwas mehr als zwei Prozent.
Damit fielen sowohl der Preis- als auch der Volumeneffekt höher aus als erwartet. Das organische Wachstum übertraf ebenfalls die Erwartungen der von Bloomberg befragten Experten.
Nach dem starken ersten Halbjahr erhöhte der Konzern zudem seine Wachstumsprognose. So werde beim Umsatzplus ohne Währungs- und Portfolioeffekte ein Anstieg über der bisher angepeilten Spanne von 4,5 bis 6,5 Prozent angestrebt. Zuletzt hatte der Konzern einen Wert im oberen Ende des Korridors in Aussicht gestellt. Die stark steigenden Preise sorgen aber nicht nur für anziehende Erlöse, sondern auch für höhere Kosten.
Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn zog im ersten Halbjahr um etwas mehr als vier Prozent auf fünf Milliarden Euro an. Die operative Marge lag mit 17 Prozent um 1,8 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert. Die hohen Kosten dürften die Marge auch im weiteren Jahresverlauf belasten. Der Konzern rechnet bei der operativen Profitabilität mit 16 Prozent. Der Wert liegt am unteren Ende der bisherigen Spanne von 16 bis 17 Prozent.