Investing.com - Hier sind fünf Themen, die den Markt am Mittwoch, den 8. Januar bewegen könnten.
1. Iran übt Vergeltung
Der Iran hat in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch als Reaktion auf die Tötung eines iranischen Generals durch die USA Raketenangriffe auf US-Einrichtungen im Irak durchgeführt.
Nach aktuellen Berichten wurden insgesamt 15 Raketen abgefeuert, dabei wurden 11 Ziele getroffen - 10 dieser Objekte schlugen in der US-Militärbasis Ayn-al-Asad im Irak ein.
Das iranische Staatsfernsehen berichtete, dass bei dem Angriff auf US-Ziele im Irak 80 Menschen ums Leben gekommen seien. Dänemark, Norwegen und Polen teilten mit, dass bei den iranischen Raketenangriffen keine im Irak stationierten Soldaten verletzt worden seien.
US-Präsident Donald Trump schrieb via Twitter, dass man die Lage derzeit sondiere und er werde später eine Erklärung abgeben. "Alles ist gut!", schreibt er.
Der Iran selbst bezeichnete den Angriff auf US-Militärbasen als Akt der Selbstverteidigung. Der Iran habe angemessene Maßnahmen zur Selbstverteidigung ergriffen und abgeschlossen, twitterte Außenminister Mohammed Dschawad Sarif. Der Iran sei nicht auf Eskalation oder Krieg aus, aber man werde sich gegen jede Form der Aggression verteidigen.
Unmittelbar nach der iranischen Angriffswelle sprang der Goldpreis mit 1.612 Dollar auf den höchsten Stand seit März 2013, konnte seine Gewinne aber nicht halten und lag zuletzt gut 1 Prozent im Plus auf 1.590 Dollar.
Auch die Ölpreise machten zunächst einen kräftigen Satz nach oben, zogen sich in den letzten Stunden aber wieder zurück. Die irakischen Ölanlagen seien sicher, sagte Generalsekretär Mohammed Barkindo. Das sei eine "große Erleichterung". Der Energieminister Vereinigten Arabischen Emirate, Suhail al-Masruei, erklärte, es besteht auch keine unmittelbare Gefahr für die Öltransporte durch die Straße von Hormus.
2. Walgreens legt Zahlen vor
Der Startschuss zur Berichtssaison in den USA rückt näher. Vor US-Börsenbeginn legt die US-amerikanische Apothekenkette Walgreens Boots Alliance (NASDAQ:WBA) ihre Quartalszahlen vor.
Die Apothekenkette dürfte den von Investing.com befragten Analysten zufolge einen Gewinn je Aktie von 1,41 Dollar bei einem Umsatz von 34,6 Milliarden Dollar ausweisen.
Der vergleichbare Umsatz im Quartalsvergleich soll um 3,7% steigen, wie Briefing.com berichtet.
Der Einzelhändler Bed Bath & Beyond (NASDAQ:BBBY) berichtet sein Ergebnis nach US-Börsenschluss.
Die Wall Street schätzt den Gewinn je Aktie auf 2 US-Cents bei einem Umsatz von 2,85 Milliarden Dollar.
3. Privatbeschäftigung in den USA
Vor den offiziellen US-Arbeitsmarktdaten am Freitag stehen heute die Zahlen für die Beschäftigung in der Privatwirtschaft auf der Agenda.
Der Arbeitsmarktdienstleister ADP wird um 14:15 Uhr mitteleuropäischer Zeit die Zahl zur Beschäftigung außerhalb der Landwirtschaft bekanntgeben.
Volkswirte rechnen mit einem Beschäftigungswachstum von 160.000 neuen Jobs, nach einem schwachen Anstieg von 67.000 im November.
Das US-Arbeitsministerium veröffentlicht seinen monatlichen Arbeitsmarktbericht am kommenden Freitag. An den Märkten gelten die ADP-Zahlen als Frühindikator für die offiziellen Jobdaten, wenngleich in jüngster Vergangenheit die beiden Datensätze stärker voneinander divergierten.
4. Augen auf US-Rohöllagerbestände gerichtet
Die Spannungen im Nahen Osten haben den Ölpreis am Mittwoch auf den höchsten Stand seit April 2019 befördert. Im Anschluss daran setzten Gewinnmitnahmen ein, weil US-Präsident Donald Trump den iranischen Angriff auf Militärbasen im Irak herunterspielte und die Opec mitteilte, die irakischen Ölförderanlagen seien sicher.
Das American Petroleum Institute (API) teilte gestern nach US-Börsenschluss mit, dass die Rohöllagerbestände in den USA in der letzten Woche um 5,9 Millionen Barrel gesunken seien. Das waren mehr als Ölmarktbeobachter bei der Vorlage der offiziellen EIA-Zahlen heute Nachmittag erwarten.
Von Investing.com befragte Analysten rechnen mit einem Rückgang der US-Ölreserven von gut 3,6 Millionen Barrel.
Der EIA-Bericht wird um 16:30 Uhr veröffentlicht.
5. Samsung (F:SAMEq) überrascht positiv
Das südkoreanische Index-Schwergewicht Samsung Electronics Co Ltd (KS:005930) sagte, der Gewinnrückgang im vierten Quartal sei geringer als erwartet ausgefallen.
Der operative Gewinn im Quartal zum 31. Dezember fiel voraussichtlich um 34 Prozent auf 7,1 Billionen Won (6,09 Milliarden Dollar) von 10,8 Billionen Won im Vorjahr, wie Samsung am Morgen mitteilte. Analysten hatten mit einem Gewinn von 6,5 Billionen Won gerechnet. Im vierten Quartal fiel der Umsatz um 0,5 Prozent auf 59 Billionen Won. Genauere Zahlen werden erst zu einem späteren Zeitpunkt vorgelegt.
Experten rechnen damit, dass die Preise für Speicherchips ihre Talsohle bereits durchschritten haben. Zwar dürften die Spannungen im Nahen Osten am Mittwoch kurzzeitig die Technologiewerte belasten, aber die Fundamentaldaten der Branche hellen sich allmählich wieder auf. Die Research-Abteilung von TrendForce, die die Entwicklungen auf dem DRAM-Markt analysiert, sagte im vergangenen Monat, dass die DRAM-Spotpreise sich zu erholen begonnen haben" und prophezeite bereits im ersten Quartal eine Rallye der Kontraktpreise.
-- Mit Material von Reuters.