Investing.com - Nachdem die Börsenindizes gestern im Plus schlossen, tendieren die US-Futures heute vorbörslich etwas leichter. Im Fokus der Anleger steht der für heute erwartete Ausblick der Einzelhandelskette Walmart (NYSE:WMT) auf das Weihnachtsgeschäft. US-Präsident Joe Biden und der chinesische Staatschef Xi Jinping vereinbaren indes nach einem persönlichen Treffen die Wiederaufnahme der militärischen Kommunikation. Und der US-Senat verabschiedete ein Brückengesetz, das den drohenden teilweisen Regierungsstillstand aller Voraussicht nach abwenden wird.
1. US-Futures konsolidieren
Die US-Futures geben heute im frühen US-Handel nach, halten sich aber nahe ihrer Tageseröffnungskurse.
Zur Stunde notiert der Dow Future nahezu unverändert, der S&P 500 verliert 0,1 % und der Nasdaq 100 sinkt um 0,2 %.
Die wichtigsten Indizes der Wall Street schlossen gestern alle im Plus, was zum Teil auf den größten monatlichen Rückgang der Erzeugerpreise seit 2020 im Oktober zurückzuführen war. Die einen Tag nach den Verbraucherpreisdaten für den vergangenen Monat veröffentlichten Daten zeigten, dass die Verbraucherpreise langsamer als erwartet gestiegen waren. Das trug erheblich zum Optimismus an den Aktienmärkten bei, dass die Zinserhöhungskampagne der Fed ihren Höhepunkt erreicht haben könnte.
Der Dow Jones Industrial ging mit einem Plus von 0,5 % aus dem Handel. Für den S&P 500 ging es um 0,2 % und für den technologielastigen Nasdaq Composite um 0,1 % nach oben.
2. Walmart lässt sich in die Bücher schauen
Walmart wird heute seine neuesten Quartalszahlen vorlegen. Viele Anleger sind gespannt, wie sich die Geschäfte des Einzelhandelsriesen vor dem wichtigen Weihnachtsgeschäft entwickelt haben.
Der vergleichbare US-Gesamtumsatz ohne Benzin soll im dritten Quartal um 3,35 % steigen, während der bereinigte Gewinn pro Aktie laut Bloomberg-Konsensprognose bei 1,52 Dollar liegen soll.
Für das laufende Quartal wird mit einem bereinigten Gewinn je Aktie von 1,66 Dollar gerechnet, gegenüber 1,53 Dollar im Vorjahreszeitraum. Gespannt blicken Analysten auch auf die Aussichten von Walmart für die Weihnachtssaison, insbesondere nachdem der Rivale Target (NYSE:TGT) am Mittwoch den anhaltenden Druck auf die US-Verbraucher durch Trends wie höhere Zinsen und geringere Ersparnisse trotz Anzeichen einer nachlassenden Inflation angeprangert hatte.
Im Gegensatz zu einigen seiner großen Konkurrenten konnte Walmart den Konsumrückgang bei teuren Produkten weitgehend abfedern. Dabei kam dem Unternehmen insbesondere sein Ruf zugute, Waren des täglichen Bedarfs wie Lebensmittel zu niedrigen Preisen anzubieten. Im zweiten Quartal stiegen die Umsätze in den USA um 6,4 % und übertrafen damit die Erwartungen, während das internationale Geschäft des Konzerns sein bestes Quartalsergebnis seit mindestens 2016 erzielte.
3. Persönliches Treffen zwischen Biden und Xi
US-Präsident Joe Biden und sein chinesischer Amtskollege Xi Jinping haben nach einem wichtigen persönlichen Treffen die Wiederaufnahme der militärischen Kommunikation vereinbart.
Die beiden Staatschefs sprachen rund vier Stunden lang inmitten der Spannungen zwischen beiden Seiten. Es war erst das zweite Mal seit seinem Amtsantritt 2021, dass Biden persönlich mit Xi sprach.
Nach dem Treffen sagte Biden, China habe zugestimmt, zu einer „direkten, offenen und klaren“ Kommunikation zurückzukehren. Seit dem Besuch der ehemaligen Sprecherin des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, in Taiwan im Jahr 2022 herrschte faktisch Funkstille. US-Vertreter spekulierten darüber, wann China versuchen könnte, in Taiwan einzumarschieren. China betrachtet den Inselstaat als abtrünnige Provinz. Xi soll solche Pläne stets dementiert haben.
Ein hochrangiger US-Vertreter sagte Reuters jedoch, Xi habe gesagt, der Status der Insel sei das "potenziell gefährlichste Thema" in den Beziehungen zwischen den USA und China. Biden betonte gegenüber Xi, dass Washington "Frieden und Stabilität" in der Region wolle.
Gestern Abend sagte Xi vor führenden US-Unternehmern wie Elon Musk von Tesla (NASDAQ:TSLA) und Tim Cook von Apple (NASDAQ:AAPL), China und seine "riesige Wirtschaft" seien bereit, "ein Partner und Freund der USA zu sein".
4. Senat beschließt Überbrückungsprogramm
Der US-Senat hat für ein Überbrückungsprogramm gestimmt, mit dem ein teilweiser Stillstand der US-Regierungsgeschäfte wahrscheinlich vermieden werden kann.
Mit 87 zu 11 Stimmen votierte das Oberhaus des US-Kongresses für die Maßnahme, die Anfang der Woche vom Repräsentantenhaus verabschiedet worden war. Es liegt nun US-Präsident Biden zur Unterzeichnung vor.
Der Mehrheitsführer im Senat, Chuck Schumer, bezeichnete das Ergebnis der Verhandlungen über den kurzfristigen Ausgabenvorschlag als "großartiges Ergebnis für das amerikanische Volk", mit dem Kürzungen bei "lebenswichtigen" Bundesprogrammen abgewendet werden konnten.
Der Gesetzentwurf fand sowohl bei den Demokraten als auch bei den Republikanern breite Unterstützung - ein Schritt weg von der bisherigen Politik der Extreme. Ob sich diese Entspannung auch in einer neuen Frist für die Finanzierung Anfang nächsten Jahres niederschlagen wird, bleibt abzuwarten.
Die politischen Rangeleien haben an der Wall Street bereits die Besorgnis über den Zustand der US-Staatsfinanzen verstärkt. Die Ratingagentur Moody's (NYSE:MCO) nannte die Polarisierung in Washington letzte Woche als einen der Gründe für ihre Entscheidung, den Ausblick für die Kreditwürdigkeit der USA von "stabil" auf "negativ" zu senken.
5. Ölpreis fällt - US-Rohöllagerbestände steigen
Der Preis für Rohöl ist heute im frühen Handel gefallen, nachdem die US-Rohöllagerbestände stärker als erwartet gestiegen sind und damit die Sorgen über eine schwache Energienachfrage in China verstärkt haben.
Zur Stunde fällt US-Rohöl um 0,2 % auf 76,53 Dollar pro Barrel, während der Brent-Kontrakt um 0,4 % auf 80,88 Dollar pro Barrel nachgibt.
Die US-Rohöllagerbestände sind in der Woche bis zum 10. November um 3,6 Millionen Barrel gestiegen, wie die US Energy Information Administration am Mittwochabend mitteilte. Ölmarktbeobachter hatten mit einem Lageraufbau von knapp 1,8 Millionen Barrel gerechnet.
Laut den Zahlen blieb die US-Produktion in der Berichtswoche mit 13,2 Millionen Barrel pro Tag auf Rekordniveau.
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