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Wirtschaftskalender: Fünf Dinge, die für Anleger diese Woche wichtig werden

Veröffentlicht am 21.08.2022, 13:38
© Reuters
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Von Noreen Burke

Investing.com -- In dieser Woche werden sich die Anleger auf die Rede des Vorsitzenden der Federal Reserve, Jerome Powell, anlässlich der Jahreskonferenz der Zentralbank in Jackson Hole konzentrieren, um Erkenntnisse über die künftige Entwicklung der Zinssätze zu gewinnen. Die Rede könnte die Märkte in einen Tumult stürzen, denn schon jetzt zeigt die Erholung der US-Aktienmärkte Anzeichen einer Verlangsamung. Den US-Wirtschaftsdaten wird aufgrund anhaltender Rezessionsängsten großes Interesse zuteil werden. Bei den PMI-Daten aus der Eurozone und dem Vereinigten Königreich werden Signale für eine weitere Abschwächung der Wirtschaftstätigkeit erwartet. Hier erfahren Sie, was Sie zu Beginn der Woche wissen sollten.

1. Jackson Hole

Die Anleger werden am Freitag mit Spannung auf die Rede von Jay Powell in Jackson Hole warten, von der sie sich Antworten auf die Frage erhoffen, wie hoch die US-Zinsen steigen können und wie lange sie auf erhöhten Niveaus bleiben müssen, um die Inflation wieder unter Kontrolle zu bringen.

Die Fed hat die Zinssätze seit März um 225 Basispunkte erhöht, um die Inflation einzufangen, die ihren höchsten Stand seit 40 Jahren erreicht hat.

Die Vertreter der US-Notenbank haben bekräftigt, dass ihr Kampf gegen die Inflation noch nicht abgeschlossen ist, und damit die Erwartungen eines Inflationsgipfels und eines so genannten "Dovish Pivot", einer Kehrtwende zu einer lockereren Geldpolitik, abgekühlt - also genau jene Marktfantasie, die den Aktienkursen in den letzten Wochen Auftrieb gegeben hat.

Aus dem Sitzungsprotokoll der Fed von letzter Woche geht hervor, dass die Entscheidungsträger zwar noch über das Ausmaß der Zinserhöhung im September nachdenken, aber bisher wenig Anzeichen für einen nachlassenden Inflationsdruck sehen.

Powell wird die Anleger wahrscheinlich daran erinnern, dass mit einem weiteren Inflationsbericht und einem weiteren Beschäftigungsbericht vor der September-Sitzung noch Zeit bleibt, um zu entscheiden, wie groß die Zinserhöhung ausfallen sollte.

2. US-Wirtschaftskalender

Der Wirtschaftskalender für die kommende Woche umfasst Zahlen zu den Konsumausgaben und den Haushaltseinkommen sowie den von der Fed viel beachteten Inflationsindikator, den Kernindex der persönlichen Konsumausgaben.

In den 12 Monaten bis Juni stieg der {ecl-906||PCE-Preisindex }} um 6,8 %, das war der stärkste Anstieg seit Januar 1982.

Zu den weiteren Wirtschaftsdaten der nächsten Woche gehören die revidierten Zahlen zum Bruttoinlandsprodukt des 2. Quartals, die ursprünglich einen Rückgang von 0,9 % zeigten.

Außerdem werden Berichte zu den Auftragseingängen für langlebige Wirtschaftsgüter, zu den Erstanträgen auf Arbeitslosenunterstützung und zum Einkaufsmanagerindex für Juli erwartet. Darüber hinaus gewähren Daten zum Verkauf neuer Wohnimmobilien weitere Einblicke in den sich abkühlenden Immobilienmarkt.

3. Aktienmärkte

Die Wall Street hat sich seit Beginn der zweiten Jahreshälfte erholt, weil die Unternehmensgewinne höher als erwartet ausfielen und es Hoffnung gibt, dass die Wirtschaft eine Rezession vermeiden kann, selbst wenn die Fed die Zinsen anhebt, um die Inflation zu dämpfen.

Die Märkte sind trotz der Warnungen von Fed-Politikern, dass die Erwartungen eines Inflationsgipfels und eines "Dovish Pivot" der Zentralbank verfrüht sein könnten, gestiegen.

Es gibt jedoch Anzeichen dafür, dass der Aufschwung abebbt, nachdem die drei wichtigsten Indizes der Wall Street in der vergangenen Woche allesamt schwächer aus dem Handel gingen. Der S&P 500 fiel um 1,2 %, der Nasdaq gab um 2,6 % nach, womit beide Indizes ihre vierwöchige Gewinnserie beendeten. Der Dow verlor in der letzten Woche etwa 0,2 %.

"Wenn die Marktteilnehmer aus dem Sommerurlaub zurückkehren und sich die Entwicklung genauer ansehen, werden sie feststellen, dass die Zentralbanken ihr Ziel, die Inflation einzudämmen, noch längst nicht erreicht haben", kommentierten die Zinsstrategen der ING (AS:INGA) in einer Kundenmitteilung.

"Das bedeutet, dass der Zwiespalt zwischen den Erwartungen einer Straffung durch die Zentralbank und den Ängsten vor einer Rezession anhält."

4. PMI-Zahlen aus der Eurozone

In der Eurozone stehen am Dienstag die PMI-Daten für August auf der Agenda. Diese dürften große Beachtung finden, nachdem der Gesamtindex für Juli unter 50 gefallen war und damit eine schrumpfende Wirtschaftstätigkeit signalisierte. Es wird erwartet, dass die Einkaufsmanagerindizes aufgrund der weiter steigenden Energiepreise in der Eurozone erneut schlechter ausfallen werden.

Ebenfalls am Dienstag gibt die Europäische Union die August-Daten zur Verbraucherstimmung bekannt, die nach einem historischen Tiefstand im Juli voraussichtlich auf ein neues Rekordtief fallen werden.

Marktbeobachter werden auch ein Auge auf das Protokoll der Juli-Sitzung der EZB am Donnerstag haben. Es soll Aufschluss darüber geben, wie groß die Zinserhöhung im September ausfallen könnte, nachdem die Vertreter der Zentralbank im vergangenen Monat die Zinsen um 0,5 % angehoben und auf ihrer nächsten Sitzung eine weitere Anhebung angedeutet haben, ohne sich auf irgendeine Größenordnung festzulegen.

5. PMI-Zahlen aus Großbritannien

Die Briten veröffentlichen am Dienstag die vom Markt mit Spannung erwarteten PMI-Daten. Die Bank of England hatte Anfang des Monats vor einer 15-monatigen Rezession ab Ende dieses Jahres gewarnt.

Die Inflationsrate im Vereinigten Königreich erreichte im Juli mit 10,1 % ihren höchsten Stand seit Februar 1982, und einige Wirtschaftsexperten rechnen damit, dass sie im ersten Quartal des nächsten Jahres aufgrund der steigenden Energie- und Lebensmittelkosten 15 % erreichen wird.

Die Daten der letzten Woche zeigten, dass die Löhne weit hinter dem Preiswachstum zurückbleiben und die Verbraucherstimmung auf ein Rekordtief gefallen ist.

Die BoE hat die Leitzinsen seit Dezember bereits sechsmal angehoben und damit das Wachstum gebremst, dennoch haben Anzeichen für einen zunehmenden Inflationsdruck Ökonomen dazu veranlasst, ihre Prognosen für weitere Zinserhöhungen anzuheben.

-- Mit Material von Reuters

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