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WOCHENAUSBLICK: Gespanntes Warten auf US-Notenbank und Europäische Zentralbank

Veröffentlicht am 12.06.2023, 05:50
Aktualisiert 12.06.2023, 06:25
© Reuters
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FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach einer lethargischen Phase könnte der Dax in der neuen Woche wieder in Schwung kommen. Mit den Zinsentscheiden der US-Notenbank Fed am Mittwoch und der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag stehen frische Impulse an, auf welche die Anleger sehnlichst zu warten scheinen. Der deutsche Leitindex hatte sich zuletzt an der Charthürde von 16 000 Punkten festgelaufen, konnte sich damit aber immerhin auf hohem Niveau halten.

Steigende Anleiherenditen hatten den Investoren jüngst die Lust auf Aktien etwas vermiest. Der Markt setzt auf weiter steigende Leitzinsen zumindest bei der EZB - umso mehr, nachdem die australische und die kanadische Notenbank bereits mit Zinserhöhungen überrascht hatten. Mit Blick auf die Fed ist es ungewiss, ob sie eine Zinspause einlegt.

"Eigentlich müsste die US-Notenbank den Leitzins anheben, denn die Finanzierungsbedingungen sind dank starker Aktienmärkte und niedriger Spreads von Unternehmensanleihen sehr locker, der Arbeitsmarkt ist stark und die Kerninflation immer noch viel zu hoch", kommentierte Edgar Walk, Chefvolkswirt von Metzler Asset Management.

Wahrscheinlich werde die Fed auf ihrer Sitzung am Mittwoch aber erst einmal eine Zinspause einlegen, da die Datenlage zuletzt eher widersprüchlich gewesen sei. Sie dürfte aber die Möglichkeit einer Leitzinserhöhung im Juli ins Spiel bringen, ergänzte Walk.

Schon am Dienstag, also noch vor dem Zinsentscheid der Fed, werden die US-Verbraucherpreise für Mai veröffentlicht. "Diese Daten könnten dann bereits Hinweise darauf liefern, wie sich die Fed auf der Juli-Sitzung und im weiteren Jahresverlauf verhalten könnte", schrieb Konstantin Oldenburger, Marktanalyst von CMC Markets (LON:CMCX).

"Wunschdenken ist sicherlich die Ankündigung von Zinssenkungen, auch wenn die Inflation bei den US-Amerikanern deutlich geringer ist als in Europa", konstatierte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von Robomarkets. Die US-Inflation war im April auf 4,9 Prozent gesunken. Details zur Inflation in der Eurozone im Mai stehen am Freitag auf der Agenda. Ersten Schätzungen zufolge ist die Jahresrate von 7,0 Prozent im Vormonat auf 6,1 Prozent gefallen.

Von der EZB erwarten die Analysten auf dieser Basis in jedem Fall noch weitere Zinserhöhungen. "In Europa wird die Europäische Zentralbank wohl noch zweimal anpassen", schrieb Ulrich Kater, Chefvolkswirt der Dekabank. Dann sei aber die Zinsschraube fest genug angezogen, um die Inflation in den kommenden Quartalen in den Griff zu bekommen. Die gute Nachricht sei, dass der große Absturz der Konjunktur in der Eurozone nach den massiven Zinssteigerungen dieses Jahres ausgeblieben sei, so Kater.

Ein genaueres Bild zur Lage der Wirtschaft in Europa und Deutschland zeichnen im Wochenverlauf diverse Konjunkturdaten: Am Dienstag werden die ZEW-Konjunkturerwartungen für Juni veröffentlicht, am Mittwoch stehen Zahlen zur Industrieproduktion in der Eurozone im April an. Die deutsche Industrie konnte ihre Produktion im April leicht ausweiten, zog aber weniger neue Aufträge an Land. "Zuletzt enttäuschten die Auftragseingänge und der Pessimismus in der Industrie nahm weiter zu", bilanzierten die Experten der Helaba.

Unternehmensseitig dürfte es weiterhin ruhiger zugehen. Weltweit standen zuletzt vor allem Technologieaktien im Zuge des Hypes um Künstliche Intelligenz im Fokus. "Im deutschen Aktienmarkt ist dieser Sektor unterrepräsentiert", kommentierte Marktbeobachter Andreas Lipkow. Die einzigen Technologiekonzerne im Dax hätten kaum bis keine Berührungspunkte mit der KI-Branche. "Das ist derzeit ein klarer Bremsklotz für die weitere Aufwärtsdynamik des Dax."

Einige Kurskapriolen könnten am kommenden Freitag auf die Anleger zukommen. Am großen Verfallstag laufen Terminkontrakte auf Aktien und Indizes an den Terminbörsen aus. Aktienkurse und auch Indizes können dann auch ohne wesentliche Unternehmens- oder Konjunkturnachrichten spürbar schwanken.

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