von Geoffrey Smith
Investing.com -- Der Dollar notierte am Dienstag im europäischen Frühhandel mehrheitlich niedriger. Für Bewegung an einem ansonsten ruhigen Handelstag könnte später die US-Berichtssaison sorgen.
Gegen 09:00 Uhr MEZ notierte der US-Dollar-Index, der die US-Währung gegenüber einem Korb aus sechs anderen wichtigen Währungen abbildet, 0,3 % niedriger bei 93,64, nachdem er bereits gestern um den gleichen Betrag gefallen war.
Die größten Verluste verzeichnete der Greenback gegenüber den Währungen von Rohstoffexporteuren und Schwellenländern. Nachdem die unerwartet hohen Inflationszahlen für September am Montag aggressivere Zinserhöhungen möglich gemacht hatten, wertete der Neuseeland-Dollar weiter auf. Rohstoffe sind nach wie vor heiß begehrt: Kupfer, Zinn, Öl und Kohle sind an den Spotmärkten deutlich teurer als an den Terminmärkten.
Der Euro stieg ebenfalls um 0,3 % auf 1,1648 Dollar und erreichte damit den höchsten Stand seit drei Wochen, während das britische Pfund - ebenfalls gestützt durch veränderte Zinserwartungen - auf ein Zweimonatshoch von 1,3775 Dollar stieg.
Der Dollar verlor aufgrund des Rückgangs der US-Anleiherenditen an Boden, nachdem diese trotz der Inflationsängste der letzten Woche ihren Höchststand vom Juni nicht mehr erreichen konnten. Die Rendite für 10-jährige US-Staatsanleihen fiel um einen Basispunkt auf 1,57 %.
An relevanten Konjunkturdaten stehen am Dienstag nur die Baubeginne und Baugenehmigungen in den USA auf dem Programm. Dafür ist der Tag gespickt mit Reden von Zentralbankern, darunter Mary Daly, Michelle Bowman, Chris Waller und Raphael Bostic von der Federal Reserve. In Europa sind öffentliche Auftritte des Gouverneurs der Bank of England Andrew Bailey und des Chefvolkswirts der Europäischen Zentralbank Philip Lane geplant.
Ungarns Zentralbank dürfte ihren Leitzins später zum fünften Mal in Folge um weitere 15 Basispunkte auf 1,80 % anheben. Der Forint testet gegenüber dem Euro mit 360,56 ein Dreimonatstief. Ungarn gehört zu den wenigen mittel- und osteuropäischen Ländern, die aufgrund der steigenden Inflation gezwungen waren, ihre Geldpolitik frühzeitig zu straffen.