FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro hat sich am Donnerstag nach einem deutlichen Vortagesanstieg kaum verändert. Am Vormittag wurde die Gemeinschaftswährung zu 1,1084 US-Dollar gehandelt und damit nahezu auf dem gleichen Stand wie am Vorabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Mittwochnachmittag auf 1,1050 Dollar festgesetzt.
Schwache Daten vom US-Arbeitsmarkt hatten den Dollar am Vortag belastet, der Euro war im Gegenzug gestiegen. Im Juli war die Zahl der offenen Stellen auf den niedrigsten Stand seit Januar 2021 gefallen. Die Daten deuten auf eine Abkühlung des US-Arbeitsmarktes hin. Ein schwächerer Arbeitsmarkt könnte den Lohndruck mindern und so der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) den Kampf gegen die Inflation erleichtern.
Am Devisenmarkt ist das Interesse generell auf Konjunkturdaten gerichtet, von denen sich die Anleger Hinweise auf die weitere Geldpolitik der US-Notenbank erhoffen. Sie warten unter anderem auf die ADP-Daten am frühen Nachmittag, die Aufschluss über die Beschäftigung in der Privatwirtschaft in den USA geben werden und auf die wöchentlichen Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe. Auch der ISM-Einkaufsmanagerindex für den US-Dienstleistungssektor wird am Nachmittag Beachtung finden und könnte die Kurse bewegen.
Das eigentliche Interesse gilt aber dem monatlichen Arbeitsmarktbericht der US-Regierung. "Ein schwacher US-Arbeitsmarktbericht am Freitag würde voraussichtlich den Ausschlag geben, dass sich die Märkte auf einen 0,5-Prozentpunkte-Schritt festlegen würden", kommentierten Experten der Dekabank.
Die Experten der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) halten einen großen Zinsschritt der US-Notenbank von 0,5 Prozentpunkten weiterhin für unwahrscheinlich.