von Peter Nurse
Investing.com - Der Dollar wurde am Montag höher gehandelt, angekurbelt durch die Unsicherheit rund um die Omikron-Variante und die Erwartungen, dass die Federal Reserve die Geldpolitik schnell straffen wird. Auf der anderen Seite leidet der Euro unter den enttäuschenden deutschen Fabrikaufträgen.
Gegen 14:26 Uhr war der US-Dollarindex, der die US-Währung gegenüber einem Korb aus sechs anderen Leitwährungen abbildet, um 0,13 Prozent stärker bei 96,24, nicht weit von seinem 16-Monatshoch von 96,938 entfernt.
Der GBP/USD Kurs notierte 0,21 Prozent höher bei 1,3252, der USD/JPY Kurs stieg um 0,4 Prozent auf 113,20, während der für die Risikostimmung sensible AUD/USD Kurs um 0,5 Prozent auf 0,7038 zulegte und sich somit vom 13-Monatstief entfernte.
Der EUR/USD zog sich indes um 0,3 Prozent auf 1,1284 zurück. Der Euro zeigte Schwäche, nachdem die Auftragseingänge im Deutschen verarbeitenden Gewerbe im Oktober mit 6,9 Prozent viel stärker als erwartet gefallen waren. Das revidierte September-Ergebnis beträgt indes 1,8 Prozent. Damit trübem sich die Wachstumsaussichten für die Industrieunternehmen in Europas größter Volkswirtschaft zusehends ein.
Der als sicherer Hafen angesehene Dollar hat durch die Unsicherheit um die Omikron-Variante Auftrieb erhalten. Die US-Seuchenschutzbehörde CDC gab am Sonntag bekannt, dass die neue Variante bisher in etwa 15 US-Bundesstaaten gefunden wurde.
„Wir wissen von mehreren Dutzend Fällen und wir verfolgen sie genau. Wir hören jeden Tag von immer mehr verdächtigen Fällen, sodass die Zahl wahrscheinlich steigen wird“, sagte CDC-Direktorin Dr. Rochelle Walensky in einem Interview mit ABC News.
Der wichtigste Faktor hinter dem Anstieg der US-Währung war jedoch das öffentliche Eingeständnis des Vorsitzenden der Federal Reserve, Jerome Powell, dass die Inflation länger als bisher prognostiziert, hoch bleiben werde. Diesen Umstand wird die Zentralbank bei der Festlegung ihrer Politik zwangsläufig berücksichtigen müssen.
Selbst die enttäuschenden Beschäftigungszahlen der letzten Woche konnten die Markterwartungen einer aggressiveren Straffung in den USA kaum erschüttern. Für die am Freitag erscheinenden US-Verbraucherpreise ist mit einem weiteren starken Anstieg der jährlichen Teuerungsrate zu rechnen.
„Die Äußerungen des Fed-Vorsitzenden Jay Powell … dass die Inflation praktisch nicht länger vorübergehend ist, hat dazu geführt, dass die für die Geldpolitik sensible Rendite der US-Zweijahresanleihe fest über 0,60 Prozent bleibt. Das signalisiert, dass die Normalisierung der Geldpolitik durch die Fed nahezu beschlossene Sache ist“, schrieben Analysten von ING ( AS:INGA), in einer Notiz.
Am Terminmarkt ist eine Zinserhöhung auf 0,25 Prozent bis Mai 2022 und auf 0,5 Prozent bis November fast vollständig eingepreist.
Abgesehen von der Federal Reserve wird erwartet, dass die Reserve Bank of Australia am Dienstag auf ihrer letzten Sitzung dieses Jahres ihren Diskontsatz auf dem Rekordtief von 0,1 Prozent belassen wird.
Händler könnten jedoch Hinweise darauf erhalten, ob eine Überprüfung des Anleihekaufprogramms durch die RBA mit der nächsten Sitzung am 1. Februar ansteht.