Von Peter Nurse
Investing.com - Der Dollar tendierte zu Beginn des europäischen Handels am Freitag etwas nach unten, was den enttäuschenden Beschäftigungs- und Immobiliendaten sowie den Verkäufen der Tech-Werte zuzuschreiben war.
Um 9 Uhr fiel der Dollar-Index, der den Dollar im Vergleich zu einem Korb von sechs anderen Währungen abbildet, um 0,2% auf 92,823. Der EUR/USD stieg bei 1,1865 um 0,2%, während der USD/JPY mit 104,70 weitgehend unverändert blieb.
Die am Donnerstag veröffentlichten Beschäftigungsdaten zeigten, dass die Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung weniger stark zurückgingen als erwartet. Gleichzeitig ergaben die Daten vom Immobilienmarkt, dass sich ein Teil der Wirtschaft nach drei Monaten eines extrem starken Aufschwungs abkühlte.
Während sich die US-Wirtschaft weiter erholt, scheint der Aufschwung an Dynamik zu verlieren. Dies veranlasste die Federal Reserve dazu, sich zu verpflichten, die Zinssätze bis mindestens Ende 2023 nahe Null zu halten. Gleichzeitig forderte die Zentralbank aber auch mehr Finanzhilfe vom Kongress.
"Solange die Markterwartungen einer wirtschaftlichen Erholung anhalten (die zweite Welle von Lockdowns und die fiskalische Reaktion werden hier ein Wörtchen mitzureden haben), würden wir sagen, dass negative Realrenditen den Dollar Abwärtstrend intakt halten und die Anleger Positionsanpassungen nutzen werden, um Dollar-Short-Positionen erneut aufzubauen", schrieb Chris Turner von ING.
Darüber hinaus erlitten die US-Tech-Aktien am Donnerstag einen weiteren Schlag, wodurch der techniklastige Nasdaq-Composite um 1,3% fiel, was zu einem schwachen Dollar beitrug.
"Damit der Dollar seinen Aufwärtstrend wieder aufnehmen kann, muss die Abwärtskorrektur am Aktienmarkt eine Pause einlegen", sagte Masafumi Yamamoto, Chief Currency Strategist von Mizuho Securities, in einem Bericht von Reuters.
Der GBP/USD fiel um 0,1% auf 1,2964, obwohl die Einzelhandelsumsätze im August um 0,8% stiegen und damit leicht über den prognostizierten 0,7% lagen.
Der Schwerpunkt der Sterling Händler liegt jedoch anderswo, da die politischen Entscheidungsträger der Bank of England am Donnerstag angedeutet haben, dass sie negative Zinssätze in Erwägung ziehen. Damit bereitet sich die Zentralbank auf die Möglichkeit vor, dass die britische Regierung bis Ende dieses Jahres kein Handelsabkommen mit der Europäischen Union abschließen wird.