Von Peter Nurse
Investing.com - Der US-Dollar schwächelte im frühen europäischen Handel am Mittwoch und gab seine Vortagesgewinne wieder ab. Viele westliche Vertreter haben inzwischen die Bedeutung eines tödlichen Raketenangriffs auf ein polnisches Dorf durch mutmaßlich russische Raketen heruntergespielt. Damit sollen die Spannungen mit Russland nicht eskalieren.
Moskau bestreitet derzeit, für den tödlichen Raketeneinschlag auf polnischem Staatsgebiet verantwortlich zu sein. US-Präsident Joe Biden sagte, der derzeitige Kenntnisstand deutet darauf hin, dass die Rakete wahrscheinlich nicht von Russland abgefeuert wurde. Allerdings dauern die Ermittlungen noch an.
Bis 9:55 Uhr MEZ fiel der Dollar Index, der den Dollar gegenüber anderen ausgewählten Währungen nachzeichnet, um 0,3 % auf 106,013. Gestern war der Index kurzzeitig bis auf 106,76 gestiegen.
Der Dollar hatte am Dienstag nach der Veröffentlichung eines schwächer als erwarteten Anstiegs der Erzeugerpreisinflation einen herben Ausverkauf erlebt, der bereits seit einigen Tagen anhält. Allerdings wird jetzt verstärkt darüber spekuliert, ob der Zinserhöhungszyklus der Fed bald zu Ende sein könnte.
„Wir denken, dass es zu früh ist, um eine anhaltende Schwäche des US-Dollars zu erwarten, und wir halten an unserer Ansicht eines USD-Höchststands bis zum Ende des 1. Quartals 2023 fest“, schrieben Analysten der UBS (SIX:UBSG) in einer Mitteilung.
„Wir glauben, dass die Fed mehrere aufeinanderfolgende Monate mit einer moderateren Inflation erleben möchte, bevor sie einen Schwenk zu einer gemäßigteren Haltung in Betracht zieht. Darüber hinaus muss die Fed Anzeichen einer Abkühlung des Arbeitsmarktes erkennen. Die jüngsten Daten deuten jedoch immer noch auf ein starkes Beschäftigungswachstum hin.“
An anderer Stelle wurde der GBP/USD unverändert bei 1,1858 gehandelt, knapp unter seinem stärksten Stand seit drei Monaten. Aktuelle Daten zeigen, dass die britische Inflation im Oktober auf ein neues Mehrjahrzehntehoch gestiegen war. Für den starken Anstieg sorgten vor allem steigende Kosten für Lebensmittel und Energie.
So stieg der Verbraucherpreisindex allein seit September um 2,0 % und lag damit um 11,1 % über dem Vorjahreswert. Die Prognosen waren von einem Anstieg im Monatsvergleich von 1,7 % ausgegangen. Und auch im Jahresvergleich wurde lediglich ein Anstieg um 10,7 % angenommen.
Diese aktuellen Zahlen deuten auf weitere Zinserhöhungen durch die Bank of England hin und werden auch die britische Regierung enttäuschen. Denn diese hatte sich darauf vorbereitet, am Donnerstag neue Steuer- und Ausgabenpläne für die kommenden Jahre bekannt zu geben.
Der EUR/USD legte 0,4 % auf 1,0389 zu und erreichte damit ein 3-Monats-Hoch. Das risikoempfindlichere Währungspaar AUD/USD notierte 0,1 % fester auf 0,6763.
Der USD/JPY konnte 0,2 % auf 139,62 zulegen, während der USD/CNY um 0,5 % auf 7,0770 stieg. Der chinesische Yuan wurde derweil von Daten unter Druck gesetzt, die zeigen, dass die chinesische Immobilienpreise im Oktober auf ein 7-Jahres-Tief abgerutscht sind.
Diese Zahlen folgten auf wenig erbauliche Daten zur Industrieproduktion und den Einzelhandelsumsätzen Anfang dieser Woche. Sämtliche Daten deuten darauf hin, das die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt erheblich unter Druck steht.