Investing.com - Der EUR/USD ist positiv in die neue Woche gestartet trotz des Eklats auf dem G7-Gipfel in Kanada. In der Spitze kletterte die europäische Gemeinschaftswährung am Montag auf 1,1820 Dollar. Zuletzt notierte das Paar auf 1,1798 Dollar und damit 0,24 Prozent im Plus.
Der Grund für die Gewinne ist ein schwächerer US-Dollar. So ist der US-Dollar-Index (DXY), der den Greenback gegen sechs andere Währungen vergleicht, am Montag gefallen.
Aber auch die steigenden europäischen Aktienmärkte sowie eine sinkende Rendite 10-jähriger italienischer Staatsanleihen, die in der zurückliegenden Woche deutlich stieg, gaben dem Euro zum Wochenauftakt Auftrieb.
Was steht heute im Wirtschaftskalender
Im Wirtschaftskalender stehen heute keine Events, die den Kurs in die eine oder andere Richtung beeinflussen könnten. Erst am Dienstag geht es so richtig los. Denn dann werden aus Deutschland die ZEW-Umfrage und aus den USA die Verbraucherpreise veröffentlicht.
Fed und EZB im Fokus
Zudem beginnt die zweitägige Sitzung des Offenmarktausschusses der Federal Reserve (FOMC), der am Mittwoch seine geldpolitische Entscheidung bekanntgeben wird. Eine Zinserhöhung gilt am Markt als ausgemachte Sache. Im Fokus steht deshalb der geldpolitische Begleittext sowie die so genannte Dot-Plot-Matrix der Währungshüter. Positive Revisionen bei der Zinsprognose sollten den US-Dollar stärken.
Spannend verspricht außerdem die geldpolitische Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB), die am Donnerstag stattfindet. In der Vorwoche gab es einige Meldungen, wonach die Notenbank auf der Sitzung am Donnerstag darüber diskutieren werde, ob das Kaufprogramm für Anleihen fortgesetzt werden solle.
Die Europäische Zentralbank strebt vor allem Preisstabilität an. Dieses Ziel ist erreicht, wenn die Inflation nahe 2 Prozent liegt. Im Vormonat stieg die Teuerung auf das Jahr hochgerechnet um 1,9 Prozent. Der Grund für den Anstieg war aber vor allem auf die höheren Energiepreise zurückzuführen. Von einem nachhaltigen Inflationsanstieg ist in der Regel die Rede, wenn die Löhne steigen. Und hier gab der EZB-Chefvolkswirt Peter Praet ein bemerkenswertes Statement: er hatte in der Vorwoche ausdrücklich die Entwicklung der Löhne gelobt und verwies in diesem Zusammenhang auf die Stärke des konjunkturellen Aufschwungs in der Eurozone trotz der jüngsten Enttäuschungen in Form einiger Konjunkturdaten.
Insofern bestehen gute Chancen darauf, dass die EZB am Donnerstag die Forward Guidance zum Wertpapierkaufprogramm anpassen wird und damit dem Euro weiter Auftrieb gibt.
Der Risikofaktor ist und bleibt aber Italien. Schließlich will die neue Regierung rund um Ministerpräsident Giuseppe Conte die Sozialleistungen erhöhen und die Steuern senken, um so das Wachstum der italienischen Wirtschaft zu beschleunigen. . Angesichts des hohen Schuldenstandes des Landes sind die geplanten Maßnahmen der neuen italienischen Regierung aber nicht tragbar. In der Folge geht nun die Furcht vor einer neuen Schuldenkrise in der EU um.
Die EZB könnte daher zunächst die Füße stillhalten und das politische Treiben in Italien weiter beobachten und erst im Juli etwas an der Forward Guidance bezüglich des Kaufprogramms ändern.
G7-Gipfel in Kanada
Der G7-Gipfel vom Wochenende sorgte in den Medien für Wirbel, aber auf die Kurse am internationalen Devisenmarkt hatte er keinerlei Einfluss. So zog Donald Trump seine Zustimmung zum gemeinsamen Kommuniqué in letzter Minute zurück und gab dem kanadischen Ministerpräsidenten Justin Trudeau die Schuld. Er habe falsche Erklärungen geben, schrieb Trump auf Twitter.
EUR/USD - Technische Analyse
Aus Sicht der Markttechnik hat der EUR/USD nach wie vor die Chance auf weitere Zugewinne. So schreibt Robert Zach von Investing.com in seinem täglichen Marktkommentar zum Euro-Dollar: "Die Marken von 1,1831 Dollar und 1,1858 Dollar, wo die Hochpunkte vom 22. Mai und das 38,2% Fibonacci-Retracement des gesamten Abwärtsimpulses von Mitte April bis Ende Mai liegen, sind jetzt die nächste Treppenstufe", und fügte hinzu "setzt nun wieder Dynamik ein, könnte das ausgegebene Kursziel aus der o.g. Candlestickumkehrformation um 1,1990 Dollar angelaufen werden".
"Ein Abgleiten unter meinen gesetzten Stop bei 1,1703 Dollar würde dagegen ein Abrutschen auf 1,1657 Dollar und dann 1,1621 Dollar begünstigen und die positive Ausgangslage negieren". rz
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