(neu: Inflationsdaten, Irland)
Frankfurt, 31. Mär (Reuters) - Der überraschend deutliche Rückgang der Inflation in der Eurozone hat die Kurse an den europäischen Rentenmärkten am Dienstag steigen lassen. Händlern zufolge steigt damit der Spielraum der Europäischen Zentralbank (EZB) für eine aggressivere Geldpolitik. Die Aussicht auf sinkende Zinsen lässt die Nachfrage nach bereits begebenen Staatsanleihen und damit deren Kurse steigen.
Die Lebenshaltungskosten in der Eurozone stiegen im März nur noch um 0,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Experten zeigten sich von dem niedrigen Preisdruck überrascht, da sie nur mit einem Rückgang auf 0,8 Prozent gerechnet hatten. An den Märkten gilt es als ausgemachte Sache, dass die EZB am Donnerstag die Leitzinsen um 50 Basispunkte auf ein Prozent senken wird. Mit Spannung wird zudem darauf gewartet, ob sich die Notenbank zu unkonventionellen geldpolitischen Maßnahmen wie den Aufkauf von Unternehmensanleihen äußert.
Der Bund-Future legte trotzt steigender Aktienkurse 29 Ticks
auf 124,49 Punkte zu. Die Rendite der dem Terminkontrakt
zugrundeliegenden zehnjährigen Bundesanleihe sank auf 2,989
Prozent. Die Rendite der als zinsempfindlich geltenden
zweijährigen Schatzanweisung des Bundes
Als Stütze für den Rentenmarkt werteten Analysten auch die Herabstufung der Kreditwürdigkeit Irlands. Die Ratingagentur Standard & Poor's hatte die Bonität des Inselstaates auf AA+ von AAA mit einem negativen Ausblick herabgesetzt. Dies könnte den Experten Sorgen um die Stabilität des Finanzsystems aufkommen lassen und Anleger in die als relativ sicher geltenden Staatsanleihen treiben.
EURO ERHOLT SICH VON VORTAGESVERLUSTEN
Am Devisenmarkt erholte sich der Euro von seinen Vortagesverlusten. Die Gemeinschaftswährung wurde mit 1,3303 Dollar gut einen US-Cent teurer als im späten US-Geschäft am Montag. Devisenanalyst Eugen Keller vom Bankhaus Metzler führte dies auf steigende Aktienkurse und eine technische Reaktion zurück. Händler berichteten zudem davon, dass Anleger, die auf einen stärkeren Dollar gewettet hatten, zum Quartalsende Positionen glattstellen mussten.
Die Europäische Zentralbank (EZB) ermittelte den
Referenzkurs
(Reporter: Stefan Schaaf; redigiert von Jörn Poltz)