FOKUS 1-Unerwartet gute US-Daten drücken Renten - Euro im Minus

Veröffentlicht am 01.04.2009, 18:01
Aktualisiert 01.04.2009, 18:04
EUR/USD
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(neu: US-Daten, Tankan-Bericht, G20-Ausblick)

Frankfurt, 01. Apr (Reuters) - Erste Erholungstendenzen für die rezessionsgeplagte US-Wirtschaft haben die Kurse an den europäischen Rentenmärkte am Mittwoch belastet. Der Abschwung der US-Industrie hatte im März überraschend an Tempo verloren, was Analysten als Zeichen für eine beginnende Stabilisierung der weltgrößten Volkswirtschaft werteten. Marktteilnehmern zufolge waren die Handelsvolumina am Renten- und am Devisenmarkt vor dem G20-Gipfel in London und dem Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag allerdings gering.

Am Rentenmarkt gab der richtungsweisende Bund-Future nach Bekanntgabe von US-Konjunkturdaten seine Gewinne wieder vollständig ab. Er notierte am frühen Abend nahezu unverändert bei 124,43 Stellen, nachdem er im Handelsverlauf auf bis zu 124,66 Punkte gestiegen war. Die Rendite der dem Bund-Future zugrundeliegenden zehnjährigen Bundesanleihe war mit 2,995 Prozent ebenfalls nahezu konstant.

Der an den Finanzmärkten viel beachtete Konjunkturindex der US-Einkaufsmanager (ISM) war im März auf 36,3 von 35,8 Punkten im Vormonat gestiegen; Experten hatten im Schnitt mit einem Anstieg auf 36,0 Punkte gerechnet. "Mit diesem Bericht keimt die Hoffnung, dass der Indikator tatsächlich eine Wende schaffen und somit allmählich eine langersehnte Stabilisierung der Konjunktur einsetzen könnte", kommentierte Postbank-Analystin Fabienne Riefer. "Vorerst weist der Bericht zumindest auf eine verlangsamte Abwärtsbewegung hin." Erst ab Werten von 50 Punkten wird Wachstum signalisiert. Die Bauausgaben in den USA sind im Februar nicht so stark gesunken wie erwartet, was Analysten ebenfalls als Zeichen für eine beginnende Bodenbildung betrachteten.

WENIG BEWEGUNG AM DEVISENMARKT VOR EZB-ZINSENTSCHEID

An den Devisenmärkten gab es zur Wochenmitte wenig Bewegung. Der Euro gab etwas nach und fiel auf 1,3219 Dollar nach 1,3246 Dollar im späten US-Geschäft. Der Yen war am Morgen von schwachen japanischen Konjunkturdaten belastet worden, erholte sich dann aber wieder etwas. Für einen Dollar wurden 98,91 Yen bezahlt. Die Stimmung unter Japans Unternehmern ist dem Konjunkturbericht der Notenbank (Tankan) zufolge so schlecht wie nie zuvor.

Vom G20-Gipfel in London werden wenig Impulse erwartet. "Wir sollten von diesem Gipfel sehr wenig reale Substanz erwarten, die sofort das Wirtschaftswachstum oder die Finanzmärkte beeinflussen", heißt es in einem Marktkommentar der Saxo-Bank.

An den Märkten gilt es als weitgehend ausgemachte Sache, dass die EZB ihren Leitzins am Donnerstag um 50 Basispunkte auf ein Prozent senken wird. Mit Spannung wird zudem darauf gewartet, ob sich die Notenbank zu unkonventionellen geldpolitischen Maßnahmen wie den Aufkauf von Unternehmensanleihen äußert.

Euro/Dollar-Fixings Aktuell Vortag

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EZB 1,3246 1,3308

EuroFX 1,3257 1,3330

Umlaufrendite 2,85 2,84

(Reporter: Stefan Schaaf; redigiert von Ralf Banser)

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