Investing.com - Geldpolitische Sitzungen der Federal Reserve und der Europäischen Zentralbank dürften in den anlaufenden Woche den Konjunkturkalender dominieren, wobei in den USA weithin mit einer Zinserhöhung gerechnet wird, was die zweite Zinserhöhung durch die US-Zentralbank in diesem Jahr wäre.
Mit einer Zinserhöhung schon eingepreist, werden die Investoren vor allem auf jegliche Hinweise auf den Pfad für künftige Zinserhöhungen im Rest des Jahres lauern.
Für die EZB wird bei Ende ihrer Sitzung am Donnerstag mit keiner Veränderung der Zinssätze gerechnet, aber die Märkte könnten neue Informationen zu den Plänen der Bank für das Auslaufenlassen der quantitativen Lockerung bekommen.
Der US-Nordkorea Gipfel am Dienstag in Singapur dürfte ebenfalls von Interesse sein, zusammen mit Sorgen über Handelskonflikte, nachdem US-Präsident Donald Trump gesagt hatte, die Vereinigten Staaten würden sich nicht dem Abschlusskommuniqué anschließen, das nach einem mit Streit gefüllten G7-Gipfel über das Wochenende veröffentlicht worden war.
Das Kommuniqué sagte, die G7-Führer seien sich einig bei der Notwendigkeit von "freiem, fairem und gegenseitig nützlichem Handel" und der Wichtigkeit, den Protektionismus zu bekämpfen.
Die Woche wird auch neue Zahlen zu US-Inflation, den Einzelhandelsumsätzen und der Industrieproduktion bringen.
Aus Großbritannien wird es vielbeachtete Berichte zur Beschäftigung und dem Lohnwachstum, der Inflation und den Einzelhandelsumsätzen geben, während die britische Premierministerin Theresa May am Dienstag einer Parlamentsabstimmung entgegensieht, die ihre Politik zum Brexit gefährden könnte.
Der Dollar legte am Freitag gegenüber einem Währungskorb leicht zu, während der als sicherer Hafen angesehene Yen ebenfalls anstieg, als die Investoren vorsichtig wurden vor Beginn des G7-Gipfels in Kanada, nachdem Trump versprochen hatte, mit "unfairen Handelspraktiken" durch Kanada und die Europäische Union fertig zu werden.
Der US-Dollarindex, der die Stärke der amerikanischen Währung gegenüber einem gewichteten Korb aus sechs anderen Leitwährungen misst, erreichte ein Hoch von 93,83, bevor zu Handelsende am Freitag sich wieder auf 93,54 zurückgezogen hatte.
Über die Woche ging es mit dem Index um 0,67% abwärts, womit er seinen größten prozentualen Wochenrückgang seit Ende März verzeichnet hat.
Der Dollar lag im Minus gegenüber dem Yen, mit dem USD/JPY Kurs im späten Handel um 0,14% tiefer auf 109,54.
Der Euro hat gegenüber Dollar und Yen nachgegeben. Der EUR/USD Kurs gab um 0,25% auf 1,1769 nach, von einem anfänglichen Dreiwochenhoch von 1,1839, während der EUR/JPY Kurs um 0,4% auf 128,92 gefallen ist.
Die Gemeinschaftswährung gewann letzte Woche 0,92% gegenüber dem Dollar hinzu, nachdem Kommentare aus der EZB die Erwartungen, dass die Bank bald mit dem Rückbau ihres Programms zur geldpolitischen Lockerung beginnen könnte, angefacht hatten.
Vor Beginn der kommenden Woche hat Investing.com eine Liste wichtiger Ereignisse zusammengestellt, die die Märkte beeinflussen könnten.
Montag, den 11. Juni
Aus Großbritannien gibt es Zahlen zum produzierenden Gewerbe.
Dienstag, den 12. Juni
Aus Australien kommen Zahlen zum Geschäftsklima herein.
In Großbritannien erscheint der monatliche Beschäftigungsreport.
Das ZEW legt seinen Report zu den Geschäftserwartungen in Deutschland vor.
Aus den Vereinigten Staaten gibt es Daten zur Inflation der Verbraucherpreise.
Mittwoch, den 13. Juni
Aus Großbritannien kommen Inflationsdaten.
Aus den USA gibt es Daten zur Erzeugerpreisinflation.
Die Federal Reserve gibt den Leitzins bekannt und publiziert ihren Bericht zur Geldpolitik, welcher das konjunkturelle Umfeld und weitere Faktoren, die die Entscheidung der Bank beeinflussten, erläutert. Danach gibt es noch eine Pressekonferenz.
Donnerstag, den 14. Juni
In Australien erscheint der monatliche Beschäftigungsreport.
In China kommen Zahlen zu den Anlageinvestitionen und der Industrieproduktion heraus.
Aus Großbritannien gibt es die Einzelhandelsumsätze.
Die EZB verkündet ihre geldpolitischen Entscheidungen und hält danach eine Pressekonferenz ab.
In den USA erscheinen Berichte zu den Einzelhandelsumsätzen und den Erstanträgen auf Arbeitslosengeld.
Freitag, der 15. Juni
Die japanische Notenbank verkündet ihre geldpolitischen Maßnahmen und hält danach eine Pressekonferenz ab.
Aus der Eurozone gibt es korrigierte Inflationsdaten.
Kanada berichtet zu den ausländischen Käufen an Wertpapieren und den Fabrikumsätzen.
Die USA beenden die Woche mit einem Bericht über die verarbeitende Industrie in der Region New York, Daten zur Industrieproduktion, als auch vorläufigen Zahlen zur Stimmung unter den Verbrauchern.