Investing.com - Das Pfund ist am Dienstag gegenüber einem allgemein stärkeren US-Dollar auf ein Sitzungstief gerutscht, obwohl sich gezeigt hat, dass Großbritannien im letzten Monat eine Phase negativer Inflation hinter sich gelassen hat, da Sorgen über Griechenland und die anstehenden Aussagen der Federal Reserve zur Zinsentwicklung die Stimmung am Markt eingetrübt haben.
Der GBP/USD Kurs gab um 0,22% auf 1,5559 nach, während er vor Veröffentlichung der Zahlen auf 1,5610 gestanden hatte.
Das nationale Statistikamt ONS teilte mit, dass die Jahresrate der Verbraucherpreisinflation im Mai wie erwartet auf 0,1% gestiegen ist, nachdem im April ein Preisrückgang von 0,1% verzeichnet worden war.
Die Verbraucherpreise sind im Vergleich zum Vormonat um 0,2% gestiegen, was ebenfalls im Rahmen der Erwartungen lag.
Die Kerninflation, die Lebensmittel- und Treibstoffkosten nicht berücksichtigt, lag im letzten Monat auf 0,9% und damit etwas unter den Prognosen von 1,0%.
Der Report zeigte außerdem, dass der Anstieg der britischen Hauspreise im letzten Monat fast zum Stehen gekommen ist, da diese von der Unsicherheit über den Wahlausgang und Änderungen der Steuersätze in Schottland beeinträchtigt worden waren
Der Hauspreisindex ist im April um nur 5,5% angestiegen, so das ONS, und lag damit unter den Vorhersagen von Zuwächsen von 10,2% und unter dem Anstieg von 9,6% im März.
Der Vorsitzende der Bank von England Mark Carney sagte, dass die Inflation in den kommenden Monaten wieder an Fahrt gewinnen werden, nachdem sie im April kurzzeitig rückläufig gewesen war.
Die Nachfrage nach dem Dollar wurde von wachsenden Befürchtungen über einen griechischen Zahlungsausfall und einem Ausschluss des Landes aus der Eurozone gestützt, nachdem die Verhandlungen am Wochenende ergebnislos abgebrochen worden sind.
Die Investoren warten nun auf eine Tagung der Finanzminister der Eurogruppe am Donnerstag, aber die Chancen auf eine Einigung gingen zurück, nachdem der griechische Finanzminister Yanis Varoufakis am Dienstag gesagt hatte, er werde auf dem Treffen keinen neuen Reformplan vorstellen.
Das Pfund gab leicht gegenüber dem Euro nach, mit dem EUR/GBP Kurs auf 0,7240.
Die Investoren sind vorsichtig vor den geldpolitischen Aussagen der Federal Reserve am Mittwoch, die genau auf Anzeichen auf einen Zeitplan für Zinserhöhungen untersucht werden.
Die jüngst stärker ausgefallenen Konjunkturberichte, einschließlich Jobwachstums und der Einzelhandelsumsätze, haben Erwartungen bestärkt, die Fed könnte im September mit dem Anheben der Zinsen beginnen.
Der US-Dollarindex, welcher den Kurs des Dollars gegenüber einem gewichteten Korb aus sechs anderen Leitwährungen verfolgt, ist um 0,19% auf 95,25 gestiegen.