Investing.com - Das Pfund steigt am Mittwoch nach der Veröffentlichung der neusten Wirtschaftszahlen aus Großbritannien gegenüber dem Dollar auf den höchsten Stand seit einem Monat. Daten zufolge stieg das Lohnwachstum in den drei Monaten bis April höher als erwartet.
EUR/USD stieg um 0,54 Prozent auf 1,5731, den höchsten Stand seit dem 18. Mai. Vor der Veröffentlichung der Daten lag das Paar bei 1,5662.
Das Office for National Statistics gab bekannt, dass die Durchschnittseinkommen incl. Bonuszahlungen in den drei Monaten bis April im Vergleich zur Vorjahresperiode um 2,7 Prozent angestiegen sind. In den drei Monaten davor lag der Anstieg bei 2,3 Prozent.
Analysten hatten einen Anstieg auf von 2,1 Prozent erwartet.
Exklusive Bonuszahlungen stiegen die Löhne im Vergleich zum Vorjahr um 2,7 Prozent.
Anzahl der Beschäftigten stieg in den drei Monaten bis April um 114.000 und die Arbeitslosenrate bleib unverändert bei einem Sechsjahrestief von 5,5 Prozent.
Gleichzeitig belegte das Protokoll der aktuellen Sitzung der Bank of England, dass die Entscheidungsträger einstimmig für eine Beibehaltung der Zinssätze auf ihrem gegenwärtigen Stand von 0,5 Prozent gestimmt haben. Für zwei Mitglieder blieb die Entscheidung jedoch "fein ausgewogen".
Safe-Haven-Käufe unterstützen den Sterling-Kurs ebenfalls. Sorgen um die näherrückende Zahlungsfrist an den Internationalen Währungsfonds und mögliche Zahlungsunfähigkeit Griechenlands wirkten sich aus.
Die europäischen Partner fordern von Griechenland Einsparungen in Höhe von 2 Mrd. Euro als Voraussetzung für die Freigabe von Geldern vor dem Auslaufen des Rettungsprogramms Ende Juni. Zu dieser Zeit wird auch eine Zahlung in Höhe von 1,6 Mrd. Euro an den IWF fällig.
Ein Staatsbankrott des Landes könnte zu seinem Austritt aus dem Euro führen.
Kommentare des griechischen Premierministers Alexis Tsipras, in denen er den Gläubigern vorwarf, sein Land mit weiteren Kürzungen "demütigen" zu wollen, deuten jedoch darauf hin, dass Athen bei den Verhandlungen weiterhin auf seiner Position verharren will.
Auch gegenüber dem Euro notiert die britische Währung höher, EUR/GBP fiel von 0,7202 um 0,36 Prozent auf 0,7944.
Wirtschaftsminister George Osborne bestätigte am Mittwoch, dass die britische Regierung mit der Ausarbeitung eines Notfallplans begonnen hatte, um den "schwerwiegenden wirtschaftlichen Risiken" zu begegnen, die durch die eventuelle Zahlungsunfähigkeit Griechenlands und seinen möglichen Austritt aus der Eurozone entstehen würden.
Die Anleger warten auf den im Laufe des Tages bevorstehenden Zinsentscheid der Fed und hoffen auf Hinweise hinsichtlich des Zeitpunkts für eine erneute Anhebung der US-Leitzinsen, die seit 2008 unverändert geblieben sind.
Am Dienstag veröffentlichte Zahlen belegten für Mai den höchsten Anstieg erteilter Baugenehmigungen seit acht Jahren. Dies wird als ein weiteres Anzeichen für eine Erholung der Wirtschaft nach einem schwachen ersten Quartal gedeutet.
Baubeginne fielen nach einem starken Anstieg im April wieder, blieben jedoch auf einem Niveau, das einem robusten Wohnungsmarkt entspricht.
Der US-Dollar-Index, der die Performance des Greenbacks an den sechs anderen Hauptwährungen misst, fiel um 0,12 Prozent auf 95,09. In der Vortagessitzung fiel der Index mit 94,80 auf ein Sitzungstief.