Höhere Risikobereitschaft stützt Euro und drückt Renten

Veröffentlicht am 02.04.2009, 09:35
Aktualisiert 02.04.2009, 09:40

Frankfurt, 02. Apr (Reuters) - Die gestiegene Risikobereitschaft der Investoren hat dem Euro am Donnerstag etwas Unterstützung gegeben. Vor der am Mittag anstehenden EZB-Zinsentscheidung blieben die Umsätze am Devisenmarkt allerdings gering. Die Gemeinschaftswährung wurde um 1,3280 Dollar gehandelt nach 1,3227 Dollar am Vorabend in New York.

Analysten erwarten mehrheitlich, dass die Europäische Zentralbank (EZB) den Leitzins um 50 Basispunkte auf ein Prozent senken wird. Bei der Pressekonferenz werden voraussichtlich die sogenannten unkonventionellen Maßnahmen der Notenbank im Mittelpunkt des Interesses stehen. "Wir erwarten, dass zumindest in zwei Bereichen die EZB handeln wird", schrieben die Analysten der WestLB in einem Marktkommentar. "Zum einen dürfte sie beschließen, weitere längerfristige Refinanzierungsgeschäfte - erstmals auch Laufzeiten von neun und zwölf Monaten - einzuführen." Damit würde die Planungssicherheit der Banken weiter erhöht. Des Weiteren gingen die WestLB-Analysten davon aus, dass der Zinssatz der Einlagenfazilität - der Satz, den Banken bekommen, wenn sie bei der EZB Geld parken - höchstens um 25 Basispunkte gesenkt wird. Derzeit liegt dieser Zins bei 0,5 Prozent.

Thema am Markt war Händlern zufolge der G20-Gipfel in London. Investoren warteten auf geeignete Maßnahmen, um den Wachstumseinbruch der Wirtschaft umzukehren, die Kreditkrise zu beenden und die internationale Finanzarchitektur zu stabilisieren. Analysten blieben jedoch wegen der Vielfalt der Themen und Einstellungen skeptisch, dass greifbare Ergebnisse erzielt werden.

Der Rentenmarkt rutschte angesichts der Gewinne am Aktienmarkt ins Minus. Der Bund-Future fiel um 27 Ticks auf 124,11 Zähler. Die zehnjährige Bundesanleihe rentierte mit 3,029 Prozent. (Reporter: Kirsti Knolle; redigiert von Kerstin Leitel)

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