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Lira-Krise spitzt sich zu: Drohen soziale Unruhen in der Türkei?

Veröffentlicht am 07.05.2019, 10:50
© Reuters.
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Investing.com - Die Entscheidung der nationalen Wahlkommission in der Türkei, die Wahl in Istanbul zu annullieren, schickte die türkische Lira auf eine brutale Talfahrt. Auch am türkischen Aktien- und Anleihemarkt waren die Schockwellen zu spüren.

Zum US-Dollar verlor die türkische Lira mehr als 1,20 Prozent und notierte zuletzt mit 6,15 auf den höchsten Stand seit Ende September 2018. Seit Jahresauftakt hat der Wechselkurs USD/TRY knapp 16,50 Prozent aufgewertet.

Auch zur Gemeinschaftswährung gab die türkische Lira deutlich nach. Zuletzt musste man für 1 Euro 6,8978 Lira hinblättern.

Der Goldpreis in türkische Lira nähert sich indes wieder den Hochs von Mitte August 2018 an und gewann 2,42 Prozent an Wert.

Aufgrund der raschen Abwertung der Lira kollabierten auch die Kurse an der Istanbuler Börse. Nach seiner Erholung in den vergangenen drei Monaten rutschte der türkische Leitindex BIST 100 mit 90.707 Punkten in die Nähe des Jahrestiefs, das bei 89.280 Zählern liegt.

Die Regierungspartei AKP hatte am Ende März zur Überraschung Erdogans die Bürgermeisterwahlen in Istanbul verloren. Seither sind sowohl die AKP als auch der türkische Regierungschef aktiv gegen das Wahlergebnis vorgegangen.

Am Wochenende sagte Erdogan dann, dass es bei den Wahlen Ende März nicht mit rechten Dingen zugegangen ist. "Ich habe bis heute geschwiegen, aber ich habe genug", betonte Erdogan. "Es gibt einen klaren Fall von Betrug."

Am späten Montagabend gab dann die nationale Wahlbehörde bekannt, dass die Bürgermeisterwahl in Istanbul annulliert und wiederholt wird. Die Lira ging im Anschluss deutlich nach unten.

Das war ein erneuter Schuss vor den Bug für demokratische Werte in der Türkei und sorgte dafür, dass massiv Kapital aus der Türkei abfloss. Die politische Situation sei einfach zu fragil, sagte Ilya Gofshteyn, Währungsstratege bei Standard Chartered (LON:STAN) in New York, zu Bloomberg. "Die Investoren wurden erneut an den fragilen und erodierenden Zustand der demokratischen Institutionen der Türkei erinnert".

Cristian Maggio, Leiter Schwellenländer bei TD Securities, schreibt in einem Marktkommentar, dass nun größere soziale Unruhen in der Türkei drohen. "Es besteht die große Gefahr sozialer Unruhen im Land, und auf jeden Fall fügt das Urteil dem Rechtsstaat einen dramatischen Schlag zu und schwächt die demokratischen Standards in der Türkei."

Für die türkische Lira sieht Maggio schwarz: "Wir sehen den Wechselkurs USD/TRY binnen weniger Monate bei 8,90". Zudem dürfte die Zentralbank die Zinsen um 600 Basispunkte erhöhen.

Gestern hatte bereits Goldman Sachs (NYSE:GS) gesagt, dass der USD/TRY ein weiterer rascher Anstieg droht, da sich im Chart ein so genanntes Golden Cross herausgebildet habe, was in der Regel ein gutes Signal dafür sei, dass es langfristig weiter aufwärts gehen könne.

Ein Golden Cross ist ein Begriff aus der Charttechnik und definiert den Schnittpunkt von zwei Glättungslinien. Beim Golden Cross schneidet der schnelllaufende gleitende Durchschnitt der letzten 50 Tage den langfristigen gleitenden Durchschnitt der letzten 200 Tage von unten nach oben.

Der Dollar gewann in den letzten fünf Jahren nach der Herausbildung eines solchen Signals dreimal an Wert, wie Goldman schreibt.

Neben der politischen Unsicherheit machen sich Investoren auch wegen der Geldpolitik der Türkei und der hohen Inflation sorgen, die der angeschlagenen Wirtschaft schwer zu schaffen macht.

Auch ein Staatsbankrott der Türkei gilt am Markt nicht mehr als ausgeschlossen. Schließlich schmelzen die im internationalen Vergleich bereits niedrigen Devisenreserven rasant.

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