Investing.com - Der US-Dollar gab am Mittwoch in Europa nach, während der chinesische Yuan stark gestiegen ist, nachdem Wirtschaftsdaten eine Erholung in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt signalisieren und den Risikoappetit der Händler steigern.
Bis 08.55 Uhr MEZ notierte der Dollar Index, der den Kurs des Greenback gegenüber einem Korb von sechs anderen Währungen abbildet, bei 104,672 (minus 0,2 %).
Am Mittwoch veröffentlichte Daten zeigten, dass die Aktivität des verarbeitenden Gewerbes in China im Februar so stark gestiegen ist wie seit mehr als einem Jahrzehnt nicht mehr. Das bestätigt, dass die wirtschaftliche Erholung in China im vergangenen Monat Fahrt aufgenommen hat, nachdem das Land im Januar die meisten seiner Anti-COVID-Maßnahmen gelockert hat.
Der chinesische Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes stieg im Februar auf 52,6 und lag damit über dem Wert vom Januar (50,1). Der Einkaufsmanagerindex für das nicht-verarbeitende Gewerbe stieg im Februar ebenfalls auf 56,3 und lag damit deutlich über dem Vormonatswert von 54,4.
Aufgrund der starken Aktivität im verarbeitenden und im nicht-verarbeitenden Gewerbe stieg der chinesische zusammengesetzte PMI im Februar auf 56,4 - der höchste Wert seit über drei Jahren.
Der USD/CNY fiel um 0,5 % auf 6,9010 und entfernte sich damit weiter von seinem Jahreshoch, während der NZD/USD um 0,8 % auf 0,6233 und der AUD/USD um 0,5% auf 0,6760 stiegen. Die Währungen von "Down-under" werden häufig als liquide Proxies für den Yuan verwendet.
Der EUR/USD legte um 0,4 % auf 1,0614 zu. Der Grund war die risikofreudigere Stimmung vor der Veröffentlichung der Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe für die Eurozone, Deutschland und Frankreich im Tagesverlauf.
Die Inflationsdaten in Nordrhein-Westfalen stiegen im Januar um 1,0% gegenüber dem Vormonat, was einem Jahresplus von 8,5% entspricht.
Die Daten und die höher als erwartet ausgefallenen Zahlen aus Frankreich und Spanien vom Dienstag lassen vermuten, dass die Europäische Zentralbank ihre Zinssätze in den kommenden Monaten weiter anheben wird.
Das Währungspaar GBP/USD gewann ebenfalls und stieg um 0,4 % auf 1,2073. Zu Beginn der Woche war es bereits um 1 % gestiegen, nachdem Großbritannien mit der Europäischen Union ein Post-Brexit-Handelsabkommen für Nordirland ausgehandelt hatte.
Die Verluste des Dollars dürften sich aber in Grenzen halten, da die Wirtschaftsdaten das Bild einer widerstandsfähigen US-Wirtschaft mit einer hartnäckig hohen Inflation zeichnen, was weitere Zinserhöhungen durch die Fed erwarten lässt.
"Die wichtigsten Daten in dieser Woche sind die ISM-Umfragen und insbesondere der ISM-Index für den Dienstleistungssektor am Freitag", so die Analysten der ING Bank (AS:INGA) in einer Notiz.